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Korea - Wikipedia

Korea

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Korea (Begriffsklärung).
Lage von Korea
Das geteilte Korea
Das geteilte Korea
Nordkoreanische Schreibweise
Hangeul: 조선
Hanja: 朝鮮
Revidiert: Joseon
McCune-R.: Chosŏn
Südkoreanische Schreibweise
Hangeul: 한국
Hanja: 韓國
Revidiert: Hanguk
McCune-R.: Hanguk

Korea ist eine Halbinsel in Ostasien, die seit dem Ende des 2. Weltkriegs in zwei Staaten geteilt ist. Im Norden befindet sich die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea), die südliche Hälfte bildet die Republik Korea (Südkorea). Korea grenzt an die Volksrepublik China und Russland und wird von Japan durch das Ostmeer getrennt. Da fast das ganze 2. Jahrtausend bis zur Teilung 1945 hindurch der Großteil der Halbinsel ein gemeinsames Reich bildete, konnte sich eine homogene Kultur und Gesellschaft entwickeln.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bezeichnungen

Koreanische Briefmarke von 1895. Koreanische Aufschrift: Joseon upyo
Koreanische Briefmarke von 1895. Koreanische Aufschrift: Joseon upyo

[Bearbeiten] Koreanische Namen für "Korea"

Auf Koreanisch hat das Land im Norden und im Süden verschiedene Namen. In Nordkorea wird Korea als Chosŏn bezeichnet, was sich auf das erste koreanische Königreich (Go-Joseon) sowie die spätere Joseon-Dynastie bezieht. Eine verbreitete These sagt, dass Joseon in etwa „Morgenstille“ oder „Land, wo der frische Morgen kommt“ bedeutet, woher offenbar auch die lyrische Bezeichnung „Land der Morgenfrische/-stille“ für Korea herrührt.

In Südkorea wird es als Hanguk („Han-Reich“) bezeichnet. Dieser Begriff geht auf die historischen Staaten Mahan, Jinhan und Byeonhan zurück, die zusammen den Bund Samhan („Drei Han“) bildeten und im Zeitraum vom ersten bis vierten Jahrhundert n. Chr. bestanden. Von 1897 bis zur japanischen Besatzung 1910 trug das Land die Bezeichnung Daehan („Groß-Han“).

[Bearbeiten] Westliche Sprachen

Marco Polo nannte die Halbinsel während seiner Reisen im späten 13. Jahrhundert Cauly. Dies beruht vermutlich auf der chinesischen Bezeichnung des koreanischen Königreichs Goryeo (chinesisch Gāolì). In europäischen Aufzeichnungen tauchen bis ins 20. Jahrhundert hinein die beiden Schreibweisen Corea und Korea auf. Im englischen Sprachraum setzte sich schließlich die Schreibweise Korea durch, während in romanischen Sprachen die Schreibung mit dem Buchstaben C beibehalten wurde.

[Bearbeiten] Kultur

Hauptartikel: Koreanische Kultur

Die Kultur Koreas ist vor allem durch konfuzianische und buddhistische Bräuche geprägt.

In Südkorea kann das moderne Stadtbild zu dem Irrglauben führen, dass die Kultur sich heute nicht mehr wesentlich von westlichen Ländern unterscheidet. Tatsächlich haben dort in den letzten 20 Jahren durch einen rasanten Wirtschaftsaufschwung als einer der Tigerstaaten sowie den Übergang zur Demokratie drastische Veränderungen stattgefunden. Trotzdem sind auch in Südkorea traditionelle Denkweisen und Gebräuche tief in der Gesellschaft verwurzelt.

[Bearbeiten] Kunst und Technik

Die Koreaner haben viele chinesische Handwerkskünste weiterentwickelt. So war Korea lange bekannt für seine Seide und Töpferei-Arbeiten. Auch Goldarbeiten aus Korea waren hoch angesehen.

Die ersten mit Metall gepanzerten Schiffe, die sogenannten Schildkrötenschiffe (Geobukseon), wurden in Korea entwickelt und gegen die japanischen Invasoren erfolgreich eingesetzt.

