Christian (Hessen-Wanfried-Eschwege)
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Christian (* 17. Juli 1689 in Wanfried † 21. Oktober 1755 in Eschwege) war Landgraf von Hessen-Wanfried, später Hessen-Eschwege-Rheinfels.
[Bearbeiten] Leben
Ursprünglich auch zum Kanonikus in Straßburg bestimmt, kehrt er bald nach Hause zurück. Er wird als „annehmlich durch Gestalt und geistige Bildung“ beschrieben und war in Eschwege, wo er meist wohnte, als Wohltäter beliebt. Christian diente im Heer von Hessen-Kassel, zuletzt als Brigadier. Er übernahm nach dem Tode seines Vaters 1711 die Landgrafschaft Hessen-Wanfried. Nachdem Wilhelm der Jüngere von Hessen-Wanfried in gleichen Jahr mit Genehmigung des Papstes wegen drohendem Aussterben des Geschlecht in den Laienstand zurückversetzt wurde, erschien dieser in Wanfried, wo inzwischen der jüngste Halbbruder Christian Herrschaft übernommen hatte. Es kam zum Streit, der vom Kaiser geschlichtet wurde. Christian gab die Ämter frei, erhielt aber das Schloss in Eschwege sowie eine jährliche Apanage von 7500 Gulden. Nach dem Tod des Bruders Wilhelm 1731 stand er als letzter männlicher Namensträger an der Spitze des Hauses Hessen-Wanfried. Er war verlobt gewesen mit Maria Auguste, Tochter des Fürsten Anselm Franz von Thurn und Taxis. Der Kaiser aber veranlasste die Aufhebung des Verlöbnisses. Aus politischen Gründen wurde die Braut mit dem Herzog von Württemberg vermählt.
Christian trauerte lange seiner großen Liebe nach. Erst 42-jährig schloss er eine Ehe mit seiner Nichte Maria Franziska von Hohenlohe-Bartenstein (Tochter seiner Schwester Sophie Leopoldine). Die Ehe blieb kinderlos. Er verlegte seinen Sitz in Laufe der Zeit immer mehr nach Eschwege und nannte sich später Landgraf Christian von Hessen-Eschwege-Rheinfels und Hessen-Eschwege-Wanfried (Rheinfels war 1735 an Hessen-Kassel abgetreten worden).
Christian verstarb an einem Schlaganfall auf der Treppe der Kirche in Eschwege am 21. Oktober 1755. Sein Leichnam wurde in feierlichem Zug zum Hülfensberg geleitet und in der Familiengruft beigesetzt. Seine Frau verzog nach Frankfurt. Dort starb sie am 11. Dezember 1757.
[Bearbeiten] Literatur
- Chronik der Stadt Wanfried 1908 (Reinhold Strauß)
- Chronik von Wanfried 2006 (unveröffentlicht)
- Eckhart G. Franz, Das Haus Hessen, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018919-0