Burgstall Rauhaus
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Der Burgstall Rauhaus liegt auf der Thannhalde direkt über dem ehemaligen Kloster Christgarten im Kartäusertal bei Nördlingen in Bayerisch-Schwaben. Dem hochmittelalterlichen Turmhügel ist im Norden eine geräumige Vorburg vorgelagert
[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahr 1238 wird die Burg erstmals als “castrum“ im Besitz einer Seitenlinie der Herren von Hürnheim erwähnt. Bereits um 1262 wanderte die Familie vom Rauhaus auf die Burg Katzenstein ab. Dort ist dieser Zweig 1419 mit Georg von Hürnheim-Rauhaus-Katzenstein erloschen. Die Burgstelle Rauhaus wurde aufgelassen. Teile der Vorburg sind im Westen einem Hangrutsch zum Opfer gefallen. Heute liegt der Burgstall inmitten eines privaten Wildgeheges, ist aber frei zugänglich.
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Burgstall liegt etwa 50 Meter über dem Kloster auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Hügelsporn. Im Norden schützt ein doppeltes, geknicktes Wallsystem von etwa 135 m Länge die Anlage. Dieser Doppelwall ist noch bis zu 1,7 Meter hoch erhalten. Die Walllücke in der Mitte ist ein moderner Wegdurchbruch.
Die Westflanke der pfeilförmigen Vorburg ist – möglicherweise bereits im Hochmittelalter – abgerutscht. Nach Norden schiebt sich der Doppelwall vor, der innerhalb der Vorburg bogenförmig weiter- und vor dem Turmhügel in einen kurzen Halsgraben ausläuft.
Der Erdkegel der Hauptburg erhebt sich heute noch etwa 13 Meter über das Gelände. Das herzförmige Gipfelplateau misst etwa 27 : 20 Meter.
Ob der Turmhügel nachträglich in eine ältere Burganlage eingefügt wurde oder die Vorburg zeitgleich mit der Motte entstand, kann nicht mit Sicherheit entschieden werden. Das Tor scheint nordwestlich vor dem Turmhügel gelegen zu haben. Hier ist dem Erdkegel eine - bis zu 20 Meter breite - Terrasse vorgelegt. Im Osten ist diese Terrasse nur etwa zwei Meter breit und ermöglicht den Zugang zur Vorburg.
Die Gesamtlänge der Anlage beträgt von Nord nach Süd ungefähr 230 m, die Terrasse der Hauptburg misst etwa 60 x 60 Meter.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Frei, Günther Krahe: Archäologische Wanderungen im Ries. (Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern, Schwaben, 2). Stuttgart 1979, ISBN 3-8062-0230-3