Channel Tunnel Rail Link
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
| Channel Tunnel Rail Link | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Channel Tunnel Rail Link (CTRL) ist die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen London und dem Portal des Eurotunnels unter dem Ärmelkanal. Die Strecke ist der erste größere Eisenbahnneubau in Großbritannien seit über hundert Jahren und ersetzt die alte Bahnstrecke durch die Grafschaft Kent, auf der die Hochgeschwindigkeitszüge Eurostar (die auf französischen und belgischen Strecken bis zu 300 km/h schnell sind) mit maximal 100 mph (160 km/h) unterwegs waren. Während heute Eurostar-Reisende im internationalen Teil des Bahnhofs Waterloo in London ankommen, wird von 2007 an der Bahnhof St Pancras Endpunkt der Eurostarreise sein.
Die Neubaustrecke wird in zwei Abschnitten realisiert. Sektion 1 hat eine Länge von 74 km und führt vom Eurotunnel bis Fawkham Junction. Dieser Abschnitt ging im September 2003 in Betrieb. Während der Testfahrten auf der Neubaustrecke wurde ein britischer Geschwindigkeitsrekord auf Schienen aufgestellt. Am 30. Juli 2003 erreichte die Eurostar-Garnitur 3313/14 die Geschwindigkeit von 334,7 km/h. Die Betriebsgeschwindigkeit wird im Regelbetrieb 300 km/h betragen. Nach Inbetriebnahme der Sektion 1 verkürzte sich die Fahrtdauer von London Waterloo nach Paris Nord auf zwei Stunden und 35 Minuten, nach Brussel Zuid/Bruxelles-Midi auf zwei Stunden und 20 Minuten. Die Zeitersparnis beträgt auf beiden Routen etwa 20 Minuten.
Der zweite Abschnitt des Channel Tunnel Rail Link soll 2007 betriebsbereit sein und die Fahrtdauer um weitere 20 Minuten verkürzen. Er verbindet Fawkham Junction mit dem umgebauten Bahnhof St Pancras. Dieser Abschnitt läuft im Bereich der Londoner Vororte in langen Tunnelpassagen. Damit soll die Reisezeit London-Paris auf 2 Stunden 15 Minuten, London-Brüssel auf unter 2 Stunden sinken.
Die Stromzufuhr der CTRL erfolgt wie im Eurotunnel über Oberleitungen mit 27 kV bei 50 Hz anstelle der in Südengland üblichen Stromschienen mit 750 V Gleichstrom. Das Lichtraumprofil entspricht dem auf dem Kontinent üblichen, so dass theoretisch ein gewöhnlicher TGV oder ICE (mit Mehrstromsystem) bis London durchfahren könnten, wenn nicht die Sicherheitsanforderungen des Kanaltunnels dem entgegen stünden.
Die Betreibergesellschaft hat die Strecke ein Jahr vor der Eröffnung in „High Speed 1“, kurz HS1 umbenannt.
