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Frankreich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

République Française

Französische Republik

Flagge Frankreichs
Wappen Frankreichs
(Details) (Details)
Wahlspruch: Liberté, Egalité, Fraternité

(Französisch für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit)

Amtssprache Französisch
Hauptstadt Paris
Staatsform semipräsidiale Republik
Staatsoberhaupt Staatspräsident Jacques Chirac
Regierungschef Premierminister Dominique de Villepin
Fläche 543.965 km²

mit Außengebieten: 672.352 km²

Einwohnerzahl 60.656.178 (Juli 2005)
Bevölkerungsdichte 110 Einwohner pro km²
BIP $2.216 Mrd. (6.) (Schätzung 2005)
BIP/Einwohner $35.727 (16.)
Währung Euro (€) 1 Euro = 100 Cent
Nationalhymne Marseillaise
Nationalfeiertag 14. Juli
Zeitzone UTC+1
Kfz-Kennzeichen F
Internet-TLD .fr
Telefonvorwahl +33
Karte von Frankreich mit den wichtigsten Städten und Flüssen
Karte von Frankreich mit den wichtigsten Städten und Flüssen

Frankreich (amtlich République française, Französische Republik, Kurzform franz.: La France) ist ein demokratischer, zentralistischer Einheitsstaat im Westen Europas. In Europa grenzt es an Belgien, Luxemburg, Deutschland, die Schweiz, Italien, Monaco, Spanien, Andorra, an den Atlantik mit dem Ärmelkanal und an das Mittelmeer. Neben dem Territorium in Europa gehören zu Frankreich Überseegebiete in der Karibik (u.a. Saint-Martin, das eine Landgrenze mit dem niederländischen Sint Maarten aufweist), Südamerika (Französisch-Guayana, das Landgrenzen zu Brasilien und Surinam hat), vor der Küste Nordamerikas, im Indischen Ozean und in Ozeanien. Ferner beansprucht Frankreich einen Teil der Antarktis. Frankreich ist ein Mitglied der EU.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Hauptartikel: Geographie Frankreichs

Insgesamt hat das „französische Mutterland” in Europa eine Fläche von 543.965 km². Frankreichs Landschaftsbild prägen überwiegend Ebenen oder sanfte Hügel im Norden und Westen. Der Rest ist gebirgig, Hauptgebirge sind die Pyrenäen im Südwesten, das Zentralmassiv und die Alpen im Südosten. Der höchste Berg Frankreichs und höchster Berg der Alpen ist der Mont Blanc (4.808 Meter). Aufgrund seiner Form wird Frankreich auch als l'Hexagone (Sechseck) bezeichnet.

Die mit Abstand wichtigste und größte Stadt in Frankreich ist die Hauptstadt Paris mit rund 12 Millionen Einwohnern in der Agglomeration (Region Île-de-France). Die Großräume um Marseille, Lille und Lyon haben ebenfalls mehr als eine Million Einwohner.

Größte Städte

(Einwohner März 2006)

  1. Paris - 2.125.246 im Großraum 14.000.000
  2. Marseille - 808.050 im Großraum 1.200.000
  3. Lyon - 445.452 im Großraum 1.400.000
  4. Toulouse - 390.350 im Großraum 745.000
  5. Nizza - 342.738 im Großraum 430.000
  6. Nantes - 270.251
  7. Straßburg - 264.115
  8. Montpellier - 225.392
  9. Bordeaux - 215.363
  10. Rennes - 206.229

Siehe auch: Städte in Frankreich, Nationalparks in Frankreich

Geschichte

Staatswappen unter den Königen von Frankreich
Staatswappen unter den Königen von Frankreich

Hauptartikel: Geschichte Frankreichs

Durch die Französische Revolution 1789 wurde die mehr als 1.200 Jahre währende Monarchie gestürzt. So begann eine Periode des Umbruchs, in der wechselnd republikanische, napoleonisch-imperiale und monarchistische Staatsformen herrschten. Seit der Niederlage Napoleons III. im Jahre 1870 ist Frankreich Republik.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg war Frankreich einer der Hauptgegner Deutschlands. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Frankreich seine größten Kolonien Vietnam und Algerien nach kriegerischen Auseinandersetzungen. Seit 1958 (Fünfte Republik) hat der Präsident umfassende Exekutivgewalt. Beim europäischen Einigungsprozess spielt Frankreich heute gemeinsam mit Deutschland eine tragende Rolle.

