Bernwardstür
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Die Bernwardstür ist eine zweiflügelige Bronzetür im Westportal des Doms zu Hildesheim, die mit ihrem reichen biblischen Bildschmuck einzigartigen Rang hat. Ursprünglich waren die Türflügel mit der Bildseite nach außen angebracht und stellten so dem Kommenden die "porta salutis", die Tür zum Heil vor Augen.
Die Tür ist zusammen mit der Christussäule Teil der Bemühungen Bischof Bernwards (983-1022), seiner Bischofsstadt im Rahmen der von den Sachsenkaisern angestrebten Erneuerung des Römischen Reiches zentrale Bedeutung zu geben. Die Inschrift weist das Jahr 1015 auf. Da in ihr ein "angelicum templum" als Bestimmungsort genannt ist, glaubte man lange, die Tür sei ursprünglich für Bernwards Grabeskirche St. Michael bestimmt gewesen. Neuere baugeschichtliche Forschungen haben das jedoch widerlegt und deuten die Inschrift allgemeiner.
Die Türflügel wurden aus einem Stück gegossen. Da sie mit 4,72 Metern sehr hoch sind, ist dies (für damalige Zeiten) eine große handwerkliche Leistung.
Die Bildfelder zeigen Szenen aus dem Alten Testament (auf der linken Tür) und Szenen aus dem Neuen Testament (auf der rechten Tür). Links ist, von oben absteigend, die Geschichte der zunehmenden Entfernung der Menschen von Gott (Schöpfung, Sündenfall, Brudermord) dargestellt, rechts, von unten aufsteigend, das Erlösungswerk Christi, von der Verkündigung und Geburt über die Leidensgeschichte bis zur Auferstehung. Außerdem lassen sich zwischen den Bildfeldern jeder Ebene typologische Beziehungen erkennen.
Während des 2. Weltkrieges wurden die Türflügel abmontiert und an einem anderen Ort zwischengelagert. So konnten sie den Bombenangriff auf Hildesheim im Jahre 1945 unbeschädigt überstehen.
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Koordinaten: 52° 8' 56" N, 9° 56' 47" O