Daniel Heinsius
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Daniel Heinsius (oder Heins) (* 9. Juni 1580 in Gent, † 25. Februar 1655 in Den Haag) war einer der berühmtesten Gelehrten der niederländischen Renaissance.
[Bearbeiten] Leben
Der Krieg mit Spanien vertrieb seine Eltern aus ihrer Heimat. Sie ließen sich erst in Veere in Seeland nieder, dann in England, anfangs in Ryswick, dann in Flushing. 1594, er war bereits wegen seiner Kenntnisse aufgefallen, wurde er auf die Universität Franeker geschickt, um bei Henricus Schotanus sein Griechisch zu perfektionieren. Er blieb in Franeker ein halbes Jahr und wechselte dann zur Universität Leiden, wo er die restlichen sechzig Jahres seines Lebens als Bibliothekar der Universitätsbibliothek Leiden verbrachte. Hier studierte er bei Joseph Justus Scaliger, fand Kontakt zu Philips van Marnix, Herr von Mont Saint Aldegonde, Janus Douza, Paulus Merula und anderen, und wurde bald gleichberechtigt in den Kreis dieser berühmten Männer aufgenommen.
Seine Kenntnisse in den klassischen Sprachen wurden von den besten Gelehrten ganz Europas gelobt, er erhielt Angebote, die er alle ausschlug: er wollte keine Position außerhalb der Niederlande annehmen, und sei sie noch zu ehrenvoll. Er stieg bald an der Universität auf, wurde 1602 zum Professor für Latein ernannt, 1605 zum Professor für Griechisch, und 1607, nach Merulas Tod, folgte er diesem als Bibliothekar der Universität.
Heinsius’ holländische Gedichte gehören zur Schule von Roemer Visscher, erreichen kein hohes Niveau, wurden aber dennoch von Martin Opitz bewundert, der als Schüler von Heinsius mit der Übersetzung seiner Gedichte den reimenden Alexandriner in Deutschland einführte.
Er veröffentlichte seine lateinischen Gedichte in drei Bänden: Iambi (1602), Elegiae (1603) and Poemata (1605); seine Emblemata amatoria, Gedichte auf Niederländisch und Latein, wurden erstmals 1604 gedruckt. Im gleichen Jahr gab er Theokrit, Bion und Moschos, heraus, nachdem sein Hesiod bereits 1603 erschienen war. 1609 publizierte er seine Lateinischen Reden, 1610 Horaz und 1611 Aristoteles und Seneca. 1613 erschien auf holländisch seine Tragödie Das Massaker der Unschuldigen und 1614 seien Abhandlung De politica sapientia. 1616 veröffentlichte er seine gesammelten niederländischen Gedichte in einem Band. Er gab Terenz 1618 heraus, Livius 1620 und veröffentlichte sein Lehrgedicht De contemptu mortis 1621, sowie die Episteln des Joseph Justus Scaliger 1627.
Daniel Heinsius ist der Vater des Philologen und neulateinischen Lyrikers Nikolaes Heinsius des Älteren (1620–1681) und der Großvater des Schriftstellers Nikolaes Heinsius des Jüngeren (1656–1718).
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Daniel Heinsius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Aktuelles Verzeichnis der Werke im VD17
Personendaten | |
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NAME | Heinsius, Daniel |
ALTERNATIVNAMEN | Daniel Heins |
KURZBESCHREIBUNG | Gelehrter der niederländischen Renaissance |
GEBURTSDATUM | 9. Juni 1580 |
GEBURTSORT | Gent |
STERBEDATUM | 25. Februar 1655 |
STERBEORT | Den Haag |