Bergarbeiterstreik von 1889
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Der Bergarbeiterstreik von 1889 war der erste große Streik im Ruhrbergbau.
Die Arbeiter wollten an den Gewinnsteigerungen der Unternehmer teilhaben. Es ging um eine Lohnerhöhung von 15 %, gegen Überschichten, achtstündige Arbeitszeit einschließlich der Ein- und Ausfahrten, bessere Wetterführung, einen gedeckten Gang von der Waschkaue zum Schacht und Lieferung des Holzes in die Grube. Begonnen hatte der Ausstand in Bochum (24. April) und Essen (1. Mai). Dem schlossen sich zahlreiche weitere Belegschaften spontan an. Zeitweise beteiligten sich etwa 90 % der damals 104.000 Bergarbeiter des Reviers an dem Ausstand. Ein zentrales Streikkomitee wurde gebildet.
Dass die alte obrigkeitliche Tradition im Bergbau nicht vergessen war, zeigt die Tatsache, dass das Streikkomitee eine Deputation an Wilhelm II. entsandte. Wenngleich dieser den Streik kritisierte, räumte er ein, die Beschwerden amtlich prüfen zu lassen. Da gleichzeitig der Verein für die bergbaulichen Interessen Entgegenkommen signalisierte, flaute der Streik allmählich ab.
Der Streik wurde zum Auslöser für die Gründung des „Alten Verbandes“, dem Ausgangspunkt für den Durchbruch der Gewerkschaftsbewegung im Ruhrbergbau.
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Köllmann (Hrsg.), Albin Gladen: Der Bergarbeiterstreik von 1889 und die Gründung des „Alten Verbandes“ in ausgewählten Dokumenten der Zeit. Bochum: Berg-Verlag GmbH, 1969