Brucellen
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Brucellaceae | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brucella | ||||||||||||
Meyer und Shaw 1920 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Brucellen sind kurze, stäbchenförmige Bakterien der Gattung Brucella. Diese gramnegativen und aeroben Bakterien kommen im Urogenitalbereich von Kühen, Schafen und Schweinen vor. Sie können bei Übertragung auf den Menschen sehr selten eine zyklische Allgemeininfektion auslösen. Deshalb werden Milchprodukte in Deutschland pasteurisiert.
Der Name stammt von dem englischen Militärarzt David Bruce.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Taxonomie
Früher wurden in der Gattung Brucella zahlreiche Spezies unterschieden. Auf Grund von DNA-Stammbäumen geht man heute von nur einer Spezies Brucella melitensis aus. Die früheren Arten wurden als Biovarietäten von Brucella melitensis eingestuft. In der Praxis wird jedoch meist an der alten Arteneinteilung festgehalten. Früher wurden sie gesammelt als Parvobakterien bezeichnet.
[Bearbeiten] Brucellose
- siehe auch Hauptartikel Brucellose
[Bearbeiten] Pathogenese
Durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder indirekt über kontaminierte Lebensmittel (v.a. nicht pasteurisierte Milch). Der Erreger dringt durch die Schleimhäute und nistet sich in Phagocyten (Mikro- und Makrophagen) ein. Hierdurch werden sie in Lymphknoten, Leber, Milz, Knochenmark und weitere Gewebe transportiert, in deren Zellen sie überleben und sich sogar vermehren können. Aus diesen Unterschlüpfen können sich die Erreger schubweise ins Blut verteilen.
[Bearbeiten] Klinik
Die Brucellen sind Erreger der Brucellose. Nach einer Inkubationszeit von 1 bis 4 Wochen kommt es nach Befall der Darmschleimhaut, Ausbreitung über Makrophagen in das Lymphsystem durch eine Besiedelung der Lymphknoten zu einer Lymphadenitis. Von hier erfolgt eine hämatogene Streuung und Befall von Organen (v.a. Leber, Milz, Knochenmark) und dortiger Bildung von Granulomen. Bei den Patienten treten schubweise Fieberanfälle auf, welche auch mit Schüttelfrost einhergehen können. Der schubweise Verlauf der Symptome ist durch Freisetzung der sich vermehrenden Bakterien aus den befallenen Organen in die Blutbahn und dortiger Stimulation von Zytokinen bedingt. Die Erkrankung wird auch undulierendes Fieber, Bang'sches Fieber oder Morbus Bang genannt.
[Bearbeiten] Diagnostik
Mittels Blutkultur oder Biopsiematerial (4 Wochen Bebrütung) oder dem Antikörpernachweis.
[Bearbeiten] Therapie
Im akuten Schub Doxycyclin wahlweise mit Gentamicin kombiniert oder als Alternative Co-Trimoxazol. Diese Therapie muss drei bis vier Wochen fortgesetzt werden.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Brucellen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |