Burg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Burg ist ein verteidigungsfähiger Bau, der den technischen Verteidigungsmöglichkeiten des Mittelalters entspricht und auf einen einzelnen Burgplatz beschränkt ist. In Europa wird darunter überwiegend ein bewehrter Wohnsitz eines Adligen im Mittelalter verstanden. Neben der Adelsburg kommen noch Volksburgen, Kirchenburgen (Wehrkirchen), Klosterburgen und Stadtburgen vor.
Eine ältere Bezeichnung für Burg ist das Wort Veste.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung
[Bearbeiten] Frühgeschichtliche Befestigungsanlagen
Viele frühgeschichtliche Burg- und Stadtanlagen wurden über sehr lange Zeiträume bewohnt und immer wieder ausgebaut oder erneuert. Bei diesen Denkmälern fehlen sehr viele historischen Überlieferungen, so dass ihre Zeitstellung und Geschichte nur durch aufwendige archäologische Grabungen festgestellt werden kann. Im Römischen Reich waren Kastell, oder Burgus (spätrömisch) als befestigte Truppenstandorte gebräuchlich. Die Außengrenzen des Reiches wurden teilweise mit aufwendigen Grenzbefestigungen gesichert (Limes). Im Byzantinischen Reich wurden Festungsstädte kastron genannt.
[Bearbeiten] Burgen im frühen Mittelalter
Im Frühmittelalter kamen die Burgen als Wehrbauten wieder auf, falls diese Tradition jemals unterbrochen war. Der Geschichtsschreiber Paulus Diaconus erwähnt im 8. Jahrhundert in seiner Langobardengeschichte, auf der Historiola des Abtes Secundus von Trient fußend, für das Jahr 590 zahlreiche Castra im mittleren Alpenraum. Ein solches Castrum wird heute meist als befestigte Höhensiedlung aus ostgotischer, byzantinischer oder langobardischer Zeit angesehen. Als Beispiele dafür können Loppio im Trentino, der Vigiliusbühl bei Perdonig oder Castelfeder bei Auer, beide im Etschtal gelegen, angeführt werden.
Im Fränkischen Reich setzte der Burgenbau spätestens in der Karolingerzeit – besonders seit König Heinrich I. – wieder ein, um die Ostgrenze des Reiches zu sichern[1]. Große Gaugrafenburgen entstanden, teilweise durch den Ausbau vorgeschichtlicher Wallanlagen. Zur selben Zeit, das heißt im späten 8. Jahrhundert und im 9. Jahrhundert, begannen auch die Slawen mit dem Bau von Burgen. Im 10. Jhdt. wurden in Südwestdeutschland riesige Ungarnwälle aufgeworfen. Im Vorfeld wurden ausgeklügelte Reiterannäherungshindernisse angelegt, um das Reitervolk zum Fußkampf zu zwingen. Nach der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg (955) wurde der Ausbau mancher dieser Wallanlagen abrupt abgebrochen, da die Gefahr durch die Niederlage der Ungarn beseitigt war. Viele hochmittelalterliche Burgen stehen innerhalb älterer, wesentlich großflächigerer Wallanlagen, deren Zeitstellung nicht immer zweifelsfrei zu klären ist. Festungstechnisch günstige Plätze wurden oft über Jahrtausende hinweg benützt. Bedingt durch klimatische Verbesserungen kam es am Ende des frühen Mittelalters im deutschen Sprachraum zu einem raschen Bevölkerungswachstum, das die Entstehung einer neuen Gesellschaftsschicht ermöglichte, der Ministerialen. Diese anfangs noch unfreien Dienstleute dokumentierten ihren neuen Status oft durch die Errichtung einer Turmhügelburg, der Motte. Dieser Bautypus war ursprünglich in Westeuropa beheimatet.
[Bearbeiten] Hoch- und Spätmittelalter
Die Blütezeit des Burgenbaus war das Hoch- und Spätmittelalter. Aus dieser Zeit stammt der größte Teil der heute erhaltenen Burgen und Burgruinen. Der Burgenbau gehörte aufgrund der schwachen Infrastruktur des mittelalterlichen Europas zu den wichtigsten Mitteln der Machtausübung, weshalb er zu den Königsrechten (Regalien) zählte. Manche Herrscher ließen Zwingburgen in aufrührerischen Gebieten oder auch Städten errichten. Die Pfalzbauten des Hochadels und der Kaiser waren allerdings ursprünglich nur schwach befestigt.
Waren die Könige der meisten europäischen Länder stark auf den Erhalt ihres Vorrechts zum Burgenbau bedacht, ging dieses Recht im Heiligen Römischen Reich während des Spätmittelalters auf die Territorialfürsten über.
Über den Einfluss arabischer und muslimischer Wehrarchitektur auf die Entwicklung der europäischen Burglagen ist viel gestritten worden. Sicherlich ist jedoch die eine oder andere Anregung während der Kreuzzüge zu uns gelangt. Bei vielen spanischen Burgen ist dieser Einfluss, bedingt durch die Geschichte des Landes, offensichtlich. Aus diesem Grunde ist es im spanischen Burgenbau oft zu eigenständigen, ja phantastischen Ergebnissen gekommen. Bauten wie etwa die atemberaubende Burg Coca suchen im Rest Europas ihresgleichen.
Die Rheinstrecke von Mainz bis Bonn ist wohl das bekannteste Beispiel einer deutschen Burgenlandschaft. Klassische „Burgennester“ sind weiterhin der Pfälzer Wald, die Schwäbische und die Fränkische Alb, die fränkischen Hassberge u.a. Im deutschsprachigen Teil des ehemaligen Österreich ist hier vor allem Südtirol zu nennen.
