Besuchsehe
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Die Besuchsehe ist eine Form der Ehe, in welcher der Mann zu Besuch bei der Frau weilt, solange beide das wollen. Verbindliche Verpflichtungen gibt es dabei keine.
Diese Form der Ehe ist üblich in allen matriarchalen matrilinearen Gesellschaften vor der Überlagerung durch patriarchale Religionen wie Christentum, Islam und Buddhismus. Heute noch bekannt ist diese Form besonders durch die Mosuo in China, Hanan-Provinz, deren Gebiet auch "Land der Töchter" genannt wird und den Khasi in Nord-Indien. Eine Besuchsehe bedeutet, dass sie von Liebe und Leidenschaft getragen wird und endet, wenn diese nicht mehr vorhanden sind. Eine Herrschaft des einen Geschlechts über das andere ist somit ausgeschlossen. Kinder aus der Beziehung gehören zur Sippe der Mutter. Die Kinderfürsorge durch Männer gilt nicht den eigenen Nachkommen sondern den Nichten und Neffen der Schwesterlinie. Der Bruder der Mutter gilt für die Kinder als wichtiger Ratgeber und als Vorbild für die Jungen.
[Bearbeiten] Quellen
- Film des ZDF: "Die Töchter der sieben Hütten". Ein Matriarchat in Indien von Uschi Madeisky und Klaus Werner, 1997.