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Pirmasens - Wikipedia

Pirmasens

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Pirmasens
Pirmasens
Deutschlandkarte, Position von Pirmasens hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Koordinaten: Koordinaten: 49° 12′ N, 7° 36′ O49° 12′ N, 7° 36′ O
Höhe: 360–400 m ü. NN
Fläche: 61,37 km²
Einwohner: 42.738 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 696 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 66953–66955
Vorwahl: 06331
Kfz-Kennzeichen: PS
Gemeindeschlüssel: 07 3 17 000
Adresse der
Stadtverwaltung:
Exerzierplatzstraße 17
66953 Pirmasens
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Dr. Bernhard Matheis (CDU)

Pirmasens ist eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Sie ist umschlossen vom Landkreis Südwestpfalz und liegt am Westrand des Pfälzer Waldes. Ihr Name geht auf den heiligen Pirminius zurück, der das Kloster in Hornbach gründete. Pirmasens galt lange als die deutsche Schuhmetropole.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografische Lage

Pirmasens liegt am südwestlichen Rand des Pfälzer Waldes. Im Westen liegen die Stadt Zweibrücken und der Saar-Pfalz-Kreis, im Norden die Kreise Kusel und Kaiserslautern, im Nordosten der Kreis Bad Dürkheim, im Osten der Kreis Südliche Weinstraße und im Süden die Staatsgrenze zu Frankreich mit dem „Pays de Bitche“ (Bitscher Land).

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Die Kernstadt gliedert sich in acht Teile. Historischer Kern ist der Horeb, an ihn schliessen sich der Kirchberg, das Winzler Viertel, der Schachen und die Husterhöhe an. An der Peripherie der Kernstadt liegen im Norden der Sommerwald (ehemals Maler-Bürkel-Siedlung), Im Südosten die Ruhbank und im Westen der Erlenteich.

Bei den sieben Ortsbezirken (Erlenbrunn, Fehrbach, Gersbach, Hengsberg, Niedersimten, Windsberg, Winzeln) handelt es sich um ehemals selbstständige, dann eingemeindete Dörfer. Seither ist der Bürgermeister durch einen Ortsvorsteher ersetzt, die Befugnisse des früheren Gemeinderats sind hauptsächlich auf den Stadtrat, in geringerem Maße auch auf den neuen Ortsbeirat übergegangen.

[Bearbeiten] Klima

Klimadiagramm von Pirmasens
Klimadiagramm von Pirmasens[1]


[Bearbeiten] Geschichte

Namensgeber von Pirmasens ist der Heilige Pirminius, der 742 sein letztes Kloster in Hornbach gründete und 753 dort starb.

In dieser Zeit hat man die sehr waldreiche Hornbacher Waldmark dem Schutzpatron übereignet. Die Hornbacher Waldmark umfasste ein Landgebiet mit den später darin entstandenen Siedlungen: Pirmasens, Ruhbank, Simten, Winzeln, Gersbach, Fehrbach, das untergegangene Dorf Hunscheid (auf der Husterhöhe), den auf dem linken Ufer der Rodalb gelegenen Teil des Dorfes Münchweiler, Ruppertsweiler und das nordwestlich von Lemberg untergegangene Dorf Gutenbach, dessen Bann mit dem von Lemberg vereinigt wurde. Abgesehen von einigen Ausnahmen war die damalige Waldmark identisch mit dem Gebiet der heutigen Stadt Pirmasens.

[Bearbeiten] Besiedlung

Das Kloster Hornbach trieb die Besiedlung voran, und die Mönche gründeten 820 einen Klosterhof in dem Gebiet, das heute Pirmasens heißt. Seine erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 860 als „pirminiseusna“, eine dem Kloster Hornbach unterstehende Siedlung.