Demjenigen, der sich einen raschen Überblick über nahezu tausend Jahre Entwicklung des mitteleuropäischen Wehrbaus verschaffen möchte, sei die Region um das Allgäuer Grenzstädtchen Füssen empfohlen (Burgenregion Ostallgäu-Außerfern). Von der Motte (Seeg) über die Höhlenburg (Loch bei Pinswang) über die spätgotische Schlossburg Füssen reicht das Angebot bis hin zur barocken Festungsanlage (Schloßkopf bei Reutte) und der romantischen Märchenburg Neuschwanstein. Nicht zuletzt aus diesem Grunde wurde die Region als Standort für das Europäische Burgenmuseum ausgewählt, das zur Zeit in der Klause unterhalb des Burg- und Festungsensembles Ehrenberg (Reutte) eingerichtet wird.
In dem Umland einer Burg galt der so genannte Burgfrieden, der Fehden streng untersagte. Durch den Burgbann war die im Einzugsbereich einer Burg lebende Bevölkerung dazu verpflichtet, zu baulichen Tätigkeiten und der Verteidigung der Burg beizutragen. Dafür durfte die Bevölkerung bei fremder Bedrohung in der Burg Schutz suchen. Im Spätmittelalter wurden viele Burgen aufgrund des Niedergangs des Rittertums zum Stützpunkt von sogenannten Raubrittern.
Die meisten Burgen wurden von gutbezahlten Bauspezialisten und Handwerkern errichtet, selten durch die harte Fronarbeit der untertänigen Bevölkerung. Viele Bauherren mussten sich extrem verschulden, um sich eine Burg leisten zu können, die ihrem tatsächlichen oder eingebildeten Status entsprach. Die Bauzeiten bewegten sich zwischen wenigen Wochen für eine kleine Holz- und vielen Jahrzehnten für eine große Feudalburg. Eine kleinere Steinburg dürfte in drei bis fünf Jahren bezugsfertig gewesen sein und wurde später meist noch ausgebaut. Die Bautrupps zogen von einer Baustelle zur anderen. So erklären sich identische Baudetails und Steinmetzzeichen an oft weit voneinander entfernten Burgen. (Es wurde meist keine Bauzeichnungen erstellt, sondern lediglich einzelne Skizzen in den Sand gemalt.)
Im Idealfall verwendete man das am Ort anstehende Baumaterial. Die Werksteine wurden teilweise bereits beim Grabenaushub gewonnen, oft haben sich auch die alten Steinbrüche in unmittelbarer Nähe der Burg erhalten. Manchmal wurde das Baumaterial allerdings auch über weite Strecken zur Baustelle transportiert. In steinarmen Gebieten (etwa Norddeutschland) verwendete man meist Backsteine oder Feldsteine. Das verwendete Steinmaterial hatte großen Einfluss auf die Konzeption und Ausstattung der Burganlage. Auch die Baukosten und die Bauzeit hingen hiervon ab. In den Außenmauern finden sich oft in regelmäßigen Abständen kleine „Rüstlöcher“. Beim Hochmauern wurden hölzerne Stangen in diese Löcher geschoben. Auf diese Stangen wurden dann Balken gelegt und rückwärtig ein Geländer angebracht. Von dieser Gerüstebene konnte dann in Mannshöhe nach oben gemauert werden. Dieses Prinzip wurde so lange fortgeführt, bis die endgültige Mauerhöhe erreicht war. Die oft in den Rüstlöchern verbliebenen Holzreste geben oft Aufschluss über das Alter des Bauabschnittes (Dendrochronologie). Selbstverständlich kamen auch kleinere Standgerüste vor, besonders in Innenräumen. Die Außenmauern vieler Burgen waren - im Gegensatz zu ihrem heutigen Erscheinungsbild - meistens verputzt.
Es gab im Mittelalter wesentlich mehr Burgen, als heute gemeinhin angenommen. Auch heute auf den ersten Blick so burgenarme Gebiete wie etwa Oberbayern waren im Hochmittelalter übersät mit mehr oder weniger wehrhaften Adelssitzen. Besonders in den ersten Jahrzehnten des Territorialausbaues fand sich in oder bei nahezu jedem größeren Dorf eine kleine Burg oder zumindest eine befestigte Hofanlage. Diese Anlagen dienten als Wohnstätten und vor allem als Statussymbole der zahlreichen Ministerialen, des neu entstandenen Dienstadels. Viele dieser manchmal winzigen Burgen sind noch als Burgställe erhalten, andere in Meierhöfen oder Schlössern aufgegangen. Die „Herren“ dieser Miniaturburgen waren oft wirtschaftlich nicht stark genug, um sich dauerhaft im Niederadel zu etablieren. Oft findet man auch mehrere ehemalige Burgen in einer Gemeinde.
Besonders im Grenzbereich zwischen den Gebieten mächtiger Territorialherren wurden zahlreiche Burgen zur Sicherung des eigenen Einflusses errichtet. Ein gutes Beispiel ist die auffallende Burgendichte in den fränkischen Hassbergen, wo sich die beiden Hochstifte Bamberg und Würzburg rivalisierend gegenüberstanden. Hier schreckte man auch vor Falschanklagen nicht zurück, um die Burgen des Rivalen in den eigenen Besitz zu bringen.
Wegen der unterschiedlichen Entwicklung des Lehnswesens und anderer geographischer und politischer Faktoren unterscheiden sich die Burgen der verschiedenen Kulturkreise deutlich. In Deutschland werden die oft gigantischen Ausmaße der englischen und französischen Wehrbauten meist bei weitem nicht erreicht, die Anlagen fallen überwiegend vergleichsweise bescheiden aus. Auch hier bestätigt die Ausnahme die Regel: Europas längste Burg ist in Bayern zu finden (Burg zu Burghausen). Die Anlage ist über 1200 m lang. Auch die gigantischen „Ritterkasernen“ des Deutschen Ordens sind als Eroberungsburgen im feindlichen Umland nicht für die deutsche Burg repräsentativ.
