Blumenrohr
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Blumenrohr | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||||
|
||||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Canna | ||||||||||||||
L. |
Blumenrohr (Canna) ist die einzige Gattung der Familie der Blumenrohrgewächse (Cannaceae), die zu den Einkeimblättrigen Pflanzen (Liliopsida) gehört. Es wurde viel gekreuzt und so sind viele Sorten beliebte Zierpflanzen für Parks und Gärten. Das lateinische Wort canna bedeutet Rohr. Zur Gattung Canna gehören 19 bis 50 Arten. Einige Arten sind weltweit in den Tropen verwildert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Herkunft
Die als Zierpflanze wichtigste Art heißt Indisches Blumenrohr (Canna indica) Der Name kommt aber durch den Irrtum des Entdeckers von „West-Indien“ (Westindische Inseln) zustande. Die Gattung Canna enthält 19 Arten, die ihre natürlich Verbreitung nur im tropischen Amerika (Neotropis) haben.
[Bearbeiten] Beschreibung
Es sind mehrjährige krautige Pflanzen mit Rhizomen. Die Blätter sind gegliedert in Blattstiel und Blattspreite und die Blattnerven entspringen der Mittelrippe (nicht typisch für Einkeimblättrige). Die zwittrigen, großen Blüten sind zygomorph und dreizählig. Die Blütenhüllblätter sind verschieden gestaltet, es gibt also Kelch- und Kronblätter. Pro Blüte gibt es nur ein fertiles Staubblatt. Die drei Fruchtblätter bilden einen unterständigen Fruchtknoten. Es werden Kapselfrüchte gebildet.
[Bearbeiten] Nutzung
[Bearbeiten] Nahrung
Canna-Rhizome sind essbar und reich an Stärke. Die Rhizome können leider sehr faserreich sein und müssen stundenlang gekocht werden, damit sie weich genug sind für ein Essen. Ihr Geschmack ähnelt dem von Süßkartoffeln.
Blumenrohr wird als Nahrungsmittel in den Anden (Peru und Ekuador) und in Asien (Vietnam und südliches China) angebaut. In Asien wird die Stärke zur Produktion von Glasnudeln verwendet.
[Bearbeiten] Zierpflanze
Die Gattung wurde bereits um 1570 in Europa als Zierpflanze eingeführt und heute auch noch als solche gezüchtet und gehandelt.
Pflege: Die Rhizome werden kühl (frostfrei) und dunkel überwintert. Im Januar kann man die Rhizome wieder in Töpfe einsetzen und zum Austreiben warm stellen. Nach den letzten Frösten werden sie ins Freie gepflanzt. Wenn man die Pflanzen so vortreibt, blühen die Pflanzen schon früh und lange. Wenn man die Rhizome nach den letzten Frösten (im Mai) direkt ins Freie pflanzt, blühen die Pflanzen erst spät im Sommer. Der Standort sollte sehr hell sein; sie vertragen volle Sonne.
Die Canna-Hybriden sind wegen ihrer Größe eigentlich am besten im Garten aufgehoben. Es gibt aber inzwischen Zwergsorten wie Canna indica 'Luzifer' (rot mit zartem gelbem Rand), 'Alberich' (lachsrot), 'Perkeo' (kirschrot) und 'Puck' (gelb); diese Zwergformen werden etwa 50 cm hoch und sind für eine Topfkultur in Räumen geeignet.
Die Canna-Longwood-Hybriden werden als Sumpfpflanzen in Teichanlagen gepflegt.
[Bearbeiten] Vermehrung
Die Vermehrung der Pflanze kann über Rhizom-Teilung erfolgen. Die Pflanzen bilden auch Samen aus, welche jedoch in einer extrem harten Schale stecken. Die Kapseln sollen mehrere hundert Jahre haltbar sein, da die Schale einen perfekten Schutz bietet. Zur Durchführung einer Aussaat empfiehlt sich die Skarifizierung der äußeren schwarzen Umhüllung. Dazu wird das Samenkorn zum Beispiel an einer Stelle vorsichtig angefeilt, bis das hellere Innere zu sehen ist. Anschließend kann Wasser leichter in die Kapsel ziehen und eine Keimung erfolgen.
[Bearbeiten] Systematik
Liste von Canna-Arten (Auswahl):
|
|
Indisches Blumenrohr (Canna indica) vor den Gewächshäusern der Wilhelma Stuttgart. |
[Bearbeiten] Literatur
- Ian Cooke: The Gardener's Guide to Growing Cannas, Englisch Timber Press (OR) (Oktober 2001), ISBN: 0881925136