Col di Lana
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Col di Lana | |
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Kapelle auf dem Col di Lana |
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Höhe | 2.462 m |
Lage | Provinz Belluno, Italien |
Gebirge | Dolomiten |
Geografische Lage | Koordinaten: 46,49° N, 11,97° O46,49° N, 11,97° O |
Der Col di Lana ist ein 2.462 Meter hoher Berg bei Livinallongo del Col Di Lana (deutsch: Buchenstein) in den Dolomiten in der Provinz Belluno, Italien.
Der Berg war wie der benachbarte Monte Sief im Ersten Weltkrieg zwischen Österreichern und Italienern heftig umkämpft und ist heute ein Mahnmal des Krieges in den Dolomiten. 12 italienische Infanterie- und 14 Alpini-Kompanien unternahmen 1915/16 immer wieder verlustreiche Versuche, den zuerst vom deutschen Alpenkorps und dann von den Österreichern besetzten Gipfel zu stürmen, wobei allein durch Lawinen 278 Italiener ums Leben kamen. Der Berg bekam deswegen von den Italienern auch den Namen „Col di Sangue“, „Blutberg“.
Der Pionierleutnant Caetani entwarf schließlich den Plan für eine Unterminierung des Berges, die − um Geräusche zu vermeiden – mit Handbohrmaschinen und Meißeln erfolgte. Anfang 1916 erkannten die Österreicher durch einen Artilleriebeobachter am Pordoijoch, dass der Berggipfel unterminiert wurde. Die Österreicher begannen, einen Gegenstollen anzulegen und sprengten diesen am 5. April 1916. Die Gegenmine war allerdings zu weit weg vom italienischen Sprengstollen. Dieser wurde mit 5 t Sprenggelatine geladen. In der Nacht vom 16. auf 17. April 1916 wurde die 5. Kompanie des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger durch die 6. Kompanie unter Oberleutnant Toni von Tschurtschenthaler abgelöst. Ihren Höhepunkt fanden die Kämpfe in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1916, als der Gipfel um 23:30 Uhr gesprengt wurde. Die Österreicher mussten den Berg daraufhin aufgeben, sie konnten sich jedoch am Monte Sief, der mit dem Col di Lana durch einen Gipfelgrat verbunden ist, behaupten und so einen italienischen Durchbruch in dieser Gegend verhindern.
Eine vom Südtiroler Architekten Kuno Krissler 1932 geplante Gedenkstätte, die den Umriss des Gipfels wiederherstellen sollte, kam nicht zur Ausführung. Auf dem Gipfel befindet sich heute eine Kapelle zum Andenken an die im Krieg gefallenen Soldaten. Aus der Kriegszeit sind noch verfallene Schützen- und Laufgräben und einige Barackenreste erhalten und es gibt ein kleines Museum über die Kämpfe. Der Anstieg erfolgt von Pieve di Livinallongo (1.465 m) über die Rifugio Plan della Lasta (1.835 m); bis zur Hütte gibt es einen Fahrweg.
[Bearbeiten] Literatur
- Luis Trenker, Berge in Flammen; Ein Roman aus den Schicksalstagen Südtirols, 1931