Für eine Ansiedlung war eine Straßenanbindung sehr wünschenswert. Die schon lange existierende Salzstraße eignete sich ideal dafür. Sie kam aus dem lothringischen Gebiet bei Dieuze, oder wie dieser Ort früher hieß: „Duss“, und deshalb wurde die Straße auch „Duser Straße“ genannt. Sie führte durch Hornbach, weiter nach dem nach ihr benannten Dusenbrücken und südlich an Höheischweiler vorbei, wo sie sich mit der von Zweibrücken kommenden Straße vereinigte. Diese zweite Straße kam aus dem gallischen Gebiet, überquerte westlich von Zweibrücken die Blies, führte durch Zweibrücken, stieg südöstlich einen Höhenrücken hinauf, führte dann weiter durch die heutige Bärenhütte bei Nünschweiler und vereinigte sich südlich von Höheischweiler mit der Salzstraße. Die nun gemeinsame Straße verlief an Fehrbach vorbei auf das Dorf Pirmasens zu, führte dann durch die damalige Landstraße (heutige Hauptstraße) oder die Alte Straße (heutige Alleestraße). Dieser Hauptverbindungsweg durchquerte nicht das Dorf, sondern streifte es nur. Von Pirmasens ging die Straße auf Lemberg zu, um dort in Richtung Osten weiterzuverlaufen. Der Salzbach wurde über die alte Salzbrücke unweit von Salzwoog überquert, um dann weiter in Richtung Hinterweidenthal und an Hauenstein vorbei in Richtung Rheinebene zu verlaufen. Damals war diese Straße in keiner Weise befestigt, sondern ein gewöhnlicher Feldweg.

Die Schutzfunktion über das Kloster Hornbach, die auch mit dem Begriff „Vogtei“ bezeichnet werden kann, lag zunächst in den Händen des Bischofs von Metz. Später ging sie an die Grafen von Saarbrücken über. Durch Heirat fielen den Saarbrückern um 1100 die Zweibrücker Lande zu.

Im Jahr 1150 erhielt das Dorf Pirmasens seine erste Kirche, die in der Gegend zwischen dem Wedebrunnen und der heutigen Pirminiusstraße ihren Standort hatte.

[Bearbeiten] Teilung der Grafschaft

1180 wurde die Grafschaft Saarbrücken zwischen den beiden gräflichen Brüdern Simon und Heinrich aufgeteilt. Simon erhielt den westlichen Teil, Heinrich alle Ländereien östlich der Blies und damit auch die Hornbacher Waldmark sowie die Lothringer Lehen. Er nannte sich fortan Graf Heinrich l. von Zweibrücken. Er ließ sich in Zweibrücken ein Wasserschloss erbauen. Ihm wurde auch die Vogtei über das Kloster Hornbach zugesprochen. Hiermit war auch die „Gerechtsamkeit“ verbunden. Alljährlich an Mariä Geburt saß er im Kloster zu Gericht und schlichtete Streithändel, die zwischen den Rittern, Leibeigenen, Hubern und sonstigen Klosterbauern vorgefallen waren. Für diese Tätigkeit hatte ihm der Abt stets 12 Heller für Fleisch und Brot sowie ein Maß Wein und für sein Pferd 20 Bund Stroh auszuhändigen.

Zur Sicherung der Waldmark mit den Weilern, Dörfern und Höfen, aber auch der Straßen, wollte Heinrich I. in Lemberg eine Burg errichten. Da er aber in diesem Gebiet über keinen Grundbesitz verfügte, kaufte er 1198 vom Abt Wernher, dem damaligen Vorsteher des Klosters Hornbach, den Gutenberg und den Ruprechtsberg mit der entsprechenden Umgebung. Hier baute er 1200 die Lemberger Burg zusammen mit der Wachtburg Ruppertsstein. Die Lemberger Burg war anfangs eine echte Vogteiburg. Sie wurde nicht vom Grafen bewohnt, sondern von Vögten. Diese waren Edelleute, die von den Grafen auserkoren wurden.

