Deutsches Schuhmuseum Hauenstein
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Das Deutsche Schuhmuseum Hauenstein bzw. Museum für Schuhproduktion und Industriegeschichte Hauenstein ist ein Museum über die Entwicklung der Schuhindustrie in der südwestlichen Pfalz in Hauenstein (Pfalz). Auf vier Stockwerken wird in einer ehemaligen Schuhfabrik neben technischen Aspekten der Herstellung von Schuhen auch die Sozial- und Alltagsgeschichte dargestellt.
Die Schau zeigt die Anfänge der Schuhindustrie in Pirmasens, die auf den Broterwerb entlassener Soldaten um 1800 zurückgehen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich daraus in Pirmasens der wichtigste Standort der deutschen Schuhindustrie entwickelt. Dies hatte auch Auswirkungen auf Hauenstein, eine damals hauptsächlich aus Kleinbauern und Waldarbeitern bestehende kleine Gemeinde. Aus Zuliefertätigkeiten für die Pirmasenser Fabriken wurde 1886 der durch die Gebrüder Seibel gegründete erste eigene Herstellungsbetrieb für Schuhe in Hauenstein. Bis 1914 erwuchsen daraus 20 Fabriken mit mehr als 1000 Beschäftigten. Trotz zahlreicher Zwänge zur Konsolidierung, die sich aus französischer Besatzung, Wirtschaftskrise und Kriegswirtschaft ergaben, konnte die Zahl der Fabriken bis 1960 zu 35 ausgebaut werden. Danach setzte jedoch aufgrund fortschreitender Automatisierung und der Verlagerung der Produktion zu ausländischen Standorten eine schwere Strukturkrise der deutschen Schuhindustrie ein, was zu zahlreichen Betriebsschließungen führte.
In einer dieser ehemaligen Produktionsstätten befindet sich nun das deutsche Schuhmuseum. Das oberste Stockwerk beherbergt die 1700 Exponate starke Sammlung historischen Schuhwerks des Viersener Schuhsammlers Ernst Tillmann.