BSCCO
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BSCCO (auch BiSCCO) ist ein Akronym für Bismuth-Strontium-Calcium-Copperoxide (englisch) zu deutsch Bismut-Strontium-Calcium-Kupferoxid.
Es geht dabei um (mehrere) Hochtemperatursupraleiter, da es sich um die homologe Reihe Bi2Sr2CanCun+1O2n+6 handelt, deren Glieder sich im wesentlichen in der Anzahl der CuO-Ebenen in der Elementarzelle unterscheiden. Technisch interessant sind jedoch nur Bi2212 (Bi2Sr2CaCu2O8) mit einer Sprungtemperatur von 92 K und Bi2223 (Bi2Sr2Ca2Cu3O10) mit 110 K. Aus ihnen werden die Bandleiter der ersten Generation nach dem PIT-Verfahren (Powder In Tube) hergestellt. Hierbei wird BSCCO-Pulver in Silber-Rohre gefüllt und diese dann zu dünnen Bändern mit vielen Filamenten ausgewalzt. Aufgrund der hohen Materialkosten (Silber) und da die Stromtragfähigkeiten im magnetischen Feld von einigen Tesla ungenügend sind, wird zur Zeit weltweit an den Bandleitern der zweiten Generation aus YBCO geforscht.
BSCCO ist ein keramikartiges Material, jedoch mit metallischen Eigenschaften, das den Arbeiten an der Supraleitung weltweit neuen Schub gegeben hat, da es bereits bei Temperaturen oberhalb der Siedetemperatur des flüssigen Stickstoffs (77 K) supraleitend ist. Flüssiger Stickstoff ist etwa 10-20 mal billiger als flüssiges Helium, erfordert daher weniger Aufwand bei den Isoliergefäßen und ist weltweit verfügbar.
[Bearbeiten] Kristallstruktur
Elementarzelle von BSCCO 2212
[Bearbeiten] Weblinks
- Was kann die Supraleitung im Energiebereich leisten? (auf Energie-Fakten.de)
[Bearbeiten] Literatur
- F. Schwaigerer, B. Sailer, J. Glaser, H. J. Meyer: Strom eiskalt serviert: Supraleitfähigkeit; Chemie in unserer Zeit. 2002, 36, S. 108-124 [1]