Im (ehemaligen) deutschen Sprachraum dürften insgesamt etwa 20.000 mittelalterliche Burgen angelegt worden sein. Einfache Turmburgen und Motten stehen hier neben kleineren Stein- und großen Feudalburgen. Die meisten dieser Wehranlagen sind im Laufe ihrer langen Geschichte verschwunden oder nur noch als Burgställe erhalten. Die Zahl der ganz oder teilweise erhaltenen Burganlagen liegt hier bei über 4000 (Krahe verzeichnet in seinem Grundrisslexikon etwa 4500). Diese Zahlen lassen sich durch die Sonderentwicklung des Lehnswesens im „deutschen“ Reichsgebiet erklären, die Entwicklung eines „Dienstadels“, der den Großteil der Ritter und Edelknechte stellte. Hinzu kommt die territoriale Zersplitterung in kleine und kleinste Herrschaften. Das Land mit der im Verhältnis zu seiner Fläche größten Burgendichte ist allerdings Böhmen.
Die Evolution der Adelsburg verlief größtenteils parallel zu der Entwicklung der Stadtbefestigungen in Europa. Die zahlreichen Wechselwirkungen zwischen beiden Bautypen werden von der Forschung noch zu wenig beachtet. Eigentlich sind die Städte des Mittelalters nichts anderes als riesige Burgen, die Einwohner nannte man folgerichtig auch Bürger. Typische Elemente der Burgenarchitektur finden sich in den Städten wieder, sogar die Bergfriede oder Donjons finden ihre städtische Entsprechung in den Wohn- und Geschlechtertürmen europäischer Städte. Viele Burgen wurden in einem Zuge mit den städtischen Befestigungen gebaut oder erweitert. Einige liegen inmitten der Städte oder an ihrem Rand, viele sind durch Schenkelmauern mit der Stadtbefestigung verbunden. Tore, Gräben, Wehrtürme und -gänge, Kurtinen und Vorwerke, alles bedingt sich gegenseitig und sollte auch als Einheit verstanden werden.
[Bearbeiten] Das Ende des Burgenbaus
Die mittelalterliche Burg verlor ihren Zweck mit dem Aufkommen von Kanonen, welche die Burgmauern mit ihren Geschossen durchschlagen konnten. Zwar war dies vorher auch schon mit manchen Belagerungsmaschinen möglich, jedoch waren Kanonen wesentlich leichter zu transportieren und zu handhaben.
Als Reaktion darauf verstärkte man seit dem 14. Jahrhundert die Burgmauern oftmals mit einer Erdaufschüttung und versah die Burg mit relativ niedrigen, massiven Rondells. Diese Maßnahmen stellten keine ausreichende Antwort auf die Bedrohung durch Geschütze dar. Den Übergang in die Neuzeit mit ihren von Feuerwaffen getragenen Kriegen machten die Burgen nur in Ausnahmefällen mit. Sie mussten dafür komplett umgebaut und bastioniert werden, damit sie den mauerbrechenden Kanonen standhalten konnten.
Beispiele für eine derartige Modifikation sind die Bielefelder Sparrenburg, das Marburger Schloss oder der Munot in Schaffhausen.
In den meisten Fällen wurde auf die Umwandlung von Burgen zu Artilleriefestungen verzichtet, zumal viele Burgen mit ihren hohen Gebäuden ein leichtes Ziel für Mörser darstellten. In einigen Fällen blieben sie aber als Residenz adeliger Familien erhalten oder gelangten in bäuerlichen Besitz.
Die Wohnfunktion der Burgen wurde dann von den Schlössern und beim niedrigen Adel teilweise von Ansitzen übernommen. Zahlreiche Burgen, die nicht zu Schlössern umgebaut oder anderweitig, beispielsweise als Domäne, genutzt wurden, verfielen und wurden zur Ruine.
Zahlreiche Burgen wurden später absichtlich zu Ruinen gemacht. In manchen Gegenden bemaß sich die Grundsteuer nach der Dachfläche des Anwesens. Um diese Dachsteuer zu umgehen, deckte man die Dächer von leerstehenden Gebäudeteilen einfach ab. Unbewohnte Burgen wurden aus romantischen Motiven dem Verfall überlassen, um die Anlagen zu pittoresken Landschaftsstaffagen zu machen. In zahlreichen Schloss- und Landschaftsgärten errichtete man im 19. Jhdt. künstliche Burgruinen, deren Architekturteile gelegentlich alten Burgen entnommen wurden.
[Bearbeiten] Nachfolger
Auch die neuzeitlichen Festungen hatten zunächst eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Burg. Der Schaffhauser Munot in der Schweiz ist dafür ein gutes Beispiel.
Im 19. Jahrhundert (Romantik) entstand eine Mittelalter-Sehnsucht, die dazu führte, dass man Schlösser im Stil alter Burgen baute. Beispiele hierfür sind Schloss Neuschwanstein und die Burg Hohenzollern. Diese Märchenburgen haben allerdings mit den mittelalterlichen Vorbildern wenig gemein. Es handelt sich um reine Phantasiearchitekturen, die einzelne Elemente der Burgenarchitektur ins Groteske übersteigern. Neuschwanstein wurde gar von einem Bühnenbildner entworfen. Aber auch seriöse Forscher wie Bodo Ebhardt beteiligten sich mit Restaurierungen, wie etwa der Hochkönigsburg im Elsass, an der Romantisierung und Verfälschung des Bildes der mittelalterlichen Burg. In all diesen Fällen wurden bedeutende Reste originaler Wehranlagen beseitigt, das nachgemachte Mittelalter wurde also dem echten vorgezogen. Diese Bauten prägen bis heute die Vorstellung vieler Menschen von einer mittelalterlichen Burg. Populäre Bücher über Burgen sind oft aus dem englischen Sprachraum übersetzt, dessen Verhältnisse sich doch sehr von den hiesigen unterscheiden.