Politik

Politisches System

Frankreich ist eine zentralistisch organisierte Demokratie mit einem semi-präsidentiellen Regierungssystem. In der Verfassung der V. Republik nimmt der direkt durchs Volk gewählte Staatspräsident eine starke Stellung ein. Er ernennt den Premierminister und (wiederum auf Vorschlag des Premierministers) die Minister, hat gegenüber Gesetzbeschlüssen des Parlaments ein Veto-Recht und kann die Nationalversammlung auflösen. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, der Nationalversammlung (Assemblée Nationale) mit 577 vom Volk gewählten Abgeordneten und dem indirekt gewählten Senat mit 331 (nach Abschluss der Senatsreform 2010: 346) Mitgliedern.

Siehe auch: Politisches System Frankreichs, Französische Regierung

Aktuelle politische Lage

Sitzverteilung in der französischen Nationalversammlung 2002–2007
Sitzverteilung in der französischen Nationalversammlung 2002–2007

Momentan stellt die Partei UMP unter Führung des früheren Wirtschaftsministers und aktuellen Innenministers Nicolas Sarkozy mit 363 Sitzen die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung.

Am 29. Mai 2005 wurde die neue EU-Verfassung mit 54,87% Gegenstimmen von der Bevölkerung abgelehnt. Darauf trat die Regierung des seit 2002 amtierenden Premierministers Jean-Pierre Raffarin zurück. Als neuer Premierminister wurde Dominique de Villepin eingesetzt.

Ab dem 27. Oktober 2005 wurde Frankreich von einer Welle gewalttätiger Ausschreitungen heimgesucht. Zunächst waren nur die Pariser Banlieue betroffen, später gab es Unruhen in vielen Großstädten des Landes wie Lille, Rouen, Nizza oder Marseille. Auslöser war der Tod zweier Jugendlicher im Pariser Vorort Clichy-sous-Bois, die sich vor der Polizei in einem Starkstromhaus verstecken wollten. Die Regierung hatte bis zum Januar 2006 den Notstand verhängt und es somit den Präfekten der Départements ermöglicht, in besonders stark betroffenen Gebieten Ausgangssperren zu verhängen. Ein Mensch kam bei den Ausschreitungen ums Leben, viele wurden schwer verletzt.

Außen- und Sicherheitspolitik

Frankreich war 1949 Gründungsmitglied des Nordatlantikvertrages (NATO) und erhielt militärischen Schutz durch die USA. Mit der Machtübernahme von de Gaulle 1958 änderten sich die Beziehungen zu den USA und zu der von den USA dominierten NATO. Unter de Gaulles Führung entwickelte sich Frankreich 1960 zu einer Atommacht und verfügte ab 1965 mit der Force de Frappe über Atomstreitkräfte, die zunächst 50 mit Atombomben (Kernwaffen) ausgestattete Flugzeuge in Dienst stellte. 1968 hatte Frankreich bereits 18 Abschussrampen für Mittelstreckenraketen aufgestellt, die 1970 und 1971 mit Atomsprengköpfen ausgestattet wurden. In den 1970er Jahren erweiterte Frankreich ihre Atommacht auch auf See. Vier Atom-U-Boote verfügen über je 16 atomar bestückte Mittelstreckenraketen.

In der aktuellen Außenpolitik bemüht sich Frankreich um ein gutes Verhältnis zu seinem Nachbarn Deutschland (siehe auch „Kerneuropa“) und steht mit diesem gemeinsam der Vormachtstellung der USA mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Diese Skepsis führte 1966 zum Austritt Frankreichs aus der militärischen Organisation der NATO, wobei es im politischen Teil weiterhin integriert bleibt, als auch zu vielen anderen Eigeninitiativen Frankreichs in weltpolitischen Entscheidungen.

