Camera lucida
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Als Camera lucida bezeichnet man eine Zeichenkamera mit Prisma, die 1807 von William Hyde Wollaston entwickelt wurde. Die Camera Lucida erfüllte einen ähnlichen Zweck wie die Camera obscura und wurde zum Abzeichnen von Landschaften oder Porträts verwendet.
[Bearbeiten] Funktionsweise
Bei der Camera lucida blickt man durch ein Guckloch direkt über die Kante des Prismas, das die Umrisse des Motivs auf das Zeichenpapier wirft. Der Benutzer kann dadurch gleichzeitig die Umrisse des Motivs und das Papier sehen und kann das Objekt dann einfach abzeichnen. Mit der Camera lucida wird also vor allem das Anfertigen von relativ naturgetreuen Bildern vereinfacht.
William Henry Fox Talbot, der mit seiner zeichnerischen Begabung unzufrieden war, hatte nach einem Hilfsmittel gesucht, um 1833 Skizzen am Comer See anzufertigen und daher die auf der Camera obscura basierenden Projektionsvorrichtungen weiterentwickelt, die bereits beispielsweise 1679 von Robert Hooke konstruiert worden waren.
[Bearbeiten] Verwandte Geräte
Die Physionotrace von 1786 ist ein mechanisches Hilfsmittel zur Gravur von Silhouetten.
[Bearbeiten] Literatur
- Beaumont Newhall: Geschichte der Photographie. 327 Seiten. Schirmer/ Mosel 1998. ISBN 3888143195
- Wilfried Wiegand (Herausgeber): Die Wahrheit der Photographie. Klassische Bekenntnisse zu einer neuen Kunst. 304 Seiten. S. Fischer: Frankfurt am Main 1986. ISBN 3100915046
- Bodo von Dewitz & Werner Nekes (Hrsg): Ich sehe was, was du nicht siehst - Sehmaschinen und Bilderwelten. Steidl, Göttingen 2002. ISBN 3882438568