Bernward von Hildesheim
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bernward von Hildesheim (* um 960; † 20. November 1022 in Hildesheim) war Bischof von Hildesheim 993–1022 und ist ein Heiliger. (Bernward bedeutet ahd. Schützer vor dem Bär[1].)
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben und Werk
Bernward stammte aus dem sächsischen Adel und hatte in der Domschule von Hildesheim eine umfassende Ausbildung erhalten. Seit 977 war er am Hof Kaiser Ottos II. und der Theophanu Verfasser und Schreiber von Herrscherurkunden. Von 987/988–993 erzog er König Otto III.
Seine Amtszeit fällt in die Epoche der Sachsenkaiser, die im Umland Hildesheims ihre familiären Wurzeln hatten und mit Bernward persönlich verbunden waren. In dieser Zeit war Hildesheim eines der Machtzentren des Reiches, und Bernward war entschlossen, seiner Stadt nach dem Vorbild Roms ein dieser Bedeutung angemessenes Gesicht zu geben.
Berühmteste Zeugnisse dieses Bestrebens sind die Bernwardstüren des Hildesheimer Doms (Bronzegüsse mit Szenen der Heilsgeschichte nach dem Vorbild der Holztüren von Santa Sabina in Rom), die Christussäule (Bronzeguss mit Bilderfries der Taten Christi nach dem Vorbild der steinernen Kaisersäulen in Rom) sowie der gewaltige Bau der frühromanischen Michaeliskirche (vollendet nach Bernwards Tod), die der Bischof als Abbild des himmlischen Jerusalem und zugleich als seine Grabeskirche errichten ließ. Diese bernwardinischen Kunstschätze stehen heute auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Bernward baute den Dombezirk mit einer starken zwölftürmigen Mauer (in Teilen erhalten) zur Domburg aus und errichtete im Land weitere Burgen zur Verteidigung gegen die angrenzenden Slawenstämme. Aber auch das innere geistliche Leben seiner Diözese und die Armenfürsorge lagen ihm am Herzen.
In seinem Testament, das in das Jahr 996 datiert wird, vermachte Bernward eine Eigenkirche in Burgstemmen der Kreuzkapelle des Michaelisklosters in Hildesheim[2].
Sein Leben wurde von seinem Schüler Thangmar in der Vita Bernwardi niedergeschrieben. Zumindest für Teile ist die Urheberschaft gesichert - andere Teile wurden wahrscheinlich im hohen Mittelalter hinzugefügt.
Bernward ist der letzte der 13 Bischöfe der ältesten Bischofsliste des Bistums Hildesheim, die im Sakramentar von 1014 überliefert worden ist[3].
[Bearbeiten] Wirkung
Bernward wurde durch Papst Coelestin III. (Papst von 1191 bis 1198) heilig gesprochen. Sein Gedenktag ist der 20. November.
In der Walhalla in Donaustauf ist zu seiner Erinnerung schon vor 1847 eine Gedenktafel errichtet worden.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Ökumenisches Heiligenlexikon Bernward von Hildesheim http://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Bernward_von_Hildesheim.html am 13.8.2006
- ↑ Geschichte Burgstemmen http://www.findcity.de/31171b/?p=00000002 am 17.7.2006
- ↑ Das Bischofsbild in der Hildesheimer Bischofschronik http://webdoc.sub.gwdg.de/edoc/p/cma/4-01/tanke.pdf am 4.8.2006; es wird dort zitiert aus Hans Goetting: Das Bistum Hildesheim 3: Die Hildesheimer Bischöfe von 815 bis 1221, Berlin-New York 1984
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Bernward von Hildesheim – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Wilhelm Wattenbach: Bernward, Bischof von Hildesheim. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 2, S. 505–506.
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- genealogie-mittelalter.de
- Literatur von und über Bernward von Hildesheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Vorgänger Gerdag |
Bischof von Hildesheim 993–1022 |
Nachfolger |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bernward von Hildesheim |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Hildesheim, Heiliger |
GEBURTSDATUM | um 960 |
STERBEDATUM | 20. November 1022 |
STERBEORT | Hildesheim |