Das Magazin (F.W.Koebner)
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Das Magazin ist die älteste deutschsprachige Publikumszeitschrift mit den Schwerpunkten Kultur und Lebensart.
Im Oktober 1924 erschien nach amerikanischem Vorbild das 1. Heft von Das Magazin. Herausgeber war F.W.Koebner, Verantwortliche Schriftleitung hatte Hubert Miketta. Die Hefte erschienen im Verlag das Magazin Robert Siodmak, Berlin. Der erste Artikel widmete sich der damals berühmtesten Tänzerin der Welt, Anna Pawlowna Pawlowa. Die Reihe war Trendsetter der Zwanziger und Dreißiger Jahre in Deutschland und brachte es auf 203 Hefte. Nebenbei wurde so auch dokumentiert, wie es nazistischem Zeitgeist gelang, zunehmend alle Themen in Kultur und Lebensart zu besetzen. Im Juli 1941 wurde Das Magazin zwangsweise eingestellt, „... um Menschen und Material für andere, kriegswichtige Zwecke freizumachen“.
Ab Juli 1949 starteten F.W.Koebner als Herausgeber und Hubert Miketta als Chefredakteur eine Neuauflage. Im Westen Deutschlands war eigens dafür die Magazin Verlagsges.m.b.H. Stuttgart–Frankfurt gegründet worden. Der erste Artikel war diesmal „Mutter Erde und der Atomkrieg - Kann unser Planet einen Atomkrieg überstehen“ von Heinz Görz. Die Edition brachte es auf nur 13 Exemplare und musste aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden.
Die Zeitschrift war in der Vorkriegszeit der Branchenprimus, Vorbild auch für die Konkurrenz. Viele andere Magazine im deutschsprachigen Raum orientierten sich am Koebner-Magazin. Darunter der UHU, die Revue des Monats, das Wiener Magazin, das Schweizer Magazin, das Magazin Das Leben, Scherls Magazin, das K.E.Magazin, das Kleine Magazin und viele andere. Viele dieser Magazine gingen bereits während der frühen Naziherrschaft unter, der Rest zu Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion. Einige Editionen erlebten nach dem Zweiten Weltkrieg einen Neustart, mit zum Teil sehr wechselndem Erfolg, was auf die damals herrschende Not zurückzuführen sein mag.
Ab 1954 startete die ostdeutsche Kulturzeitschrift Das Magazin (Deutschland), die seitdem ununterbrochen bis heute erscheint. Der derzeitig herausgebende Seitenstraßen Verlag sieht sich inhaltlich in der Tradition des Koebner-Magazins und begründet damit eine jahrzehntelange Tradition. Einen direkten verlegerischen Zusammenhang zwischen beiden Editionen gibt es nicht.