Hinzu kommt ein Engagement auch nach Ende der Kolonialherrschaft in Afrika, wo Frankreich bis heute in vielen Ländern die bestimmende Ordnungsmacht geblieben ist.

Frankreich ist zudem ständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat mit Vetorecht.

Die Todesstrafe wurde in Frankreich 1981 abgeschafft.

Siehe auch: Fremdenlegion, Gendarmerie Nationale

Administrative Gliederung

Administratives System Frankreichs
Administratives System Frankreichs

Frankreich ist in 26 Regionen aufgeteilt, welche sich ihrerseits in 100 Départements untergliedern. Zweiundzwanzig dieser Regionen befinden sich im europäischen Kernland (France métropolitaine), darunter auch die Mittelmeerinsel Korsika, welche allerdings als collectivité territoriale einen Sonderstatus hat. Die übrigen vier Regionen bestehen aus jeweils nur einem Département und werden daher Départements et régions d'outre-mer (D.R.O.M.) genannt (bis zur Verfassungsänderung 2003 Départements d'outre-mer, Abk. D.O.M.). Im Deutschen spricht man von Überseedépartements. Im Einzelnen handelt es sich dabei um Guadeloupe (971), Martinique (972), Französisch-Guayana (973) und La Réunion (974).

Abgesehen davon gibt es

Die D.R.O.M. sind wie das französische Kernland Teil der EU, für die T.O.M. gilt das nicht. Auch in Frankreich erlassene Gesetze gelten in den T.O.M. nur, wenn dies ausdrücklich erwähnt ist.

Siehe auch: Liste der französischen Regionen, Liste der französischen Départements (nach Regionen geordnet)

Bevölkerung

Zum 1. Januar 2004 wurde die Bevölkerung, einschließlich der Menschen in den Überseegebieten, auf 61,9 Millionen geschätzt. Nach Deutschland nimmt Frankreich in der EU den zweiten Platz bei der Bevölkerungszahl ein. Innerhalb der EU hat Frankreich einen Bevölkerungsanteil von 13 %. Aufgrund der deutlich günstigeren demographischen Entwicklung (Geburtenrate und daraus folgendem Altersaufbau der Bevölkerung) rechnen Bevölkerungswissenschaftler aktuell (2005) damit, dass Frankreich in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts eine größere Bevölkerungszahl als Deutschland aufweisen wird, wenn dieses nicht kurzfristig seine Geburtenrate deutlich erhöht oder massive Steigerungen bei der Zuwanderung verzeichnet.

Im Jahre 2003 kamen auf 792.600 Geburten 560.300 Sterbefälle, das entspricht einem Überschuss von 232.300 Personen. 2004 betrug die Geburtenrate 1,9. Am Stichtag 1. Januar 2004 waren 16,2 % der Bevölkerung älter als 65 Jahre, gegenüber 14,6 % im Jahre 1994. Im selben Zeitraum ist der Anteil der unter 20-Jährigen von 26,7 % auf 25,3 % gesunken.

2003 wurden 280.300 Ehen geschlossen, das sind 6.000 (-2,1 %) weniger als 2002, wobei das Durchschnittsalter bei den Männern 30,4 Jahre und bei den Frauen 28,3 Jahre betrug.

Die Kindersterblichkeit beträgt zur Zeit 4,29 ‰.

Der durchschnittliche männliche französische Staatsbürger hat eine Lebenserwartung von 76,7 Jahren, während die Frauen auf 83,8 Jahre kommen.

