Caloris Planitia
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Caloris Planitia („Calor“, lateinisch, = Wärme, Hitze; Planitia, lateinisch = Tiefebene, also zum Beispiel „Hitze-Ebene“ oder „Hitze-Becken“) ist mit 1.340 km Durchmesser der größte Einschlagkrater auf der teils bzw. einzig erforschten Hälfte des Merkurs.
Das Caloris Planitia wurde so benannt, weil sich das Becken nahe des möglichen sonnennächsten Punkts (Apsis) des Merkurs befindet.
Das Caloris-Becken wurde wahrscheinlich durch den Einschlag eines Himmelskörpers mit etwa 100 km Durchmesser oder mehr gebildet; vermutlich drang dieser tief in die Merkurkruste ein, wobei möglicherweise Mantelgesteine freigelegt wurden. Man nimmt an, dass durch die Energie des Einschlags ungefähr 500.000 km² Gelände der gegenüberliegenden Seite des Planeten aufbrach, so dass sich dort Berge mit über 1.800 m Höhe auffalteten. Der Impakt war so heftig, dass durch die seismischen Schwingungen um den Ort des Einschlags mehrere konzentrische Ringwälle aufgeworfen wurden und aus dem Innern des Planeten Lava austrat.
Das in seinem Inneren ziemlich flach gegliederte, riesige und wahrscheinlich kreisförmige Becken, das sich nördlich des Äquators befindet, wird von den Caloris Montes begrenzt, ein unregelmäßiger Gebirgsring (oder eine Gebirgskette), dessen Gipfel nur etwa 1 km bis 2 km Höhe erreichen.
Das Innere des Beckens wurde anscheinend von dem Magma aus der Tiefe aufgefüllt, ähnlich wie die Marebecken des Mondes. Den Boden des Beckens prägen viele konzentrische Furchen und Grate, die an eine Zielscheibe erinnern und ihm Ähnlichkeit mit dem annähernd vergleichbar großen Multiringsystem auf dem Mond geben, in dessen Beckenzentrum das Mare Orientale liegt.