Bruno Beger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bruno Beger (* 27. April 1911) war ein deutscher Anthropologe und Hauptsturmführer der SS.

Bruno Beger studierte Anthropologie, Geografie und Ethnografie in Jena und Heidelberg. Anschließend ging er nach Berlin, um zu promovieren. Er schloss sich von 1938 bis 1939 der „SS - Expedition Schäfer“ nach Tibet an. Dort nahm er Schädelmessungen an mehreren hundert Tibetern vor, um mögliche Bezüge zur „arischen Rasse“ zu untersuchen.

Bruno Beger gehörte zum persönlichen Stab des Reichsführers SS Heinrich Himmler. Im Auftrag der „Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e.V.“ betrieb Bruno Beger rassekundliche Forschungen.

In einer Besprechung am 10. Dezember 1941 hatte der Geschäftsführer der Forschungsgemeinschaft Ahnenerbe Wolfram Sievers ihm in Berlin den Vorschlag unterbreitet "zur Beschaffung von Judenschädeln zur anthropologischen Untersuchung" die Zusammenarbeit mit dem Anatom Prof. Dr. August Hirt in Straßburg zu suchen. Auf Befehl von Sievers reiste Bruno Beger gemeinsam mit Dr. Hans Helmut Fleischhacker am 6. Juni 1943 zum Konzentrationslager nach Auschwitz. Dort wählte er zwei polnische und 109 jüdische Häftlinge aus, sowie vier „Innerasiaten“. An ihnen nahm er fast eine Woche Schädelmessungen vor. Später wurden die Opfer ermordet und ihre Skelette der Sammlung des Anatomieprofessors Hirt hinzugefügt.

Bruno Beger wurde 1970 vor dem Landgericht Frankfurt am Main wegen Beihilfe zum Mord angeklagt. Das Gericht verurteilte ihn wegen Beihilfe zu 86fachem Mord zur Mindeststrafe von drei Jahren. Unter Anrechnung der Internierung nach dem Krieg und der Untersuchungshaft wurde ihm dabei der Strafrest wegen guter Lebensführung erlassen.

In den 1980er Jahren traf Bruno Beger sich mehrmals in London mit dem XIV. Dalai Lama.

[Bearbeiten] Literatur

• Michael H. Kater: Das "Ahnenerbe" der SS 1935-1945. Oldenbourg Verlag, 2001, ISBN 348656529X
• Hans-Joachim Lang: Die Namen der Nummern. Hoffmann und Campe, 2004, ISBN 3455094643
• Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? S. Fischer, Frankfurt/Main 2003.ISBN 3100393090

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Bruno Beger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Bericht über Bruno Beger
• Skelette für Straßburg in DIE ZEIT vom 19. August 2004
• Die Namen der Nummern online
• Urteil über die Selektion in Auschwitz mit Hinweisen zu Bruno Be(ger) und seiner Tatbeteiligung.

Personendaten
NAME	Beger, Bruno
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Anthropologe und "Rassenforscher"
GEBURTSDATUM	27. April 1911
GEBURTSORT	Frankfurt/Main
STERBEDATUM	[[]]