Der Geist und die Dunkelheit
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Der Geist und die Dunkelheit |
Originaltitel: | The Ghost and the Darkness |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1996 |
Länge (PAL-DVD): | 109 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Stephen Hopkins |
Drehbuch: | William Goldman |
Produktion: | Michael Douglas, Steven Reuther |
Musik: | Jerry Goldsmith |
Kamera: | Vilmos Zsigmond |
Schnitt: | Roger Bondelli, Robert Brown, Steve Mirkovich |
Besetzung | |
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Der Geist und die Dunkelheit ist ein US-amerikanischer Actionfilm aus dem Jahr 1996, der auf dem Buch "Die Menschenfresser von Tsavo" von John Henry Patterson basiert. Erzählt wird die Geschichte zweier menschenfressender Löwen und wie Patterson diese während des Baus des Uganda Railway zur Strecke brachte.
Hauptdarsteller waren Val Kilmer und Michael Douglas, der den Film auch produzierte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Tsavo, Britisch Ostafrika (heute Kenia), im Jahr 1898: Der britische Ingenieur John Patterson kommt mit dem Auftrag in die Steppe, für eine Eisenbahnlinie eine Brücke über den Fluss Tsavo zu bauen. Die Bauarbeiten werden bald gestört, als mehr und mehr Arbeiter von zwei menschenfressenden Löwen verschleppt und getötet werden. Patterson macht sich daraufhin auf die Jagd und kann tatsächlich einen Löwen töten, der aber keiner der beiden Menschenfresser ist, die von den Einheimischen "Der Geist" und "Die Dunkelheit" genannt werden. Die Arbeiter sind jedoch erleichtert und die Arbeit geht weiter.
Wenig später wird jedoch Pattersons Vorarbeiter getötet und zerfleischt vor dem Lager gefunden. Der neue Arbeiterführer Abdullah will die Arbeiter zum Streik aufstacheln, als Charles Remington auf den Plan tritt. Der Großwildjäger, der nach dem amerikanischen Bürgerkrieg seine Südstaatenheimat verlassen hat, kommt mit befreundeten Massai-Kriegern, um die Menschenfresser zur Strecke zu bringen. Bei der ersten Treibjagd können sie tatsächlich eines der Tiere einkreisen, Pattersons Waffe hat jedoch im entscheidenden Moment Ladehemmungen; er hatte sie mit seinem Arzt Dr. Hawthorne getauscht und noch nie damit geschossen.
Remington lässt nun ein neues Lazarett bauen und will das alte als Falle für die Löwen benutzen; er und Patterson verschanzen sich mit einigen Rindern dort und verschütten Blut, um die Tiere anzulocken. Diese wittern die Falle jedoch und richten stattdessen ein Blutbad im neuen Lazarett an. Zahlreiche Patienten und Dr. Hawthorne werden getötet, die überlebenden Arbeiter verlassen unter Abdullahs Führung die Baustelle.
Patterson, Remington und der eingeborene Dolmetscher Samuel machen sich erneut auf die Jagd. Sie finden buchstäblich die Höhle des Löwen und stellen fest, dass die beiden Tiere aus purer Lust eine unvorstellbare Zahl von Opfern gerissen haben, Tiere wie Menschen. Sie bereiten eine erneute Falle vor und diesmal kann Remington tatsächlich einen der Menschenfresser töten. Am Abend feiern sie und philosophieren über das Leben, doch als Patterson am nächsten Morgen erwacht, hat der überlebende Löwe Remington verschleppt und getötet.
Patterson und Samuel stecken daraufhin die Steppe in Brand und erwarten das Tier zum letzten Duell, das Patterson knapp für sich entscheiden kann. Er kann nun seine Brücke weiter bauen und lernt wenig später seinen in England geborenen Sohn kennen, als seine Frau ihn in Tsavo besucht. Wie Remington es ihm am Abend vor seinem Tod nahelegte, hält er ihn hoch in die Luft, als er ihn zum ersten Mal sieht.
[Bearbeiten] Hintergrund
- Bis auf eine wurden alle Szenen mit zwei echten Löwen, Bongo und Caeser, gedreht. Die beiden waren auch in George der aus dem Dschungel kam zu sehen.
- Weitere Filme griffen die Thematik der Menschenfresser beim Bau des Uganda Railways auf, darunter The Man-eaters of Tsavo und Bwana, der Teufel.
[Bearbeiten] Fehler
- Der wichtigste Fehler gegenüber den realen Menschenfressern von Tsavo ist, dass die Löwen im Film Mähnen haben. Die echten Tiere, die bis heute im Field Museum of Natural History in Chicago, Illinois ausgestellt sind, hatten keine; sie gehörten einer seltenen, größeren und kräftigeren Löwenrasse an, die vor allem im südlicheren Afrika vorkommt.
- Die Figur Charles Remington ist rein fiktiv; sie wurde für Michael Douglas, der den Film auch produzierte, entwickelt. In Wahrheit tötete John Henry Patterson beide Löwen.
[Bearbeiten] Anmerkung
Nach den aktuellen Erkenntnissen ist es sehr fragwürdig, dass die getöteten Löwen die Menschenfresser waren. Vielmehr wurden, parallel zur Jagd, von der John Patterson die zwei getöteten Löwen mitbrachte, diverse weiterer Vorkehrungen getroffen, welche die Löwen vom Lager der Arbeiter fern halten sollten.
Die Ursache der Tragödie bestand vermutlich darin, dass im Tsavo-Delta zur Senkung der Baukosten indische Gastarbeiter eingesetzt wurden. Diese hatten keine Erfahrung mit der afrikanischen Tierwelt.
Der originale Zug, welcher damals zum Bau der Eisenbahnlinie von Mombasa aus über das Materialdepot "Nyrobi" ("kaltes Wasser") bis nach Uganda verwendet wurde, steht heute im Eisenbahnmuseum von Nairobi. Aus einem der Waggons wurde einer der Ingenieure von einem der beiden Löwen herausgezerrt und getötet.
[Bearbeiten] Literatur
- John Henry Patterson: The Man-Eaters of Tsavo , Lyons Press Juli 2004 ISBN 1592281877
[Bearbeiten] Weblinks
- Der Geist und die Dunkelheit in der Internet Movie Database
- Chicago Field Museum - Tsavo Lions Dokumentation der dortigen Ausstellung (engl.)