In Korea wurde rund 200 Jahre vor Johannes Gutenbergs Erfindung in Europa der Buchdruck mit beweglichen Lettern aus Metall angewandt.

[Bearbeiten] Sprache und Schrift

Die koreanische Sprache wird weltweit von etwa 78 Millionen Menschen gesprochen. Geschrieben wird sie fast ausschließlich mit der eigenen Schrift Hangeul, gelegentlich kommen auch chinesische Schriftzeichen (die sogenannten Hanja) zur Anwendung. Hangeul ist eine 1446 im Auftrag von König Sejong entwickelte Buchstabenschrift mit 40 Zeichen. Da sie sehr logisch aufgebaut ist und gut an die koreanische Aussprache angepasst ist, gilt sie als leicht erlernbar – Gelehrte bezeichneten sie ursprünglich verächtlich als „Morgenschrift“, da sie – im Gegensatz zur chinesischen Schrift – an einem Morgen erlernbar sei.

Die Transkription von Hangeul in die lateinische Schrift erfolgt nach zwei Systemen: die McCune-Reischauer-Romanisierung, die in einer leichten Variation in Nordkorea angewandt wird, sowie die Revidierte Romanisierung, die seit dem Jahr 2000 in Südkorea als offizielle Umschrift gilt. Die Tatsache, dass beide Umschriften nach wie vor verwendet werden, kann bei Ausländern zu Verwechslungen führen.

[Bearbeiten] Geschichte

siehe auch: Liste der Herrscher Koreas

[Bearbeiten] Prähistorisch

Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Halbinsel vor rund 18.000 bis 12.000 Jahren besiedelt war.

Die Ur-Bevölkerung der Halbinsel bilden Nomadenstämme aus dem sibirisch-mongolischen Raum.

Sogenannte Kammkeramiken mit Fischgrätenmuster (jeulmuntogi) wurden in allen Landesregionen gefunden. Diese waren auch in Sibirien und an Oka und Wolga verbreitet. Sie unterscheiden sich wesentlich von chinesischen und japanischen Funden des Neolithikum.

Nach weiteren Einwanderungswellen bildete sich im Neolithikum und der Bronzezeit ein homogenes Han-Volk heraus. Auffällig sind die vielen Megalithfunde in Korea, die 60% der Megalithen der Welt darstellen, so dass Korea auch das "Königreich der Dolmen" genannt wird. In diesen Dolmen-gräbern wurde Bronze- und Jadeschmuck gefunden.

Nach derzeitigem Forschungsstand sind die Koreaner aus dem Tungusenstamm der Yemaek hervorgegangen.

[Bearbeiten] Go-Joseon

Die klassische Legende in Korea besagt, dass das erste Königreich Go-Joseon (etwa:Alt-Joseon) im Jahre 2333 v. Chr. durch den Halbgott Dangun Wanggeom gegründet wurde.

Es gab aber auch ein echtes historisches Go-Joseon, das in den ersten Jahrhunderten vor Christus in Nordkorea und der Mandschurei lag mit der Hauptstadt Asadal das Historiker in der Gegend um Pjöngjang vermuten.

In der Endphase seiner Existenz spalteten sich einige Teilstaaten ab, so im Norden Goguryeo, in der Mandschurei Buyeo, in Nordkorea Okjeo und Dongye die nach und nach in Goguryeo aufgingen.

Wie ein Fund eines Bronzeschildes mit einer Darstellung derselben zeigt, gab es spätestens 300 v.Chr. in Korea sogenannte sottae , schamanistische Pfähle auf deren Spitze drei Vögel sitzen und die auch heute noch viele Dörfer am ersten Vollmondtag des Jahres am Dorfeingang zieren. (Der Schild ist heute im Nationalmuseum von Seoul zu sehen). Die Vögel waren glückverheißende Überbringer von Getreidesamen.