Bildungswesen

Schulsystem in Frankreich
Schulsystem in Frankreich

Wie in fast allen europäischen Staaten (Ausnahme: z. B. Deutschland) herrscht eine Bildungspflicht, die im Ggs. zur Schulpflicht auch durch Hausunterricht (Homeschooling) oder durch selbstständiges Lernen abgegolten werden kann. Die Zahl der unbeschulten Kinder und Jugendlichen wird gegenwärtig auf etwa 10.000 geschätzt. Der Staat bietet folgende Schulformen an:

  • Vorschule: Maternelle
  • Grundschule: école élémentaire
  • weiterführende Schulen: collège (das mit dem brevet abgeschlossen wird), gefolgt von
    • lycée
    • lycée professionnel
    • oder CFA für Auszubildende in Betrieben
  • Hochschulreife:
    • baccalauréat nach insgesamt 12 Schuljahren; nach elf Schuljahren wird je nach Schulzweig (naturwissenschaftlich, wirtschaftlich oder literarisch) schon ein Teil der Prüfungen bewältigt
    • baccalauréat professionnel nach 13 Schuljahren für Abgänger des lycée professionnel oder des CFA
  • Studium (1. und 2. Jahr):
  • Studium (3. und 4. Jahr):
  • Studium (5. Jahr):
    • DESS oder DEA. Letzteres dient auch zur Auswahl für eine eventuell sich anschließende Doktorarbeit (thèse)

Im Zuge der europaweiten Harmonisierung der Studienabschlüsse im Rahmen des Bologna-Prozess wird auch an französischen Hochschulen das System LMD eingeführt. LMD bedeutet, dass nacheinander die Licence bzw. Bachelor (nach 3 Jahren), der Master (nach 5 Jahren) und das Doktorat (nach 8 Jahren) erworben werden können. Die bisherigen nationalen Diplome (DEUG, Maîtrise, DEA/DESS) werden an manchen Universitäten übergangsweise noch bescheinigt, fallen ab Ende 2006 aber weg.

Siehe auch: Schulsystem in Frankreich, Liste der Bildungsminister von Frankreich, Liste der Universitäten in Frankreich, École Polytechnique (Paris), Kindergeld, Hochschulsystem in Frankreich

Sprachen

traditionelle Sprachen

Die wichtigsten, traditionell im heutigen Frankreich beheimateten Sprachen und Hauptdialekte sind:

Daneben existieren in Nordfrankreich mehrere enger mit dem Französischen verwandte romanische Oïl-Sprachen, die teilweise als französische Dialekte angesehen werden: Picard, Normannisch, Gallo, Poitevin-Saintongeais, Champanois und Morvandiau.

neue Sprachen

Die Einwanderer verschiedenster Nationen, vor allem aus Portugal, Osteuropa, dem Maghreb und dem restlichen Afrika haben ihre Sprachen mitgebracht. Die Zahl der Einwanderer aus arabischen Ländern wird auf 4,5 Millionen geschätzt. Im Unterschied zu den traditionellen Sprachen konzentrieren sich diese Sprechergemeinden besonders in den großen Städten, sind aber keinem genau abgrenzbarem geographischem Gebiet zuzuordnen.

siehe auch: Minderheiten in Frankreich, Französische Sprachpolitik

Religionen

Taufe Chlodwigs 496 in der Kathedrale von Reims
Taufe Chlodwigs 496 in der Kathedrale von Reims
Standorte französischer Kernkraftanlage
Standorte französischer Kernkraftanlage

Frankreich ist offiziell ein laizistischer Staat, das heißt, Staat und Religionsgemeinschaften sind vollkommen voneinander getrennt. Da von staatlicher Seite keine Daten über die Religionszugehörigkeit der Einwohner erhoben werden, beruhen alle Angaben über die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung auf Schätzungen oder den Angaben der Religionsgemeinschaften selbst und weichen deshalb oft erheblich voneinander ab, weshalb auch die folgenden Zahlen mit Vorsicht zu behandeln sind. Frankreich trägt den Ehrentitel die älteste Tochter der Kirche zu sein. 496 nach einer siegreichen Schlacht gegen die Alemannen konvertierte der fränkische König Chlodwig zum römisch-katholischen Glauben und ernannte sich zum ersten christlichen Herrscher Europas. 83 % der Franzosen sind katholisch (also etwa 51 Mio.) und etwa 8 % Muslime (etwa 4,8 Mio.). Daneben gibt es protestantische und jüdische (3. Rang nach Israel und USA) Minderheiten, die zusammen etwa 4 % ausmachen. 5 % gehören keiner Religion an, Tendenz davon steigend. Das sind jedoch ebenfalls Schätzungen.

