Christian Wegner
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Christian Wegner (* 9. September 1893 in Hamburg; † 14. Januar 1965 ebenda) war ein deutscher Verleger.
[Bearbeiten] Lebenslauf
Max Christian Wegner wurde 1893 geboren und besuchte bis zum Abitur 1912 das Johanneum in Hamburg. Nach Sortimenter-Lehrzeit und literaturhistorischem Studium an der Universität Leipzig (1914-1919) stieg er bei seinem Onkel Anton Kippenberg zum Prokuristen des Insel-Verlages auf. Anschließend leitete er in Leipzig als Direktor die Tauchnitz Edition und gründete in Paris die Albatros-Libary.
Wegner kehrte wieder nach Hamburg zurück, übernahm das Grossohaus von Kurt Enoch und gründete am 1. Septemberr 1936 unter seinem eigenen Namen einen Verlag. Seine ersten Autoren waren Vita Sackville-West, Jakob Johann von Uexküll und Richard Benz. Mit der Odyssey Press (Hamburg-Paris-Bologna) gab er die in England nicht erhältliche Autoren wie James Joyce (Ulysses, 1932) und David Herbert Lawrence (Lady Chattterly, 1933) in englischer Sprache heraus.
Im Ersten Weltkrieg als Flieger mit dem „Ritterkreuz des königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern“ dekoriert, wurde Hauptmann Wegner im November 1943 anlässlich anti-nationalsozialistischer Äußerungen "wegen Zersetzung der Wehrkraft“ zu vier Jahren Festungshaft verurteilt, degradiert und 1944 als einfacher Soldat zur Bewährung an die Ostfront geschickt. Ihm gelang zum Kriegsende unversehrt die Rückkehr nach Hamburg, wo er neben Axel Springer und anderen einer der Ersten war, die 1945 eine Verlags-Linzenz erhielten.
Wegner konnte bereits 1948 mit der Herausgabe der von Prof. Erich Trunz kommentierten Hamburger Ausgabe der Werke Goethes beginnen. Es folgten Pierre La Mure`s Roman Moulin Rouge, Manfred Kybers Tiergeschichten sowie Bücher von Hans Leip, Rudolf K. Goldschmidt-Jentner und Elsa Sophia von Kamphovener. Wegner war Mitbegründer der Fischer-Taschenbücherei, deren preisgünstige und erfolgreiche Taschenbücher er ab 1952 zusammen mit dem S. Fischer Verlag herausgab.
Wegner war zu Beginn der 50er Jahre mehrere Jahre lang Vorsitzender des Verleger-Ausschusses im Börsenverein des Deutschen Buchhandels. In dieser Eigenschaft organisierte er 1953 Thomas Manns Rückkehr nach Hamburg und in dessen Heimatstadt Lübeck.
Christian Wegner war viermal verheiratet, hatte insgesamt sieben Kinder und starb 1965 in Hamburg.
[Bearbeiten] Literatur
- Maria Honeit u. Matthias Wegner (Hrsg.), GRATULATIO, Festschrift für Christian Wegner zum 70. Geburtstag, Christian Wegner Verlag, Hamburg, 1963
Personendaten | |
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NAME | Wegner, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verleger |
GEBURTSDATUM | 9. September 1893 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 14. Januar 1965 |
STERBEORT | Hamburg |