Auch im Nationalsozialismus wurde mit dem Bau von sogenannten Ordensburgen wie Sonthofen oder Vogelsang, beziehungsweise dem Umbau von bestehenden Anlagen wie der Wewelsburg oder der Burg Trifels auf den Mythos der mittelalterlichen Burg Bezug genommen.
In den letzten Jahrzehnten hat die Burgenforschung in Europa große Fortschritte gemacht. Zahlreiche veraltete Vorstellungen konnten zurechtgerückt oder zumindest zur Diskussion gestellt werden. Bedingt durch den allgemeinen Mittelalterboom, wurden zahlreiche Burgen und Ruinen untersucht und gesichert oder restauriert. Hier stehen vorbildliche Burgsanierungen, wie etwa die des Mittelalterarchäologen Joachim Zeune, der sicherlich gut gemeinten Arbeit zahlreicher Burg- und Heimatvereine gegenüber. Der Neubau von Burgruinen wie etwa der mittelfränkischen Burg Treuchtlingen löst bei Burgenfreunden nicht nur Begeisterung aus.
Im Rahmen der experimentellen Archäologie werden seit einigen Jahren sogar komplette mittelalterliche Burgen mit den alten Bautechniken und Werkzeugen nachgebaut. In Deutschland wurde in Lütjenburg eine einfache Turmhügelburg (Motte) rekonstruiert und in Kanzach eine aufwendigere hölzerne Niederadelsburg. Absoluter Höhepunkt dieser neuen Burgenbaubewegung ist jedoch der vor einigen Jahren begonnene Nachbau einer kompletten Steinburg im französischen Guédelon. Dieses, mit EU-Mitteln geförderte Projekt dürfte sich noch die nächsten Jahrzehnte hinziehen.
Auf der japanischen Insel Miyako-jima wurde sogar die bekannte rheinische Marksburg in Originalgröße an den Strand gestellt. Auf die Außenwerke musste hier allerdings aus geographischen Gründen verzichtet werden.
[Bearbeiten] Lage
Kennzeichnend für eine Burg war ihre Überhöhung über das umgebende Gelände sowie der kontrollierte Zugang zur Burg. Im Gebirgsraum errichtete man Höhenburgen auf Bergspornen, an Hängen und häufig auf schwer zugänglichen Berghöhen. Im Flachland wurden dagegen auf künstlichen Erdanhäufungen mit umlaufender Mauer und umgebendem Wassergraben, sogenannte Motten, angelegt. Im Mittelgebirgsraum kommen sowohl Höhen- und Wasserburgen vor, wobei letztere in erster Linie von Angehörigen des niederen Adels (sog. kleinen Herrschaftsträgern) angelegt worden sind.
Die Lage hatte zwangsläufig einen einschneidenden Einfluss auf die Größe und Ausstattung einer Burganlage. Kennzeichen der typischen deutschen Burg ist die manchmal spektakuläre Lage auf hohen Bergkuppen und Felsklötzen. Während die großen Burgen Englands und Nordfrankreichs in der Regel auf eher niedrigen Hügeln - oder im Flachland - liegen und die Grundrisse hier wesentlich regelmäßiger sind, folgen „deutsche“ Burgen meist den vom Gelände vorgegebenen Bedingungen.
Wenn Schutz durch Steilhänge oder Felsbarrieren vorhanden war, konnte auf aufwendige Hochbauten meist verzichtet werden. Die Baumassen unserer Burgen fallen deshalb meist vergleichsweise bescheiden aus. Ähnliche geographische Bedingungen führten oft zu sehr ähnlichen Ergebnissen in weit entfernten Gebieten. So wirken zahlreiche Burgen etwa Südfrankreichs oder Osteuropas sehr vertraut auf den mitteleuropäischen Betrachter. Die ältere Forschung hat hier oft fälschlicherweise einen direkten „deutschen“ Einfluss unterstellt. Nationalistische Burgenkundler sahen gar in allen großen Burgschöpfungen Europas germanischen Formwillen. Besonders unrühmlich hat sich hier Bodo Ebhardt hervorgetan.
[Bearbeiten] Unterscheidung der Burgen nach ihrer topografischen Situation
Die topografische Burgtypologie unterscheidet begrifflich Burgen nach ihrer topografischen Situation. Man unterscheidet zunächst Niederungsburg oder Flachlandburg im weiteren Sinne, Höhenburg und Felsenburg.
[Bearbeiten] Höhenburg
- Bergzungenburg, Spornburg, Zungenburg
- Eckburg
- Felsenburg
- Gipfelburg
- Hangburg
- Höhlenburg
- Kammburg
- Talrandburg
[Bearbeiten] Niederungsburg, Tieflandburg, Flachlandburg
- Flussburg
- Hafenburg
- Inselburg
- Seeburg
- Sumpfburg
- Talburg
- Uferburg
- Wasserburg
[Bearbeiten] Felsenburg
- Felsturmburg
- Felsbandburg
- Höhlenburg
[Bearbeiten] Wichtige bauliche Elemente
Der bis heute augenfälligste Bestandteil einer mittelalterlichen Burg ist der Turm, der entweder als Wohnturm, im angelsächsischen Raum Keep und in Frankreich Donjon genannt, oder als Bergfried ausgeprägt war. Als Bergfried wird in der deutschsprachigen Burgenliteratur der Hauptturm einer Burganlage bezeichnet, der nicht für eine dauerhafte Wohnnutzung vorgesehen war, sondern in erster Linie Wehr- und Statusfunktionen übernahm. Auch Türme, die beide Funktionen - Wohnen und Verteidigung - vereinigen, sind bekannt (siehe beispielsweise auf der Neuenburg (Freyburg)). Häufig wurde der Hauptturm durch weitere Türme insbesondere an den Toren sowie Mauer- und Flankierungstürme ergänzt. Die Burg war von einer Mauer und weiteren Befestigungen wie Graben, Wall und anderen Annäherungshindernissen (Gebück, Hecke, Verhau) umgeben. Bei den Mauern wird je nach Höhe und Ausprägung zwischen Ringmauer, Mantelmauer und Schildmauer unterschieden. Von einzelnen Vorläufern abgesehen wurde ab dem 13. und 14. Jahrhundert der Umfassungsmauer häufig eine Zwingermauer vorgelegt.
