Hausmeier
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Der Hausmeier, Kastellan oder der Majordomus (aus lateinisch maior - der Verwalter, Verweser und domus - das Haus), also das Amt des Verwalters des Hauses, zählt zu den Ämtern des mittelalterlichen Hofes (siehe auch: maior villae).
Dem Hausmeier oblag zunächst lediglich die Verwaltung von Haus und Hof. Mit der Zunahme ihrer Macht wurden sie Leiter der Regierungsgewalt. Ihr Amt wurde schließlich erblich und konnte nicht mehr entzogen werden. Als Repräsentant des Königs traten sie vor dem Königsgericht auf. Die Rechtsstellung des Hausmeiers übertrug sich im Laufe des Hoch- und Spätmittelalters auf den Hofmeister, der eine generelle Vertretungsmacht des Fürsten an seinem Hof einnahm. Neben dem Truchsess, dem Seneschall, dem Marschall und dem Kämmerer war der Hausmeier eines der höchsten Ämter am Hofe des frühen Mittelalters. Die bekanntesten Hausmeier waren die Karolinger Pippin der Ältere und Karl Martell. Durch die im Erbamt des Hausmeiers vereinte Macht war es den Karolingern schließlich möglich, die Herrschaft des Frankenreiches von den Merowingern zu übernehmen.
Der Hausmeier bekam mit seiner Familie - getrennt vom übrigen Personal - von der Küche ein eigenes mehrgängiges Mahl, welches an der "Verwaltertafel" angerichtet wurde.
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[Bearbeiten] Hausmeier
[Bearbeiten] Austrien
- Gogo und Wandalenus, zur Zeit der Unmündigkeit Childeberts II. (575ff.), bei Fredegar als Hausmeier bezeichnet
- Gundulf, um 600 unter Theudebert II. (regierte 596-612)
- Rado, 613-vor 617
- Chucus (Hugo), als Nachfolger Rados
- Pippin der Ältere (Pippiniden, unter Dagobert I. (regierte 623-640)
- Otto, 640-643
- Grimoald der Ältere (Pippiniden), 643-662
- Chlodulf (Arnulfinger), 648/650-656
- Ansegisel (Arnulfinger), 648/650-nach 657
- Wulfoald, 662-680
- Pippin der Mittlere (Karolinger), 680 dux, 688-714 Hausmeier
- Theudoald 714
- Karl Martell (Karolinger), 717 in Austrasien, 718 im Gesamtreich
[Bearbeiten] Neustrien
- Landrich, unter Chlothar II. (regierte 584-629/630)
- Gundoland, † 639, in Neustrien seit 613/616
- Ega (Aega), † 641, 639-641
- Erchinoald, 641-659
- Ebroin, 656-680/681
- Wulfoald, 673-675
- Leudesis, nominiert nach Wulfoald, bald abgesetzt
- Waratto, 680/681-686, † 686
- Giselmar, Warattos Sohn, † 683, verdrängt seinen Vater zeitweise
- Berchar, Warattos Schwiegersohn, 686-688/689, † 688/689
- Pippin der Mittlere (Karolinger), 680 dux in Austrasien, 688/689-714 Hausmeier
- Grimoald der Jüngere (Karolinger), in Neustrien und Burgund um700-714
- Raganfrid, 715-717
- Karl Martell (Karolinger), 717 in Austrien, 718 im Gesamtreich
- Pippin der Jüngere (Karolinger), 742 in Neustrien, Burgund und Provence, 751 König
[Bearbeiten] Burgund
- Garnier, Botschafter in Byzanz um 570, danach Hausmeier
- Warnachar, in Burgund unter Theuderich II. († 613) und Chlothar II.
- Flaochad, in Burgund ab 639, † 642
- Pippin der Mittlere (Karolinger), 680 dux in Austrasien, 688-714 Hausmeier
- Grimoald der Jüngere (Karolinger), in Neustrien und Burgund um 700-714
- Pippin der Jüngere (Karolinger), 742 in Neustrien, Burgund und Provence, 751 König
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellenangaben
http://www.mittelalter-genealogie.de/karolinger_arnulfinger/ansegisel_vor_679.html