Wirtschaft

Traditionell ist in Frankreich die Wirtschaftspolitik von vergleichsweise starken staatlichen Eingriffen gelenkt. Hier spielt die historische Rolle des Merkantilismus – im Speziellen des Colbertismus – im Land eine Rolle.

Frankreich ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde. Ein staatlicher Mindestlohn, der SMIC, sichert den Angestellten einen Stundenlohn von derzeit 8,03 Euro. Schlüsselindustrien, besonders die Energiewirtschaft, sind bislang unter staatlicher Kontrolle. Frankreich ist ein bedeutender Produzent von Atomstrom, und Deutschland einer seiner wichtigsten Kunden. In Frankreich wird ca. 80 Prozent der Elektrizität mit Atomkraftwerken produziert. Damit hat Frankreich neben Litauen momentan (Anfang 2005) den höchsten Prozentsatz an Atomstromproduktion der Welt. (Siehe auch: Liste der Kernkraftanlagen)

Wein steht aufgrund der zahlreichen Weinbaugebiete in der französischen Ausfuhrliste an fünfter Stelle: nach Autos, Flugzeugen, pharmazeutischen Produkten und Elektronik. Auch der Tourismus spielt eine große Rolle.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Durchschnitt der Jahre 1995 bis 2005 um 2,1% jährlich und erreichte 2005 den Wert von 1.689,4 Milliarden Euro. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Frankreich einen Index von 111.4 (EU-25:100) (2003).[1]

Die Erwerbstätigenstruktur hat sich gegenüber früher grundlegend gewandelt. So arbeiteten 2003 nur mehr 4 % der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei, in der Industrie waren es 24 %, wohingegen 72 % im Dienstleistungsbereich tätig waren.

Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Frankreichs (2003): Es exportiert 14,9 % seines Exportvolumens nach Deutschland, das seinerseits am Import mit 19,1 % beteiligt ist.

Die Inflationsrate betrug 2,1 % (2004).

Die Arbeitslosenzahl belief sich im Januar 2005 auf 10 %, das sind 2.716.000 Erwerbslose.

Die größten französischen Unternehmen 2003 (ohne Banken und Versicherungen)

  1. Total – Umsatz 104,7 Mrd. € – 111.000 Beschäftigte
  2. Carrefour – Umsatz 70,5 Mrd. € – 419.000 Beschäftigte
  3. PSA Peugeot Citroën – Umsatz 54,2 Mrd. € – 200.000 Beschäftigte
  4. France Télécom – Umsatz 46,1 Mrd. € – 222.000 Beschäftigte
  5. EDF – Umsatz 44,9 Mrd. € – 167.000 Beschäftigte
  6. Suez – Umsatz 39,6 Mrd. € – 171.000 Beschäftigte
  7. Les Mousquetaires – Umsatz 38,4 Mrd. € – 112.000 Beschäftigte
  8. Renault – Umsatz 37,5 Mrd. € – 160.000 Beschäftigte
  9. Publicis Groupe – Umsatz 32,2 Mrd. € – 35.000 Beschäftigte
  10. Saint-Gobain – Umsatz 29,6 Mrd. € – 172.000 Beschäftigte
  11. Groupe Auchan – Umsatz 28,7 Mrd. € – 156.000 Beschäftigte
  12. Veolia Environnement – Umsatz 28,6 Mrd. € – 257.000 Beschäftigte
  13. Centres Leclerc – Umsatz 27,2 Mrd. € – 84.000 Beschäftigte


Verkehr

Straßenverkehr

Ein dichtes Autobahnnetz verbindet in erster Linie den Großraum Paris mit den Regionen. Dabei wurde in erster Linie das auf Paris zu laufende Netz der Nationalstraßen ausgebaut. Nach und nach werden auch Querverbindungen zwischen den einzelnen Großräumen geschaffen. Die meisten Autobahnstrecken werden privat betrieben, an Mautstellen müssen alle Benutzer Maut zahlen. Nur wenige Abschnitte sind mautfrei, zum Beispiel im Bereich der Großstädte oder die neue A75. Dabei gilt wiederum die Ausnahme, dass bestimmte, besonders aufwändige Autobahnabschnitte auch innerhalb des Großstadtbereichs Maut kosten (z.B. Nordumgehung von Lyon oder A14 bei Paris).