Aus einer Urkunde aus dem Jahre 1202 geht hervor, dass das Dorf Pirmasens ein Pfarrort mit eigenem Pfarrer war. Diese Kirche war Mittelpunkt der Seelsorge und des Gottesdienstes für die Gläubigen aus den umliegenden Dörfern, Gehöften und Mühlen. 1225 bestätigte der Bischof von Metz, dass dem Kloster Hornbach die Pfarrverwaltung von Pirmasens übertragen wurde. Somit mußten alle Einkünfte dieser Pfarrei an das Kloster Hornbach abgeführt werden, um dort die Errichtung und Unterhaltung einer Krankenversorgung zu bestreiten.

[Bearbeiten] Erneute Teilung

Nach dem Tod Graf Heinrichs I. 1228 folgte dessen Sohn Graf Heinrich II. Von den vier Söhnen, die Heinrich II. 1282 hinterließ, übernahmen Eberhard und Walram gemeinsam die Regentschaft über die Grafschaft Zweibrücken. Da dies nicht immer in Eintracht möglich war, entschlossen sie sich 1295 zur Teilung. Eberhard I. erhielt den „niederen“ Teil mit dem Hauptort Birmesessen, wie Pirmasens damals hieß, und Walram l. bekam den „niedersten“ Teil mit Eischweiler (heutiges Thaleischweiler) zugesprochen. Diese Teilung bezog sich in erster Linie auf die Leibeigenen. Die Gerichtsbarkeit blieb gemeinsam. Bußen von Frevlern wurden geteilt. Die beiderseitigen Leute hatten wie bisher das Recht des freien Zuzugs. Wenn aber ein Leibeigener des einen Bruders in das Gebiet des anderen zog, blieb dessen Haus, Hof und Erbe seinem früheren Herrn. Eine Jungfrau dagegen, die einen Leibeigenen des anderen Bruders heiratete, folgte ihrem Mann, so dass ihr bisheriger Herr keine Rechte mehr an ihr hatte. Witwer und Witwen durften ohne Genehmigung ihres Herren keine neue Ehe beginnen.

Doch 1295, noch im Jahr der Teilung, verstarb Walram I., der den niedersten Teil mit dem Ort Eischweiler verwaltete. Da sein Sohn Walram II. noch minderjährig war, führte seine Mutter Gräfin Agnes von Zweibrücken die Regentschaft bis 1327. Von ihr ist bekannt, dass sie während ihrer Vormundschaft gemeinsam mit dem Erzpriester Gerhard von Hornbach zu Gericht saß wegen eines Streits zwischen der Abtei Hornbach und den Bewohnern von Pirmasens. Die Kirche in Pirmasens war abgebrannt und sollte wieder aufgebaut werden. Das Urteil hierüber besagte, dass der Abt 24 Pfund Heller zum Bau an Pirmasens beizusteuern hat und das nötige Bauholz stellen muß. Die Bauern sollten aber dieses Bauholz selbst aus dem Wald abfahren.

1297 tauschte Graf Eberhard I. einige Dörfer tief in Lothringen von Herzog Friedrich von Lothringen gegen die Burg und Herrschaft Bitsch ein und verlegte seinen Wohnsitz auf die Festung Bitsch. Er nannte sich jetzt Graf Eberhard von Zweibrücken-Bitsch. Während des Bauernkrieges um 1525 wurde die Festung Bitsch durch lothringische Bauernscharen eingenommen und verwüstet. Auch das Lemberger Schloss wurde geplündert. Jedoch dauerte der Bauernkrieg in der Pfalz nicht lange. Wenige Wochen nach der Kirchweih in Nußdorf ließen die Fürsten die aufständigen Bauern auf dem Feld bei Pfeddersheim blutig zusammenschlagen.

[Bearbeiten] Die Herrschaft Lemberg fällt an Hanau-Lichtenberg

1560 heiratete Graf Philipp V. von Hanau-Lichtenberg die einzige Tochter von Graf Jakob, dem letzten männlichen Glied des Stammes der Grafen von Zweibrücken-Bitsch. Als Graf Jakob im Jahre 1570 starb, beanspruchte Philipp V. die Herrschaft Lemberg und Bitsch als sein rechtmäßiges Erbe. Graf Philipp I. von Leiningen-Westerburg machte ihm diese Erbschaft streitig, da er mit Amalia, der noch lebenden Nichte Graf Jakobs, verheiratet war. Der hinterhältige Herzog Karl von Lothringen belehnte sowohl Philipp I. von Leiningen-Westerburg sowie auch Philipp V. von Hanau-Lichtenberg mit der Grafschaft Zweibrücken-Bitsch.