Das Gelände innerhalb der Burg wurde durch zahlreiche und verschiedenartige Gebäude genutzt und gegliedert, wobei sich weitere verteidigungsfähige Abschnitte ergeben konnten. Eine zentrale Rolle, die von der älteren Forschung jedoch häufig unterschätzt wurde, kommt der Wohnarchitektur zu. Das Hauptgebäude einer hochmittelalterlichen Burg (10. bis 12. Jahrhundert) wird in der Forschung als Festes Haus, Saalgeschosshaus beziehungsweise allgemein als Wohnbau bezeichnet (Marburger Schloss, Bauphase 1). Seine Funktion wurde in jüngerer Zeit häufig durch den Wohnturm übernommen (Marburger Schloss, Bauphase 2, Neuenburg (Freyburg)), der im 14. Jahrhundert eine zweite Blütezeit erlebte. Aus dem früh- und hochmittelalterlichen Saalbau entwickelte sich im 12. Jahrhundert die Spezialform des Palas, dessen genaue Definition jedoch in der Burgenforschung noch stark umstritten ist. In enger Verbindung mit den Wohnbauten, die vielfach als Kemenaten bezeichnet werden, standen sakral genutzte Räume oder Gebäude wie Burgkirchen und Burgkapellen.
Neben den zumeist sehr repräsentativen Wohnbauten gab es insbesondere in den Vorburgen noch weitere Wohn- und Wirtschaftbauten wie Werkstätten, Backhäuser oder Ställe sowie Lagerräume für Vorräte, Nahrungsmittel, Werkzeuge und Waffen. Eine besondere Herausforderung stellte bei den Höhenburgen die Wasserversorgung dar. Sie wurde zumeist über Zisternen gesichert, in die das von den Dächern der Gebäude herablaufende Regenwasser eingeleitet wurde. Oft wurde auch mit Hilfe von Eseln als Transporttiere, über extra hierfür angelegte Eselswege, die Wasserversorgung sichergestellt. Zumeist erst im späten Mittelalter wurden Burgbrunnen angelegt, die beträchtliche Tiefen erreichen konnten (Beispiel: der 176 m tief in den Fels getriebene Brunnen der Reichsburg Kyffhausen).
Den meisten Burgen war ein Wirtschaftshof zugeordnet, der die Versorgung der Burginsassen mit den notwendigen Gütern sicherstellte. Bei größeren Burgen war der Wirtschaftshof manchmal in der Vorburg untergebracht. Bei Höhenburgen stand er meist im Tal unterhalb der Burg. Bei einigen Burgen haben sich diese Höfe bis heute erhalten und werden noch bewirtschaftet (Burg Niederhaus/Ries, Burg Vilsegg/Tirol u.a.). Allerdings wurden diese Höfe bislang von der Burgenforschung wenig beachtet.
[Bearbeiten] Funktion und Alltag
In der Burgenforschung streitet man sich in den letzten Jahren über die Zweckbestimmung der mittelalterlichen Burg. Während die eine Fraktion den Wehr- und Trutzcharakter der Anlagen in den Vordergrund stellt, sieht die Gruppe um den Mittelalterarchäologen J. Zeune die Burg vorrangig als „Symbol der Macht“. Die Wahrheit dürfte wohl in der Mitte liegen. Burgen waren multifunktional, ihre Zweckbestimmung war von zahllosen Faktoren abhängig. Es gab sowohl reine Imponierbauten mit teilweise unbenutzbaren Verteidigungseinrichtungen, wie auch echte Zwing- und Garnisonsburgen zum Schutz einer Okkupationsarmee im Feindesland. Bei der Fülle der mittelalterlichen Burgen und der unterschiedlichen geographischen und politischen Verhältnisse sollten Pauschalierungen jedweder Art vermieden werden. Hinzu kommt, dass sich die Bedeutung wandeln konnte, wobei der Gründungsgedanke eher im Wehrcharakter zu suchen ist.
Mittelalterliche Architektur hatte immer auch einen hohen Symbolgehalt: Burgen waren Statussymbole und Machtzeichen. Sie boten aber auch realen und psychologischen Schutz, zumindest vor kleineren marodierenden Banden, wilden Tieren und Kriegsknechten des feindlichen Nachbarn. Nicht zuletzt wollte man sich auch von der abhängigen Bevölkerung distanzieren und konnte notfalls das Tor hinter sich zusperren. Jedoch war das Verhältnis zu den Untertanen meist ein eher patronales. Größere Bauernaufstände sind bis zum großen Bauernkrieg 1525 die seltene Ausnahme. Auch diese Revolution wurde von Seiten der Bauern weit weniger blutig ausgefochten, als meist behauptet. Oft wurde der Burgbesatzung freier Abzug gewährt, manchmal durfte sogar der Hausrat mitgenommen werden.