Siehe auch: Liste der Autobahnen in Frankreich

Schienenverkehr

Der öffentliche Nahverkehr ist in großen Zentren hervorragend ausgebaut. In Paris ist kein Ort weiter als 500 Meter von einer Station der Métro entfernt. Auch in anderen Städten werden die U-Bahnen mit großem Aufwand ausgebaut, zum Beispiel in Lyon, Lille, Marseille oder Toulouse. Außerhalb der großen Zentren wird der Nahverkehr hingegen nur spärlich betrieben.

Das französische TGV-Netz
Das französische TGV-Netz

Landesweit wurde seit Anfang der 1980er Jahre das Netz des Hochgeschwindigkeitszugs TGV konsequent ausgebaut. Er ist der erfolgreichste Hochgeschwindigkeitszug Europas. Das Netz wird weiter ausgebaut und erreicht dabei auch zunehmend die Nachbarländer. Für Deutschland ist vor allem der Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Est européenne Richtung Straßburg und Süddeutschland beziehungsweise Richtung Saarbrücken und Mannheim relevant. Der Thalys verbindet Paris mit Brüssel, Aachen und Köln.

Seit 2003 muss die Staatsbahn SNCF sich privater Konkurrenz stellen. De facto hat sie aber landesweit noch ein Fast-Monopol.

Siehe auch: Schienenverkehr (Frankreich)

Kultur

Frankreich leitet seinen Rang in Europa und der Welt auch aus den Eigenheiten seiner Kultur ab, die sich insbesondere über die Sprache definiert (Sprachschutz- und -pflegegesetzgebung). In der Medienpolitik wird die eigene Kultur und Sprache durch Quoten für Filme und Musik gefördert. Frankreich verfolgt in der Europäischen Union, der UNESCO und der WTO mit Nachdruck seine Konzeption der Verteidigung der kulturellen Vielfalt („diversité culturelle“): Kultur ist keine Ware, die schrankenlos frei gehandelt werden kann. Der Kultursektor bildet daher eine Ausnahme vom restlichen Wirtschaftsgeschehen („exception culturelle“).

Landesweite Pflege und Erhalt des reichen materiellen kulturellen Erbes wird als Aufgabe von nationalem Rang angesehen. Dieses Verständnis wird durch staatlich organisierte oder geförderte Maßnahmen, die zur Bildung eines nationalen kulturellen Bewusstseins beitragen, wirksam in die Öffentlichkeit transportiert. Im jährlichen Kulturkalender fest verankerte Tage des nationalen Erbes, der Musik oder des Kinos beispielsweise finden lebhaften Zuspruch in der Bevölkerung. Großzügig zugeschnittene kulturelle Veranstaltungen entsprechen dem Selbstverständnis Frankreichs als Kulturnation und von Paris als Kulturmetropole. Die Förderung eines kulturellen Profils der regionalen Zentren in der Provinz wird verstetigt.

Siehe auch: Liste französischer Schriftsteller, Liste französischer Komponisten, Burgen und Schlösser in Frankreich

Nationalparks

Die heutigen Nationalparks haben eine Gesamtfläche von 992.000 ha. Die Kernbereiche, die rund 371.000 ha ausmachen, stehen unter strengem Schutz.

