Der Wahrheit eine Gasse
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Der Wahrheit eine Gasse ist der Titel der Autobiografie des ehemaligen deutschen Reichskanzlers Franz von Papen. Der Memoirenband erschien 1952 beim Verlag List.
[Bearbeiten] Inhalt
Das Buch zeichnet auf knapp 700 Seiten den Lebensweg des deutschen Offiziers, Diplomaten und Politikers von seiner Geburt 1879 bis in die frühen 1950er Jahre nach. Breiten Raum nehmen dabei insbesondere die umstrittenen Abschnitte und Ereignisse seines Lebens ein, namentlich seine Tätigkeit als Militärattaché in den Vereinigten Staaten während des 1. Weltkrieges, seine Zeit als Reichskanzler 1932, seine Rolle beim Sturz der Regierung Schleicher und der Entscheidung Adolf Hitler zum Reichskanzler zu berufen, sowie seine Rolle im Dritten Reich.
[Bearbeiten] Rezeption
Papens Erinnerungsbuch stieß auf ein ganz überwiegend negatives Echo in Presse und Öffentlichkeit. Die politische Publizistik verspottete das Werk als "Gassenhauer der Wahrheit" (Spiegel) und "Sackgasse der Wahrheit" (Stern). Von Rezensenten und Historikern wurde wiederholt die apologetische Grundtendenz von Papens Schrift betont. Man verwies auf seine Neigung, Fakten die dazu geeignet seien, seine Person in ein negatives Licht rücken, entweder stillschweigend wegzulassen oder durch lückenhafte, dekontextualisierende oder schlicht unzutreffende Angaben zu beschönigen. Häufig ins Fadenkreuz des kritischen Tadels geriet zudem Papens Neigung zur Wichtigmacherei der eigenen Person: So monierte Robert Wistrich in dem biographischen Lexion "Wer war Wer im Dritten Reich?" etwa, Papens Werk sei vor allem "als ein Zeugnis grenzenloser Selbstüberschätzung und Selbstgefälligkeit bemerkenswert"
[Bearbeiten] Ausgaben
- Der Wahrheit eine Gasse, München 1952.