[Bearbeiten] Wiman-Joseon

Nachdem Wei Man, ein auf eigene Faust handelnder chinesischer General 194 v. Chr. nach Go-Joseon kam und dort kurz darauf die Macht an sich gerissen hatte, wurde das Land, wie unter seinen Nachfolgern auch Wiman-Joseon genannt. Es beherrschte jedoch nicht die ganze koreanische Halbinsel, im Süden gab es ein Reich Jin, über das wenig bekannt ist, da es entweder keine Schrift kannte oder keine schriftliche Zeugnisse überliefert wurden (nicht zu verwechseln mit chinesischen Jin Dynastien). Die Schrift und chinesische Religionen/Lehren wie Konfuzianismus und Buddhismus gelangten nach Korea (vorerst nur nach Norden). Wiman-Joseon arrangierte sich eine Zeit mit Han China, wurde aber schließlich in dieses Reich eingegliedert.

[Bearbeiten] Die Kommandanturen, Samhan und das frühe Goguryeo

Die chinesischen Nachfolgekolonien (Kommandanturen Xuantu, Lelang und später Daifang) konnten sich jedoch fast alle (bis auf Lelang) nur kurz halten.

Es bildeten sich koreanische Nachfolgestaaten von Go-Joseon. Während Goguryeo als erstes entstanden war, bildeten sich aus den Resten Jins im Süden zunächst die Samhan-Konföderation, aus der dann Baekje und Silla und dazwischen die kleine Gaya-Föderation entstand.

Wie zahlreiche Funde von Ritualgeräten wie Rasseln und Spiegeln belegen, gab es gleichartige religiöse Rituale in Nord (Joseon) und Süd (Jin und Folgestaaten).

[Bearbeiten] Die Zeit der Drei Reiche beginnt

In den ersten Jahrhunderten n. Chr. konnten sich schließlich die Königreiche Goguryeo, Baekje und Silla durchsetzen – die sogenannten Drei Reiche von Korea. Der Buddhismus wurde in dieser Zeit in ganz Korea eingeführt.

Zunächst war Goguryeo im Norden das deutlich mächtigste Reich, es geriet aber immer mehr in Gegensatz zu China.

[Bearbeiten] Die Drei Reiche bekämpfen einander

313 eroberte Goguryeo die chinesische Kolonie Lolang, die etwa an der heutigen Grenze zwischen den beiden Koreas liegt. Es war damit erstmals Nachbar von Baekje und Silla und es entstanden Konflikte mit beiden kleineren Reichen, die sich jahrhunderte lang hinzogen. Japan und China waren als Verbündete gefragt.

Im Jahr 655 verbündete sich Silla mit der chinesischen Tang-Dynastie und besiegte zunächst 660 Baekje und im Jahre 668 auch Goguryeo. In beiden Fällen profitierte es von innerer Zerrissenheit der Gegner.

[Bearbeiten] Groß-Silla

Nach dem Sieg über die anderen Teilreiche beherrschte Silla bis 918 die Halbinsel. Die Kultur erreichte ihren Höhepunkt, die Hauptstadt die an der Stelle des heutigen Gyeongju lag, war eine für ihren Reichtum berühmte Millionenstadt.

Im äußersten Norden der koreanischen Halbinsel und vor allem in der Mandschurei entwickelte sich das Königreich Balhae das Teile der geflohenen Bevölkerung Goguryeos aufnahm. Da es etwa zeitgleich mit Silla unterging kehrten viele Koreaner auf die koreanische Halbinsel zurück.

[Bearbeiten] Goryeo

Das Reich Goryeo folgte dem Silla-Reich und hatte von 918/935 bis 1392 Bestand mit der neuen Hauptstadt Kaesong in Zentralkorea. In dieser Zeit wurde ein richtiges Staatssystem aufgebaut. 1231 wurde die Halbinsel von Mongolen erobert, und nach 30 Jahren ergab sich auch die zunächst geflohene Königsfamilie nach Jahren des Asyls auf der Insel Gangwha. In den folgenden 150 Jahren wurden die Koreaner von den Mongolen dominiert, die auch China beherrschten.

