Delta E
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Delta E, meist dE oder ∆E geschrieben, gibt den empfundenen Abstand zweier Farbproben an. Damit sollen Unterschiede zwischen zwei Farben, zum Beispiel zwischen Original und Reproduktion, entsprechend der Empfindung, wie stark der Unterschied ist, mit Zahlenwerten versehen werden. Ziel ist es, für eine Unterschiedsempfindung einen Zahlenwert zu erhalten, um den Farbunterschied kommunizieren zu können und ggf. in Verträgen über Druck- und Reproduktionsleistungen festlegen zu können.
Für die zulässigen Unterschiede zwischen Prüfdruck (Proof) und dem zu erwartendem gedruckten Ergebnis sind z.B. im Medienstandard Druck bestimmte Werte angegeben.
Dabei entspricht ein ∆E von 1 einem geringem, aber sichtbaren Unterschied. Ein ∆E von 5 ist deutlich sichtbar. Letzterer entspricht in etwa dem Unterschied zwischen einem Grau mit 50 % und einem Grau mit 55 % Schwarz. Bei einem so starken Unterschied muss ein Druckdienstleister, dessen Druckergebnis so sehr von der Vorlage (der gewünschten Farbe) abweicht, häufig neu drucken oder einen Preisnachlass gewähren.
Der Wert wird laut ISO 12647 und ISO 13655 entsprechend dem Satz des Pythagoras im dreidimensionalen Raum berechnet:
Wobei ΔL = L1 − L2, Δa = a1 − a2 und Δb = b1 − b2 ist. Die Sterne bei L*, a*, b* sind der Einfachheit halber in der Formel weggelassen.
Die Einheit von Delta E ist 1.
Da der Lab-Farbraum nicht ganz gleichabständig ist (in den gesättigten Farben werden Unterschiede geringer empfunden), wurden inzwischen (im Jahr 1994 und 2000) kompliziertere Formeln entworfen (ähnliche Struktur, jedoch mit Korrekturfaktoren versehen), die sich jedoch noch nicht durchgesetzt haben. Sie werden mit ΔE94 und ΔE00 bzw. CIE94 und CIEDE2000 bezeichnet.
[Bearbeiten] Literatur
- Schläpfer, Kurt: Farbmetrik in der grafischen Industrie. UGRA, St. Gallen 2002, ISBN 3-9520403-1-2
- Hunt, Robert W.G.: The Reproduction of Color. 6. Auflage, Wiley, Chicester 2004, ISBN 0-470-02425-9