Branle
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Die Branles sind historische Tänze aus dem 16. Jahrhundert, die sich aus alten französischen Volkstänzen entwickelt haben.
Branles werden auf einfache heitere Melodien in möglichst hoher Geschwindigkeit meist im Kreis getanzt aber auch in Reihen. Einzel- und Doppelschritte sind die Grundlage, aber man kennt auch Sprünge, schnelle Schrittwechsel und Fußstampfen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts gab es 23 Arten von Branles, die oft zu „Suiten“ aneinandergereiht wurden.
Überliefert sind die Branles durch das von Thoinot Arbeau 1589 veröffentlichte Tanzbuch "Orchésographie et traité en forme de dialogue", in dem Branles zahlenmäßig den Schwerpunkt bilden. Mitte des 17. Jahrhunderts wurden zur Eröffnung von Bällen Branles getanzt. Allerdings entwickelte sich der Tanz weiter, z.B. durch Ausdrehung der Füße und insgesamt komplexerer Beinarbeit. Während bei Arbeau der heitere und verspielte Charakter im Vordergrund stand, waren die Branles im 17. Jahrhundert durch ihren höfischen Kontext geprägt, der sich in einem eher ernsten und repräsentativen Charakter wiederfindet.