Größeren Belagerungen konnten die meisten deutschen Burgen nicht auf längere Zeit widerstehen, einige Monate oder Jahre Widerstand sind jedoch häufig nachweisbar. Hier muss man berücksichtigen, dass eine solche Belagerung für den Angreifer äußerst kostspielig werden konnte. Wenn der Feind aus finanziellen Gründen von einer Belagerung oder einem Angriff absah, hatte der Burgbau seinen Zweck erfüllt. Aus diesem Grunde ist auf zahllose Burgen nie ein einziger Schuss abgefeuert worden. Manchmal war es preiswerter, eine kleine Belagerungsburg in der Nähe zu errichten und die Burg von dort aus mit Steinkugeln zu beschießen, bis die Insassen zermürbt aufgaben (Burg Trutzeltz gegen die Burg Eltz). Im Falle einer Fehde wurde die Burg meist einfach umgangen, man plünderte lieber die Dörfer und Höfe des Gegners aus, um ihm seine wirtschaftliche Grundlage zu entziehen. Aus diesem Grunde waren viele Dörfer mit einer leichten Befestigung versehen. Wall und Graben oder eine dichte Dornenhecke sind häufig nachweisbar, die Eingänge waren durch Torhäuser bewehrt. Bedeutendere Märkte hatten oft eine massive Steinmauer mit Wehrtürmen und Toren, waren also stadtähnlich ausgebaut. Manchmal wurden auch regelrechte Kirchenburgen zum Schutz der Bevölkerung angelegt. Auch die Landbevölkerung benutzte die zahlreichen vor- und frühmittelalterlichen Wallanlagen der umliegenden Wälder weiter, die oft noch bis in die Neuzeit hinein als Verstecke und Viehbergen dienten (Schwedenschanzen). Gelegentlich fand die gebeutelte Bevölkerung auch kurzfristig in der Burg ihres Herren Unterschlupf. Bei einzelstehenden Höfen wurden oft die Speicher bewehrt, manchmal auf kleine Inseln gestellt (Wehrspeicher). Das Tragen von Waffen war den Bauern allerdings meist verwehrt, allenfalls war ein langes Hiebmesser zur Verteidigung gegen Wölfe erlaubt, die "Bauernwehr".
Die Zahl der waffenfähigen Männer auf einer Burg war nicht selten äußerst gering, manchmal war nur der Burgherr mit seinen Söhnen und einigen Knechten zur Verteidigung bereit. Okkupationsburgen konnten hingegen hunderte oder gar tausende von Kriegern aufnehmen (Krak des Chevaliers, Marienburg).
Der Alltag auf einer kleinen mitteleuropäischen Dienstmannenburg unterschied sich doch sehr von dem auf einer der großen Hofburgen des Hochadels. Zwar versuchten auch die kleinen Ministerialen, der höfischen Kultur nachzueifern und lieferten oft bedeutende Beiträge zu dieser (Minnesang), ihr tägliches Leben verlief meist jedoch ziemlich "unritterlich". Oft sicherten nur wenige Höfe und Leibeigene des Auskommen der Burginsassen, die häufig selbst hinter dem Pflug gehen mussten. Die Lebensverhältnisse auf den kleinen Burganlagen müssen aus heutiger Sicht unzumutbar gewesen sein. Es herrschte meist drangvolle Enge auf der Burg, es stank nach menschlichen und tierischen Exkrementen und Ausdünstungen, im Winter war es bitterkalt in den überwiegend unbeheizbaren Räumen. Oft war das Frauengemach der einzige beheizte Raum einer Burg (Kemenate). Das tägliche Leben spielte sich überwiegend draußen ab, die Männer gingen zur Jagd oder auf das Feld, die Frauen waren mit den täglichen Haushaltspflichten beschäftigt und mussten die Dienstboten beaufsichtigen. Diese Alltagspflichten ließen nur wenig Gelegenheit zum Müßiggang. Beliebte Zeitvertreibe waren hier die bei den Damen die Handarbeit und auch Brettspiele. So wurde etwa auf dem "Teufelsstein" in den Hassbergen ein Mühlebrett in den Felsboden geritzt. Absolute Höhepunkte im Burgalltag waren die seltenen Besuche der fahrenden Sänger und Geschichtenerzähler (Minnesänger), die von Burg zu Burg zogen und oft den Kultstatus heutiger Popstars erreichten. Diese Sänger waren keineswegs immer ritterlicher Herkunft - es soll sogar einen jüdischen Minnesänger (Süßkind von Trimberg) gegeben haben.
Auch gelegentliche Feste wie Hochzeiten, Kindstaufen und die Ritterpromotionen (Schwertleite, später Ritterschlag) unterbrachen den meist eintönigen Alltag der Burgbewohner.
Als Kinderspielzeuge wurden geschnitzte Ritterfiguren und Puppen gefunden. Diese wertvollen Zeugnisse des Alltagslebens findet man heute bevorzugt in den alten Abfallgruben und unter den Aborterkern unserer Wehrbauten.
Diese Aborterker, die von Unkundigen häufig für Wehrerker gehalten werden, haben sich in zahllosen Beispielen an den Außenmauern erhalten. Oft führte von diesen Abtritten ein langer hölzerner Schacht senkrecht in den Burggraben, die Fäkalien fielen also nicht offen zu Boden.
Viele deutsche Burgen entwickelten sich im Laufe ihrer Geschichte zu regelrechten Mehrfamilienburgen. Durch Erbteilungen und Notverkäufe wurden den bestehenden Gebäuden immer neue Wohnbauten hinzugefügt, manchmal wurden eigenständige Kleinburgen in die ältere Ringmauer gestellt. Diese für Deutschland typische Burgform nennt man Ganerbenburg.
Turniere gab es auf unseren Burgen nur selten. Diese mittelalterlichen Volks- und Sportfeste wurden meist in der Nähe größerer Städte abgehalten. Die Turnierwiesen, die sich innerhalb oder bei zahlreichen Burgen finden, wurden in der Regel erst später so benannt.
So beengt die Raumverhältnisse auch gewesen sein mögen, Platz für eine Stätte religiöser Andacht fand sich auf praktisch allen Burgen. Größere Anlagen hatte eine, manchmal reich ausgestattete, Burgkapelle, kleinere begnügten sich mit einer Altarnische oder einem Kapellenerker. Oft finden sich Torkapellen über den Burgeingängen, das Tor als Schwachstelle der Burg wurde also unter besonderen "göttlichen" Schutz gestellt. Die Kapellen dienten häufig auch als Grablegen der Burgherren.
