Bodenökologie
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Bodenökologie ist die Wissenschaft von den wechselseitigen Beziehungen zwischen den Organismen im Boden untereinander und zu den abiotischen Teilen des Bodens.
In Abgrenzung zu anderen Teilgebieten der Bodenkunde liegt der Fokus auf den Organismen, dem so genannten Edaphon. Die Bodenökologie ist eine fachübergreifende, interdisziplinäre Forschungsrichtung.
Neben der Grundlagenforschung zur Modellbildung werden anwendungsnahe Fragestellungen behandelt, die sich aus veränderten Umweltbedingungen für das Ökosystem Boden ergeben und mittelbar Folgen für die nachhaltige Bewirtschaftung von Böden und den Umweltschutz haben.
Beispiele sind die Themen Bodenversauerung (saurer Regen) und Nährstoffauswaschung; die Erforschung von Stoffkreisläufen - der Eintrag von Schwermetallen, Schwefel, Stickstoff in die Böden durch Luftverschmutzung, sowie die Folgen für die Bodenlebewesen; Auswirkungen dieser Stoffeinträge auf die Durchwurzelung und Nährstoffverfügbarkeit in der Rhizosphäre und die Veränderung der Böden selbst.
Interessant für die Anwendung der Forschungsergebnisse ist die Erarbeitung von Kenngrößen und Indikatororganismen für das Monitoring und Steuerung von biochemischen Vorgängen, etwa bei der Humusbildung und beim Stoffumsatz Atmosphäre - Pflanze - Boden.
[Bearbeiten] Beispiele aktueller Fragestellungen
- Bodenversauerung und Folgen für Nährstoffauswaschung, Durchwurzelung und Nährstoffaufnahme;
- Wirkungen von Schwermetallen auf Bodenlebewesen;
- Auswirkungen von höheren atmosphärischen CO2-Konzentrationen auf den Nährstoffkreislauf;
- Mineralisierung von Schwefel in Waldböden;
- mikrobielle Stabilität von gelöstem organischen Stickstoff;
[Bearbeiten] Literatur
- Ulrich Gisi: Bodenökologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-13-747202-4
- Hartmut Koehler, Karin Mathes, Broder Breckling: Bodenökologie interdisziplinär. Springer, Berlin 1999, ISBN 3-54-0661727