[Bearbeiten] Joseon-Dynastie

1392 wurde der koreanische General Yi Seong Gye in das Kaiserreich China entsandt, um gegen die neue Ming-Dynastie zu kämpfen, die die Mongolen abschüttelte. Stattdessen tat er sich mit den Chinesen zusammen und kam zurück, um die Goryeo-Dynastie zu beseitigen. Als Folge konnte sich die Joseon-Dynastie etablieren. Im Jahre 1394 wurde die Hauptstadt nach Seoul verlegt und der schon vorher etablierte aber nicht dominierende Konfuzianismus wurde als offizielle Religion propagiert. Während dieser Periode erfand der König Sejong (vermutlich als Chef eines zu diesem Zwecke gebildeten Stabes von Gelehrten) im Jahre 1443 das koreanische Alphabet Hangeul.

Zwischen 1592 und 1598 wurde Korea im Imjin-Krieg verschiedentlich von den Japanern heimgesucht. Diese Invasion auf Befehl des japanischen Oberfeldherrn Hideyoshi, der auch China erobern wollte, führte zu schwersten Verwüstungen und Zerstörungen, wie sie erst der Koreakrieg wieder mit sich brachte. Admiral Yi Sunsin, Koreas berühmtester Militärführer, war maßgeblich daran beteiligt, das Land gegen die Japaner zu verteidigen. Er hatte das erste gepanzerte Kriegsschiff der Geschichte erfunden, eine wendige Galeere, die wegen ihres gewölbten bronzegepanzerten Oberdecks Schildkrötenschiff (Geobukseon) genannt wurde. Diese Schiffe vernichteten die japanischen Nachschubflotten und Ming-China wehrte sich energisch, so dass Hideyoshi seine Truppen zurückziehen musste.

Im 17. Jahrhundert kam Korea unter die Vorherrschaft der Mandschu, die auch China eroberten. Katholische Missionare kamen zuerst aus China nach Korea. Der neue Glaube wurde zunächst nicht toleriert und gewaltsam verfolgt. Erst 1886 hörten die Verfolgungen auf, und 1899 wurde in Korea die Religionsfreiheit gewährt. Pjöngjang wurde wegen vieler Kirchen und rund 300.000 Gläubigen zu dieser Zeit auch als „Jerusalem des Ostens“ bezeichnet.

Politisch verweigerte sich Korea vom 17. bis zum 19. Jahrhundert einer Öffnung des Landes nach außen. Alle Grenzen wurden geschlossen und jeglicher Kontakt zum Ausland, mit Ausnahme zum Kaiserreich China, wurde abgebrochen. Als Folge davon wurde Korea im englischen Sprachraum Hermit Kingdom („Einsiedler-Königreich“) genannt. Symptomatisch für die Abschottung des Landes ist die Affäre um das amerikanische Schiff USS General Sherman, das 1866 über den Taedong-Fluss nach Korea eindrang und den Gouverneur von Pjöngjang entführte, als der koreanische König entschied, dass das Schiff Korea unverzüglich verlassen müsse. In der darauf folgenden Eskalation kam es zu schweren Kämpfen, nach denen die Besatzung getötet und das Schiff von aufgebrachten Volksmassen in Brand gesetzt wurde.

1871 kam Korea zum ersten militärischen Kontakt mit den Vereinigten Staaten, in Korea bekannt als der Shinmiyangyo. Ab 1876 zwang Japan den Koreanern Handelsabkommen auf. China förderte jetzt ebenfalls die Öffnung des Landes (siehe Paul Georg von Möllendorff) und suchte den japanischen Einfluss zurückzudrängen. Nach dem ersten Chinesisch-Japanischen Krieg (1894-1895) und dem Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905) hatte sich Japan jedoch als dominante Kraft in Ostasien etabliert. Dies wurde durch die Ermordung von Königin Min (Myeongseong) unterstrichen. Am 25. Juli 1907 wurde Korea ein Protektorat Japans, und 1910 offiziell annektiert.

[Bearbeiten] Korea unter japanischer Herrschaft

Siehe Hauptartikel: Korea unter japanischer Herrschaft

Nach der Annexion 1910 war Korea eine japanische Kolonie bis zum 15. August 1945, als Japan offiziell im Zweiten Weltkrieg kapitulierte.

Während der Kolonialzeit wurden den Koreanern viele Rechte verwehrt. Dies beinhaltete unter anderem das Recht auf Versammlung und Organisation, Redefreiheit und eine unabhängige Presse. Das japanische Schulsystem wurde eingeführt und Fächer wie koreanische Geschichte und Sprache mussten den entsprechenden japanischen Gegenstücken weichen.