[Bearbeiten] Burgen und ihre Bewohner
- Adelsburg
- Bauernburg
- Burgvogt
- Deutschordensburg
- Dynastenburg
- Fürstenburg
- Ganerbenburg
- Heinrichsburgen
- Herrenburg
- Kaiserpfalz
- Klosterburg
- Kreuzfahrerburg
- Landesburg
- Lehensburg
- Sippenburg
- Raubritterburg
- Ritter
- Ritterburg
- Volksburg
[Bearbeiten] Burgen nach ihrer Funktion
- Burgpalast
- Fliehburg
- Landesburg
- Die Bezeichnung Hofburg steht für eine große Burg die eingerichtet wurde um dort „Hof zu halten“. Eine Pfalz ist auch eine solche Burg; im allgemeinen wird der Ausdruck jedoch eher für palastähnliche Anlagen verwendet wie z. B. für die Hofburg in Wien oder die Hofburg in Innsbruck.
- Eine Pfalz ist ein im Früh- oder Hochmittelalter entstandener burgähnlicher Stützpunkt für den herumreisenden König.
- Raubburg
- Trotzburg Veste Neuhaus
- Trutzburg
- Vorburg
- Wohnburg
- Zollburg
- Zwingburg
[Bearbeiten] Liste Burgenarten
- Abschnittsburg
- Ausgehauene Burg
- Der Burgstall hat zwei Bedeutungen. Meistens wird damit ein Platz bezeichnet ohne Mauerreste, bei dem nur noch anhand der Geländegegebenheiten das ehemalige Vorhandensein einer Burg abgelesen werden kann. Außerdem wird oft auch eine kleine Burg als Burgstall bezeichnet.
- Donjon
- Dorfburg
- Erdburg
- Erdklumpenburg
- Felsenburg
- Feudalburg
- Fronburg
- Gadenburg
- Grabenburg
- Hangburg
- Hauptburg
- Hausrandburg
- Höhlenburg
- Holzburg
- Jugendburg als freie Begegnungs- und Bildungsstätten für Jugendliche. Träger der ursprünglichen Jugendburgen stammen meist aus der Wandervogel- und Pfadfinderbewegung oder stehen der Jugendbewegung zumindest nahe.
- Kastell
- Kegelburg
- Kirchenburg
- Eine Motte oder auch Mota ist eine Turmburg auf einem Hügel, weswegen sie auch Turmhügelburg, Erdhügelburg oder Hausberg genannt wird.
- Bei Wasserburgen wird die Vorburg auch Niederburg genannt. Auch der tiefergelegene Teil von größeren Burganlagen wird oft Niederburg genannt. Außerdem werden Burgen, die unterhalb einer gleichnamigen Burg liegen, Niederburg genannt.
- Die prähistorischen Steintürme der Nuraghenkultur auf Sardinien, die Nuraghe oder Nurage genannt werden, dienten genau so wie die schottischen Brochs und ähnliche Anlagen in Irland, die als Dun (Dun Aenghus) bezeichnet werden, weder als Fluchtburgen noch als Wohnstätten, sondern waren Kultbauten.
- Palasburg
- Pfortenburg
- Portenburg
- Randhausburg
- Ringburg
- Schildmauerburg
- Tempelburg
- Turmburg
- Turmhügelburg
- Veste
- Bei einer Wale (Burg) handelt es sich um eine kleine Turmburg oder um einen Burgstall.
- Eine Wallburg ist eine frühgeschichtliche oder frühmittelalterliche Burganlage, die im Wesentlichen aus einem Wall als Befestigung besteht. Wobei es sich nicht immer nur um Erdwälle handelte.
- Wasserburg
[Bearbeiten] Siehe auch
- Burgwall
- Burgenland
- Herrenhaus
- Keep
- Motte, Hochmotte
- Schloss
- Liste der Burgen und Schlösser
- Liste von Festungen
- Liste historischer Orte in Sachsen
- Ordensburg
- Wasserschloss
- Zingel
- Zwinger
[Bearbeiten] Literatur
Die internationale Burgenliteratur umfasst mittlerweile mehrere tausend Werke. Hier kann nur eine (subjektive) Auswahl wichtiger Arbeiten geboten werden. Die meisten der angeführten Bücher enthalten umfangreiche, weiterführende Literaturangaben.
- Thomas Biller und Georg Ulrich Großmann, Burg und Schloss. Der Adelssitz im deutschsprachigen Raum; Regensburg 2002, ISBN 3795413257 Kritische Rezension von Heiko Laß in: sehepunkte 3 (2003), Nr. 4 (15. April 2003)
- Thomas Biller, Die Adelsburg in Deutschland. Entstehung, Gestalt, Bedeutung; München: Dt. Kunstvlg., 240 S., 100 Abb., 1998, ISBN 3-422-06093-6
- Horst Wolfgang Böhme (Hrsg.), Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen; Stuttgart: Reclam, 2004, 285 S., ISBN 3-15-010547-1 Rezension (pdf-Datei): [1]
- Horst W. Böhme, Busso von der Dollen, Dieter Kerber (Hrsg.), Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch. Band 1: Bauformen und Entwicklung. Band 2: Geschichte und Burgenlandschaften; hg. v. der Deutschen Burgenvereinigung e.V., Stuttgart: Theiss, 368 S., ca. 200 s/w Abb., 16 farb. Taf., 1999, ISBN 3-8062-1355-0
- Hansjürgen Brachmann (Hrsg.), Burg, Burgstadt, Stadt. Zur Genese mittelalterlicher nichtagrarischer Zentren in Ostmitteleuropa; (= FGKöM 86), Berlin: Akademie-Verlag, 1994, 351 S.
