Daifang-Kommandantur
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Koreanische Bezeichnung | |
---|---|
Hangeul: | 대방군 |
Hanja: | 帶方郡 |
Revidierte Romanisierung: | Daebang-gun |
McCune-Reischauer: | Taebang-gun |
Chinesische Bezeichnung | |
Traditionell: | 帶方郡 |
Vereinfacht: | 帶方郡 |
Pinyin: | Dàifāng jùn |
Wade-Giles: | Tai-fang-chün |
Die Daifang-Kommandantur war eine Verwaltungseinheit des chinesischen Kaiserreichs unter der Wei- und Jin-Dynastie. Sie befand sich auf der koreanischen Halbinsel und wurde 313 vom Königreich Goguryeo erobert.
[Bearbeiten] Geschichte
Gongsun Kang, der als Kriegsherr im frühen 3. Jahrhundert die chinesischen Kommandanturen in Liaodong übernommen hatte, teilte im Jahr 204 die Lelang-Kommandantur und richtete in der südlichen Hälfte die Daifang-Kommandantur ein. Von dort aus konnte er seine südlichen Nachbarn beobachten.
Im Jahr 236 besiegte der General Sima Yi, der unter dem Wei-Kaiser Cao Rui diente, die Gongsun-Familie und annektierte Liaodong, Lelang und Daifang. Ein Versuch, die südlichen Stämme zu unterwerfen, scheiterte an deren Aufstand, der schließlich jedoch von den Armeen aus Lelang und Daifang erstickt wurde.
Die Daifang-Kommandantur wurde von der Jin-Dynastie übernommen. Als im 4. Jahrhundert der Bürgerkrieg ausbrach, konnte Jin die koreanischen Gebiete nicht mehr halten. Zhang Tong (chin. 張統) machte sich in Lelang und Daifang selbständig. Nachdem die Xiongnu im Jahr 311 die Jin-Hauptstadt Luoyang eingenommen hatten, suchte er Hilfe bei Murong Hui, dem Kriegsherrn der Xianbei. Goguryeo annektierte Lelang und Daifang kurz darauf. Die Vorherrschaft der chinesischen Kultur in dieser Region verblasste in den folgenden Jahrhunderten.
[Bearbeiten] Gebiet
Die Daifang-Kommandantur befand sich in Hwanghaedo und Kyǒnggido. Dem Buch von Jin zufolge bestand sie aus sieben Präfekturen (chin. 縣):
- Daifang (chin. 帶方)
- Liekou (chin. 列口)
- Nanxin (chin. 南新)
- Changcen (chin. 長岑)
- Tixi (chin. 提奚)
- Hanzi (chin. 含資)
- Haiming (chin. 海冥)
Die Hauptstadt befand sich in der Daifang-Präfektur, wurde jedoch noch nicht lokalisiert. Historiker vermuten sie am Han-Fluss, wohingegen Archäologen eine Ausgrabungsstätte in der Hwanghae-Provinz für die Hauptstadt halten.