Castell (Adelsgeschlecht)
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Das Haus Castell ist ein fränkisches edelfreies Adels-Geschlecht, das erstmals 1057 urkundlich erwähnt wurde. 1205 wurde das Geschlecht zu Reichsgrafen erhoben, 1806 mediatisiert und ab 1901 bayerische Fürsten. Die Grafen zu Castell hatten das Geleitrecht auf der Straße von Kitzingen bis zur Bubeneiche (Richtung Neustadt an der Aisch) und auf der ganzen Straße von Würzburg nach Bamberg.
Zuletzt war das Geschlecht in die Linien Castell-Castell (protestantische Linie) und Castell-Rüdenhausen (protestantische und katholische Linie) geteilt, davon besitzt Castell-Rüdenhausen seit 1898 eine Nebenlinie, Faber-Castell.
Das Haus Castell gehört dem Hohen Adel an (siehe mediatisierter Hoher Adel). Die Mitglieder der Zweige Castell und Rüdenhausen tragen seit Ende des 1. Weltkrieges aufgrund des bayerischen Adelsgesetzes den bürgerlich-rechtlichen Familiennamen "Graf" bzw. "Gräfin zu Castell-Castell bzw. -Rüdenhausen". Der Titel "Fürst" für den Erstgeborenen ist gesetzlich beseitigt worden. (Abschaffung des Adels, bzw. der Standesunterschiede mit Inkrafttreten der Weimarer Reichsverfassung in Deutschland im Jahre 1919.)
Einige Familienmitglieder des Adelsgeschlechts Castell wanderten nach Österreich aus, hier ist die Nennung des Adelstitels seit 1919 verboten.
In Familienbesitz der Fürstenhäuser Castell-Rüdenhausen und Castell-Castell befindet sich die 1774 gegründete unabhängige Privatbank "Fürstlich Castell´schen Bank" , die älteste Bank in Bayern. Seniorchef ist Siegfried Fürst zu Castell-Rüdenhausen (*1916).
[Bearbeiten] siehe auch
- Carl zu Castell-Castell (* 1801; † 1850)