Es gibt 30 regionale Naturparks, die eine Fläche von 5.020.000 ha haben:

  • Naturreservat Cap Sizun
  • Regionalpark Armorique
  • Naturreservat Les Sept lles
  • Naturreservat Cap Frehel
  • Naturreservat Pointe d' Arcay
  • Naturreservat Golfe du Morbihan
  • Regionalpark Briere
  • Naturreservat Baie de Bourgneuf
  • Naturreservat St. Denis-du-Payre
  • Naturreservat Baie de l' Aiguillon
  • Naturreservat Banc d' Arguin
  • Vogel-Naturreservat Marquenterre
  • Naturreservat Vallee de La Grande Pierre et de Vitain
  • Naturreservat Le Lac de La Foret d'Orient
  • Pyrenäen -Nationalpark
  • Regionalpark Vosges du Nord
  • Regionalpark Volcans d'Auvergne
  • Nationalpark Cevennen
  • Naturreservat und Vogelschutzpark Villars-les-Dombes
  • Regionalpark Pilat
  • Regionalpark Vercors
  • Naturreservat Aiguilles Rouges
  • Naturreservat Marais du Bout du Lac d' Annecy
  • Nationalpark Vanoise
  • Nationalpark Ecrins
  • Regionalpark Luberon
  • Nationalpark Mercantour
  • Naturreservat und Regionalpark Camargue
  • Nationalpark Port-Cros
  • Korsischer Regionalpark
  • Scandola Naturreservat
  • Korsischer Nationalpark

Sport

Die populärste Sportart Frankreichs ist der Fußball. Als identitätsstiftendes Band gerade zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen Frankreichs gilt die französische Fußball-Nationalmannschaft. Die so genannte équipe tricolore trägt ihre Heimspiele meist im Stade de France in Saint Denis bei Paris aus (siehe auch: Fußball in Frankreich). Aktuell stellt Olympique Lyon den französischen Fußballmeister.

Vor dem Zweiten Weltkrieg galt Rugby Union als populärste Sportart in Frankreich, bis es nach und nach vom Fußball abgelöst wurde. Heute ist Rugby hauptsächlich noch in den südwestlichen Regionen ein weitaus beliebterer Sport. Die höchste Liga ist die Top 14 (siehe auch Rugby Union in Frankreich).

Weitere populäre Sportarten sind der Radsport (insbesondere im Juli, während der dreiwöchigen Tour de France), Leichtathletik, Formel 1 (Großer Preis von Frankreich in Magny Cours) und Tennis (French Open in Paris).

In Frankreich fanden bereits mehrmals Olympische Spiele statt: Sommerspiele 1900 und 1924 in Paris, Winterspiele in Chamonix 1924, Grenoble 1968 und Albertville 1992.

Siehe auch: Skigebiete in Frankreich

Medien

Die wichtigsten französischen Printmedien sind die nationalen Tageszeitungen:

  • Le Monde (Linksliberal, Druckauflage 2003 ca. 500.000 Exemplare)
  • Libération (linksorientiert, 200.000 Exemplare)
  • Le Figaro (konservativ, Auflage: 450.000 Exemplare)
  • Les Echos, La Tribune (Wirtschaft, 180.000 bzw. 125.000 Exemplare)
  • L'Humanité (kommunistisch, 74.000 Exemplare)
  • La Croix (katholisch, 114.000 Exemplare)
  • L'Equipe (Sport, 485.000 Exemplare)

Die wichtigsten Nachrichtenmagazine in Frankreich:

  • Le Nouvel Observateur (400.000 Exemplare)
  • L'Express (400.000 Exemplare)
  • Le Point (400.000 Exemplare)
  • L'événement du Jeudi

Größte Regionalzeitung ist die Ouest France mit einer Druckauflage von 900.000 Exemplaren.

Bedeutend ist auch das jeweils mittwochs erscheinende Investigations- und Satireblatt Le Canard enchaîné mit einer Auflage von 550.000 Exemplaren.

TV

Wie in vielen anderen europäischen Ländern besteht auch in Frankreich eine Co-Existenz von öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern. Zur 1992 gegründeten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt France Télévisions gehören die Sender France 2, France 3, France 4, France 5 und France Ô.

Des Weiteren gibt es mit TV5 und ARTE zwei weitere Sender, an denen France Télévisions beteiligt ist. TV5 ist ein französischsprachiges Gemeinschaftsprogramm der Staaten Frankreich, Belgien, dem französischsprachigen Teil Kanadas und der Schweiz. ARTE ist ein deutsch-französischer Sender, der von ARTE France zusammen mit den deutschen Rundfunkanstalten ARD und ZDF betrieben wird. France Télévisions ist darüber hinaus an dem Nachrichtensender EuroNews beteiligt.

