Chemische Struktur
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die chemische Struktur gibt den Aufbau auf molekularer Ebene eines einheitlichen (homogenen) Stoffes wieder. Im Falle eines organischen Moleküls spricht man auch von der Konformation. Zu ihrer Darstellung werden verschiedene chemische Formeln unterschieden:
- Verhältnisformel: Sie setzt sich aus Elementsymbolen und kleinen, tiefgestellten Zahlen zusammen und gibt lediglich das Verhältnis wieder, in denen die einzelnen chemischen Elemente in einer chemischen Verbindung enthalten sind. Dabei werden ganzzahlige Verhältniszahlen verwendet, sofern möglich.
- Beispiel: Die Verhältnisformel{C1H1} für Benzol.
- Summenformel: Sie gibt jeweils die Anzahl der Atome der chemischen Elemente an, die in einer Verbindung enthalten sind. Bei Molekülen wird damit auch die tatsächliche Häufigkeit der Atome verschiedener Elemente im Molekül angegeben. Fälschlicherweise werden viele Formeln von Salzen, die Verhältnisformeln sind, mit Summenformeln verwechselt.
- Beispiel: Die Summenformel für Benzol ist C6H6
- Strukturformel: Die Strukturformel gibt neben der Anzahl der verschiedenen Atome in einem Molekül auch deren Anordnung zueinander wieder, das heißt macht Angaben über die Art der Atome und die Art ihrer Verknüpfung (Bindungen), gegebenenfalls auch über Bindungswinkel und Bindungslängen.
Die Buchstaben stehen für einzelne Atome. Ein Strich entspricht einem Elektronenpaar, das in einer Elektronenwolke/Orbital vorliegt und entweder die Bindung zwischen Atomen ausmacht oder ein so genanntes freies Elektronenpaar ist. Zwei parallele Striche bedeuten entsprechend eine doppelte Bindung.
Weiterhin versteht man unter der chemischen Struktur auch die Lage der Atome im Raum, wie sie beispielsweise aus der Röntgenstrukturanalyse erhalten werden.
weitere Darstellungmöglichkeiten:
- Lewis-Formel: ohne Berücksichtigung der Bindungswinkel und Bindungslängen werden alle bindenden und nicht-bindenden Elektronenpaare oder einsame Elektronen dargestellt.
- Haworth-Projektionsformel
- Fischer-Projektionsformel
- Newman-Projektionsformel
- Konstitutionsformel
- Strukturcodes: INCHI, SMILES, WLN
Information über die Struktur einer Verbindung ist oft, entsprechend den Regeln der chemischen Nomenklatur, auch in ihrem Namen enthalten.