Im Jahre 1572 überfielen im tiefsten Frieden Truppen des Herzogs Karl von Lothringen das Amt Lemberg und das Amt Bitsch und besetzten beide Burgen. Hieraus entwickelte sich ein 34 jähriger Rechtsstreit vor dem Reichskammergericht. Währenddessen wurde in den Jahren 1570-1575 in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg die Reformation eingeführt, denn der jeweilige Landesherr bestimmte, welche Religion in seinem Lande zu gelten habe. In Pirmasens erfolgte dies 1575 unter Pfarrer Frölig.

Als Philipp V. 1599 starb, verstand es dessen Nachfolger Graf Johann Reinhard I., diesen Streit durch einen Vergleich zu beenden. Er verzichtete auf den Hauptteil der Herrschaft Bitsch, erhielt aber für sich und seine Nachkommen das Amt Lemberg zugesprochen, wozu ihm auch einige Dörfer von Bitsch zuerkannt wurden. Im Jahre 1606 verließen darauf endlich die Truppen des Herzogs von Lothringen das Amt Lemberg. Das Amt Lemberg blieb bis zu seiner Auflösung 1801 während der französischen Vorherrschaft bei der Grafschaft Hanau-Lichtenberg.

[Bearbeiten] Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges

1620 waren in Pirmasens 59 Familien bzw. ca. 235 Einwohner ansässig, in Lemberg wurden noch 54 Familien bzw. ca. 215 Einwohner gezählt. Man kann annehmen, dass eine Familie aus 4-5 Personen bestand. 1622 zogen Spanier und Kroaten der kaiserlichen Truppen durch die Pfalz. Neben Einquartierungen litt die Bevölkerung unter Brandschatzung und sonstigen Kriegslasten. Nach dem Buchsweiler Kirchenbuch wurden am 04. Oktober 1622 vier Pirmasenser Bürger, Hans Seegmüller, Johannes Krämer, Hans Krämer und Jost Jakob erschossen und erschlagen, weil sie ihr Hab und Gut schützen wollten und dabei 4 kaiserliche Soldaten wehrlos gemacht hatten.

Die Rechte und die Verwaltung in den Dörfern nahm ein von den Landesherren eingesetzter Schultheiß wahr. 1626 gab es im Amt Lemberg 6 Schultheißereien, darunter die Schultheißerei Pirmasens mit Winzeln, Gerspach, Fehrbach und Erlenbron.1634 waren es wieder kaiserliche Truppen unter General Gallas, die die Pfalz durchzogen und das Land sehr stark verwüsteten. Sie legten u.a. die Lemberger Burg in Schutt und Asche. Nach dem Weggang des luth. Pfarrers Johann Georg Fiedler aus Lemberg baten die Bürger dieser Gemeinde die Herrschaft, „man möge ihnen keinen neuen Pfarrer schicken, da sie denselben nicht bezahlen könnten“. Darauf wurde der Hauptsitz der lutherischen Pfarrei von Lemberg nach Pirmasens verlegt. In den neuen lutherischen Kirchenbüchern, die ab 1640 geführt wurden, waren u.a. der Schultheiß Ebert Faul genannt, der um 1635 Pirmasens verließ und sich erst 1640 wieder zurückwagte. Ein Amtsinventar von 1641 besagt, dass Lemberg noch 3 Familien bzw. ca. 15 Einwohner hatte.