Transport- und Kommunikationswege wurden im ganzen Land aufgebaut. Dies unterstützte den japanischen Handel und die Kolonialwirtschaft. Koreanern war es verboten, im Handel tätig zu sein. Viele Bauern verloren ihr Land, nachdem sie von den Japanern enteignet wurden. Dies war vor allem dann der Fall, wenn die Bauern das Land nicht von der Kolonialmacht registrieren ließen. Ein fundamentales Problem war, dass die Japaner gemeinsamen Grund, wie er in Korea weitverbreitet war, nicht anerkannten.

Nach dem Tod des ehemaligen Königs Gojong fanden am 1. März 1919 landesweit Demonstrationen gegen die japanische Besatzung statt. Eine Unabhängigkeitserklärung wurde in Seoul ausgerufen. Es wird geschätzt, dass zwei Millionen Leute sich auf die Straßen begaben. Der friedliche Protest wurde von Japan brutal unterdrückt. Es wird geschätzt, dass 47.000 Menschen verhaftet, 7.500 getötet und etwa 16.000 verwundet wurden.

Demonstrationen gegen Japan nahmen aber kein Ende. Ende November 1929 revoltierten die Studenten im ganzen Land. Die eiserne Herrschaft wurde im Jahre 1931 wieder eingeführt. Nach dem Zweiten Sino-Japanischen Krieg 1937 und während des Zweiten Weltkriegs versuchte die Kolonialmacht, Korea als Nation auszulöschen. Die Verehrung der japanischen Shinto-Schreine wurde obligatorisch. Das Schulsystem wurde radikal überholt, um der veränderten Politik gerecht zu werden. Japanische Namen wurden den Koreanern aufgezwungen, während traditionelle koreanische Feste verboten wurden. Zeitungen durften nicht mehr in Koreanisch erscheinen, und Koreanische Geschichte wurde als Fach aus den Universitäten verbannt. Hunderttausende von Koreanern wurden nach Japan verfrachtet und mussten in japanischen Minen und Fabriken arbeiten. Viele Männer wurden ins japanische Militär zwangsrekrutiert, um gegen die Republik China zu kämpfen, während viele Frauen zur Zwangsprostitution beziehungsweise sexuellen Sklaverei gezwungen wurden und als so genannte Trostfrauen japanischen Soldaten dienen mussten (siehe auch Koreanische Minderheit in Japan).

Während der japanischen Besetzung existierte eine provisorische Exilregierung in China. Außerdem gab es umfangreiche Partisanenaktivitäten, gestützt vor allem von aus Nordchina und Russland aus operierenden kommunistischen Guerillatruppen.

[Bearbeiten] Die Teilung Koreas

Die Dorasan-Station an der Grenze zu Nordkorea
Die Dorasan-Station an der Grenze zu Nordkorea

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gelang es den USA und der UdSSR nicht, Einigkeit über die Zukunft Koreas zu erzielen. Zwar war schon in der Kairoer Erklärung von 1943 festgelegt worden, dass Korea nach der Kapitulation Japans einen unabhängigen Staat bilden sollte. Allerdings sollte dies erst nach einer gewissen Übergangszeit ("in due course") erfolgen, da beide Seiten der Meinung waren, dass das Land nach Jahren der Fremdherrschaft politisch und wirtschaftlich komplett wiederaufgebaut werden müsse. Die Sowjets nahmen schließlich den Vorschlag der Amerikaner an, Korea vorläufig entlang des 38. Breitengrads in zwei Besatzungszonen zu teilen. Die nördliche Zone sollte dabei unter sowjetische Verwaltung gestellt werden, die südliche Hälfte unter amerikanische. Die japanische Besatzungsmacht in Korea kapitulierte schließlich am 9. September 1945, im Norden gegenüber der roten Armee, im Süden gegenüber den amerikanischen Truppen.

Die südliche Zone wurde vollständig unter die Verwaltung des amerikanischen Militärs gestellt, deren Oberbefehlshaber General Douglas MacArthur war. Die ehemalige koreanische Exilregierung wurde von den Amerikanern wegen angeblicher kommunistischer Unterwanderung nicht anerkannt.