Der größte Fernsehsender Frankreichs ist der Privatsender TF1, der bis 1987 noch öffentlich-rechtlich war. TF1 ist außerdem alleiniger Gesellschafter des Sportsenders Eurosport.

Seit Dezember 2006 sendet der von TF1 und France Télévisions produzierte französische Nachrichtensender France24.

Bibliotheken

Die Bibliotheken sind weitgehend Mediatheken und verzeichnen in den vergangenen 15 Jahren verdoppelte Nutzerzahlen (2005: 21 Millionen; 1989: 10,5). Mehr als 40 Prozent der Franzosen über 15 Jahren sind eingeschriebene Bibliotheksgänger und leihen zu 90 Prozent Bücher aus. Im Angebot sind meist auch CDs und DVDs und Internetnutzung. (Quelle: F.A.Z. 6. Juni 2006)

Feiertage

Hauptartikel: Feiertage in Frankreich

1. Januar Neujahr
1. Mai Tag der Arbeit/Maifeiertag
8. Mai Tag des Friedens
7 Wochen nach Ostern Pfingstmontag
10 Tage vor Pfingsten Christi Himmelfahrt (jour de l'Ascension)
14. Juli Tag des 14. Juli („Fête nationale“) - Jahrestag des Sturms auf die Bastille 1789
15. August Maria Himmelfahrt
1. November Allerheiligen
11. November Waffenstillstand von Rethondes zur Beendigung des 1. Weltkrieges
25. Dezember Weihnachtsfeiertag

Militär

Die Französischen Streitkräfte (Les forces armées françaises) sind eine Berufsarmee mit 350.000 Männern und Frauen unter Waffen. 20.000 Soldaten sind inkl. Gerät in den Überseedepartements und -territorien stationiert, weitere 8.000 in afrikanischen Staaten, mit denen Verteidigungsabkommen vereinbart wurden. Die Streitkräfte teilen sich dabei in die drei klassischen Sektoren Heer (Armée de Terre), Luftwaffe (Armée de l'air), Marine (Marine Nationale) sowie die Nuklearstreitkräfte (Force de dissuasion nucléaire) mit ca. 348 - 350 Sprengköpfen. Des Weiteren gehört die Gendarmerie Nationale ebenfalls zum französischen Militär.

Siehe auch

Portal-Logo Portal: Frankreich – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Frankreich

Literatur

  • Alfred Pletsch: Länderkunde Frankreich. Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), 2. Auflage 2003, ISBN 3534116917
  • Wilfried Loth: Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert. Frankfurt am Main, 1995 ISBN 3-596-10860-8
  • Bernhard Schmidt, Jürgen Doll, Walther Fekl, Siegfried Loewe und Fritz Taubert: Frankreich-Lexikon. Schlüsselbegriffe zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Geschichte, Kultur, Presse- und Bildungswesen. 2. überarbeitete Auflage 2005, 1224 Seiten, ISBN 3-503-06184-3
  • Ralf Nestmeyer: Französische Dichter und ihre Häuser. Insel Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-458-34793-3
  • Informationen zur politischen Bildung Nr. 265 Frankreich (2004) mit Karten, auch online einsehbar, www.bpb.de (mit Literatur, www-adressen)
  • Adolf Kimmel, Henrik Uterwedde (Hrsg.), Länderbericht Frankreich ebd., Schriftenreihe Band 462, 2. Aufl. 2005, ISBN 3893315748
  • Karl Stoppel La France. Regards sur un pays voisin. Eine Textsammlung zur Frankreichkunde Lernmaterialien, in frz.Sprache (Für Oberstufen) Ditzingen: Reclam, 2000

Weblinks

Wikimedia-Atlas: Frankreich – Geografische und historische Karten

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Frankreich – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
commons:Hauptseite
Commons
Commons: Frankreich – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Quellen

  1. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]

Koordinaten: 42°-51° N, 5° W - 8° O

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