[Bearbeiten] Neubesiedlung

Nach dem 30jährigen Krieg ergab sich eine gewisse Reform in der Dorfverwaltung. Der eigentliche Dorfvorsteher, der mit einem Bürgermeister zu vergleichen ist, war der sog. „Heimburger“. 1657 konnten in Pirmasens nach Beginn der neuen Kirchenrechnung nur noch 9 Familien bzw. ca. 40 Einwohner erfasst werden. Fast alle Höfe und Mühlen waren niedergebrannt und verfallen, die Felder verwildert. Die Bewohner waren entweder von der Soldateska ermordet, vor ihr geflohen oder durch Seuchen und Hunger gestorben.

Doch die Bevölkerung nahm durch Zuwanderung reformierter Schweizer, katholischer Tiroler, sowie Familien aus Mainfranken und Württemberg langsam wieder zu, so dass 1661 in Pirmasens 21 Familien bzw. ca. 87 Einwohner gezählt wurden. 1666 dezimierte die Pest wiederum die Bevölkerung. 1667 waren in Pirmasens dadurch nur noch 18 Familien bzw. ca. 74 Personen ansässig. Jedoch hemmten die französischen Raubzüge die Bevölkerung am Wiederaufbau des Landes. Um die französische Festung Landau zu entlasten oder gegen kaiserliche Truppen zu verstärken, schickte Ludwig XIV. in der Zeit nach 1672 vermehrt seinen Marschall Turenne in die Pfalz, wodurch natürlich auch das Gebiet um Pirmasens wiederum verwüstet und geplündert wurde. 1677 wurde Pirmasens niedergebrannt. 1681 hatte Pirmasens noch 14 bewohnte Häuser bzw. 14 Familien mit ca. 56 Einwohnern. Durch die Reunion von 1679-81 hat der französische König alle Gebiete, die einmal mit Frankreich verbunden waren, wieder zu französischem Hoheitsgebiet erklärt.

1685 trat Graf Johann Reinhard III. die Regentschaft der Grafschaft Hanau-Lichtenberg an, nachdem sein Onkel, Graf Friedrich Casimir, ohne Leibeserben verstorben war. Graf Reinhard III. konnte sein Land zu neuer Blüte führen. Die Grafschaft Hanau-Lichtenberg zählte zu seiner Zeit mit zu den angesehensten Reichsständen.

Nach vielen Jahren des praktischen Ausprobierens wurden 1691 in dem Pirmasenser Weistum die Aufgaben, Rechte und Pflichten des Heimburgers und der Bürger des Dorfes der Gemeinde gegenüber festgelegt.

[Bearbeiten] Pirmasens erhält den Verwaltungssitz

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1688-1697, der trotz des Verzichts der Liselotte von der Pfalz auf ihre erblichen Rechte von dem landeshungrigen König Ludwig XIV. begonnen wurde, verwüsteten französische Truppen unter General Melac die Pfalz. Von der Lemberger Burg wurde in dieser Zeit der Teil, der nach der Zerstörung im 30jährigen Krieg noch bewohnbar war, restlos zerstört. Da nun die Burg und das Dorf praktisch nicht mehr existierten, weil keine Bewohner mehr da waren, wurde 1697 der Amtssitz des Amtes Lemberg nach Pirmasens verlegt. Diese Jahreszahl ist für Pirmasens ein sehr wesentliches Datum, wird doch fortan die Verwaltung des Amtes Lemberg von Pirmasens wahrgenommen. Durch diese Verlegung erhielt das Dorf Pirmasens eine bedeutende Aufwertung. Der Amtmann musste eine würdige Unterkunft erhalten. Aus diesem Grund wurde ein Amtshaus errichtet. Dieses Gebäude stand in der Amtsstraße, der heutigen Bahnhofstraße, sehr wahrscheinlich in der Gegend des ehemaligen Geschäftshauses Hettlage.