Die UdSSR begann nach ihrem Einmarsch in den Norden Koreas, ihre Zone nach kommunistischen Vorstellungen umzuformen, wenn auch zunächst nicht in dem Maße wie in den osteuropäischen Staaten. Im Zuge einer Landreform wurden die japanischen Großgrundbesitzer enteignet, wichtige Industriezweige wurden verstaatlicht. Die Sowjets hatten ein strategisches Interesse daran, einen ihnen wohlgesinnten koreanischen Pufferstaat aufzubauen, da Korea im Allgemeinen als mögliche Operationsbasis für einen japanischen Angriff galt. Dieses Vorhaben schien um so wichtiger, da sich Japan nach seiner Kapitulation rasch zu einem Verbündeten der USA entwickelte. Einflussreichster Vertreter der Sowjets in Korea bis zur Gründung der KDVR war Generaloberst Terenti F. Schtykow.

Nachdem die Verhandlungen zwischen den beiden Supermächten über ein vereinigtes Korea bis 1947 ergebnislos verliefen, brachten die USA die Koreafrage vor die Vereinten Nationen. Dies wurde von der sowjetischen Seite als Verstoß gegen die Abmachung, dass die Koreafrage von einer amerikanisch-sowjetischen Kommission gelöst werden solle, gewertet. Die UdSSR beteiligte sich fortan nicht an Konferenzen der Vereinten Nationen zu diesem Thema.

Am 14. November 1947 erreichten die USA eine UN-Resolution, die freie Wahlen, den Abzug aller ausländischen Truppen und die Schaffung einer UN-Kommission (UNTCOK: UN Temporary Commission on Korea) für Korea vorsah. Die UdSSR boykottierte die Abstimmung und sah die Resolution deshalb als nicht bindend an.

Am 10. Mai 1948 fanden im Süden freie Wahlen statt, die Syngman Rhee gewann. Allerdings wurden die Wahlen von den linken Parteien boykottiert. Am 13. August 1948 übernahm Syngman Rhee offiziell die Regierungsgeschäfte von der amerikanischen Militärregierung. Der sowjetische kontrollierte Norden beantwortete dies mit der Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea am 9. September 1948, deren erster Präsident Kim Il-sung wurde. Beide Regierungen sahen sich als rechtmäßige Regierung über ganz Korea an und kündigten darüberhinaus an, diesen Anspruch auch militärisch durchsetzen zu wollen.

Dies führte im Juni 1950 zum Koreakrieg, der die bis heute andauernde Teilung Koreas festschrieb.

Die Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg ist unter Nordkorea und Südkorea zu finden.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • André Fabre: Histoire de la Corée. L’Asiathèque : Paris, 2000
  • Juliette Morillot: La Corée, chamanes, montagnes et gratte-ciel. Autrement : Paris, 1998
  • Korea Overseas Information Service: Handbook of Korea. Hollym: Seoul 2002. ISBN 1565910222
  • Martina Deuchler: Confucian Gentlemen and Barbarian Envoys. Seattle and London, 1977
  • Marion Eggert u. Jörg Plassen: Kleine Geschichte Koreas. München 2005. ISBN 3-406-52841-4
  • Ingeborg Göthel: Der Untergang des alten Korea. Wiesbaden 1996. ISBN 3-447-03808-X
  • Jürgen Kleiner: Korea. Betrachtungen über ein fernliegendes Land. Frankfurt 1980
  • F.H. King: 4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan. München 1984. ISBN 3922201059
  • Hanns W. Maull/Ivo M. Maull: Im Brennpunkt: Korea. Verlag C. H. Beck, München 2004. ISBN 3406507166
  • Joachim Schüring: Geteilte Geschichte. In Abenteuer Archäologie 4/2005, S. 70-77. Spektrum der Wissenschaft Verl.-Ges., Heidelberg. ISSN 16129954

[Bearbeiten] Weblinks

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Commons
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Beiträge von Hans-Alexander Kneider im Magazin "DaF-Szene Korea":

Koordinaten: 37 N, 127 O

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