- ders., Die Burg. Ein kulturgeschichtliches Phänomen; (= VBurgVer B 2), 1994
- Reginald Allen Brown, Castles from the air; Cambridge, 1989, 246 S., überw. Ill. ISBN 0-521-32932-9
- Wilhelm G. Busse (Hrsg.), Burg und Schloss als Lebensorte in Mittelalter und Renaissance; (= StHum 26), Düsseldorf: Droste, 1994
- Tomás Durdík, Kastellburgen des 13. Jahrhunderts in Mitteleuropa; Wien: Böhlau, 1994, 259 S., Ill., graph. Darst.
- Bodo Ebhardt, Der Wehrbau Europas im Mittelalter, 3 Bände; Neudruck Würzburg 1998
- Neue Forschungen zum frühen Burgenbau, hrsg. von der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgern und Schlössern, Redaktion H.-H. Häffner, München : Deutscher Kunstverlag 2006, ISBN 3-422-06569-5
- Hermann Hinz, Motte und Donjon. Zur Frühgeschichte der mittelalterlichen Adelsburg; Köln: Rheinland-Verlag (Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters, Beih.; 1); 1981, 164 S.
- Jochen Kommerell, Bayerns Burgen für Kinder; München 2005 Langemann & Langemann, 120 Seiten mit 200 Abbildungen, ISBN 3-933602-13-0
- Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon; Flechsig Verlag - 1994 bzw. Würzburg, Weidlich - 1996, 760 S., ISBN 3-8035-1372-3
- Thomas Edward Lawrence, Crusader Castles; Oxford, 1988 (Neudruck), 154 S., Ill., ISBN 0-19-822964-X
- Heribert J. Leonardy (u.a), Burgen in Spanien, Stuttgart, 2002, 205 S., überw. Ill., ISBN 3-8062-1654-1
- Clemente Manenti (u.a), Burgen in Italien; Köln, 2000, 336 S., überw. Ill., ISBN 3-8290-1577-1
- Jean Mesqui, Chateaux forts et fortifications en France; Paris, 1997, 493 S., zahlr. Ill., ISBN 2-08-012271-1
- Werner Meyer: Deutsche Ritter, Deutsche Burgen; München 1990 (Neuauflage), 255 S., zahlr. Ill., ISBN 3-572-07715-X
- Luis Monreal y Tejada (u.a), Castillos medievales en Espana; Barcelona, 1999, 319 S., überw. Ill., ISBN 84-7782-597-1
- Uwe A. Oster: Burgen in Deutschland; Darmstadt 2006 (erscheint im März), 176 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 3-89678-561-3
- Otto Piper, Burgenkunde. Bauwesen und Geschichte der Burg; 3.Aufl. 1912, Neudr. 1996, 712 S., ca. 2800 Abb., ISBN 3-88189-388-1
- Charles-Laurent Salch, L'atlas des chateaux forts en France; Strasbourg, 1979, 1288 S., zahlr. Abb. und Pläne
- Plantagenet Somerset Fry, Castles of Britain and Ireland; New York, 1997; 336 S., zahlr. Ill., ISBN 0-7892-0278-6
- Joachim Zeune, Burgen in Bayern - 7000 Jahre Burgengeschichte im Luftbild; Stuttgart, 1999, 207 S., zahlr. Ill., ISBN 3-8062-1364-X
- Joachim Zeune, Burgen – Symbole der Macht. Ein neues Bild der mittelalterlichen Burg; 2. Aufl. Regensburg: Pustet, 256 S., 110 s/w und 31 farb. Abb., 1997, ISBN 3-7917-1501-1
- Johann Nepomuk Cori, Bau und Einrichtung der Deutschen Burgen im Mittelalter, Nachdruck der Ausgabe von 1895, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-654-8
Zeitschriften:
- Burgen und Schlösser. Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalpflege; hg. v. Europäischen Burgeninstitut, Einrichtung der Deutschen Burgenvereinigung seit 1960 (Vorgänger: Der Burgwart) ISSN 0007-6201
Schriftenreihen:
- Burgen, Schlösser und Wehrbauten in Mitteleuropa; hg. v. d. Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern; Regensburg, 1999 ff. ISBN 3-795412161 ff. (populärwissenschaftliche Führer zu einzelnen Burgen)
- Forschungen zu Burgen und Schlössern; hg. v. d. Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern; München u. Berlin 1994 ff, ISSN 0947-9708 (Wissenschaftliche Aufsatzbände zu den Jahrestagungen der Gesellschaft)
- Veröffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung e.V. mit mehreren Unterreihen. Hier vor allem zu nennen: Barbara Schock-Werner / Hartmut Hofrichter (Hrsg.), Zentrale Funktionen der Burg (Braubach 2001), ISBN 3927558079; Hartmut Hofrichter (Hrsg.), Die Burg – ein kulturgeschichtliches Phänomen (Stuttgart 1994), ISBN 3806211345.
[Bearbeiten] Filmographie
- »Abenteuer Mittelalter«, Doku-Drama, vierteilige Sendereihe des MDR, Erstausstrahlung: 12. Dezember 2005, dokumentiert den typischen Arbeitsalltag im Jahr 1419 auf Schloss Burgk an der Saale unter möglichst authentischen Bedingungen; mit Videoclip (0:54 Min.)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, Margret Zimmermann/Hans Kensche: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, 1. Auflage Hildesheim: Lax, 1998, S. VIII ISBN 3-8269-6280-X
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Burg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Commons: Burgen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Artikel Burg im Historischen Lexikon der Schweiz
- EBIDAT - wissenschaftliche Burgendatenbank des Europäischen Burgeninstituts (EBI)
- www.burgenkunde.at
- Datenbank über Burgen und Burgruinen
- www.burgeninventar.de
- Schweizer Burgen
- Übersicht über verschiedene Formen
- 960 Burgen der Sammlung Alexander Duncker
- www.burgenwelt.de