Als Liebhaber der Jagd besuchte Graf Reinhard III. des öfteren das waldreiche Amt Lemberg, dessen Wälder schon seit langer Zeit sein bevorzugtes Jagdrevier waren. Um bei den Jagden einen angenehmen und bequemen Aufenthalt zu haben, ließ sich der Graf 1720 von dem Tiroler Baumeister Jennewein oberhalb des Dorfes Pirmasens ein geräumiges Jagdschloss bauen. Neben diesem Schloss wurden auch 2 große Höfe, Pavillons und ein Garten erbaut, unterhalb der heutigen Pirminiuskirche. Das Dorf Pirmasens lag wesentlich tiefer um den Wedebrunnen herum und bestand aus 21 einstöckigen und 22 zweistöckigen Häusern. 1722 hatte Pirmasens bereits ein Rathaus und es waren 56 Familien mit ca. 245 Einwohnern ansässig.

Die Schultheißerei Pirmasens bestand zu der Zeit aus den Dörfern

  • Pirmasens und Fehrbach
  • dem Haseneckerhof
  • dem Hungerpfühl - oder Neuhof
  • dem Lambsbacher Hof
  • dem Nesselthaler Hof
  • der neuen Blümelsmühle
  • der Imsbachermühle
  • der Gerberei in der Dankelsbach und
  • der alten und neuen Ziegelhütte.

Gersbach war eine eigene Schultheißerei geworden und umfasste

  • Gersbach und Winzeln
  • die Rehmühle und Schelermühle
  • die Eichelsbacher- und Blümelsmühle
  • die Littersbacher- oder Katzenmühle.

Neben der Landwirtschaft war auch die Fischzucht zu damaliger Zeit eine wesentliche Ernährungsgrundlage. Im Raum Pirmasens gab es insgesamt 13 Fischwöge, die alle in dem Tal an der heutigen Landauer Straße und in den Nebentälern lagen.

[Bearbeiten] Landgraf Ludwig IX.

Die einzige Tochter Graf Reinhards, Charlotte, starb 1726 nach nur 9 Jahren Ehe mit dem Erbprinzen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt. Graf Reinhard bestimmte daraufhin ihren erstgeborenen Sohn Ludwig zu seinem Nachfolger in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Da das Hanauer wie auch das Lichtenberger Land seit 1681 durch die Reunion unter der Souveränität Frankreichs stand, musste der Graf von Hanau-Lichtenberg dem französischen König den Treueeid leisten. Reinhard III. ließ die Grafschaft auf die männlichen und weiblichen Nachkommen seiner Tochter Charlotte übertragen, so dass nach seinem Tode die Herrschaft nicht an seinen Schwiegersohn, Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt, sondern an dessen Sohn Ludwig fällt.

1735 kam Ludwig zum ersten Mal nach Pirmasens. Als Graf Reinhard III. 1736 starb, war Ludwig noch minderjährig. Aus diesem Grund wurde am Sitz der Regierung in Buchsweiler ein Regentschaftsrat bestellt. Mit seiner Volljährigkeit 1741 übernahm er selbst die Regentschaft über die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Im gleichen Jahr vermählte er sich mit der Prinzessin Henriette Karoline Christine von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld, der späteren Landgräfin. Ludwig IX. wollte über eine eigene militärische Truppe verfügen. Deshalb ließ er Soldaten anwerben und zog sie zunächst in Bärental/Elsass zusammen. Wegen der franz. Oberhoheit über die Grafschaft Hanau-Lichtenberg konnte der Erbprinz Ludwig in Buchsweiler keine Soldaten halten, es sei denn, er hätte sie nur mit Holzgewehren ausrüsten und exerzieren lassen. Pirmasens war Reichsgebiet und daher frei von französischer Oberhoheit. Die ersten Grenadiere trafen am Fronleichnamstag, am 1. Juni 1741 in Bärental ein. Nachdem sie vom Erbprinz am 15. Juni besichtigt worden waren, gab er den zunächst nur 46 Mann den Befehl, sich in Richtung Pirmasens in Marsch zu setzen.

Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt fühlte sich im Jagdschloss seines Vaters in Pirmasens so wohl, dass er der Siedlung 1763 die Stadtrechte verlieh und seine Residenz hierher verlegte. Er baute in Pirmasens eine Garnison auf, da er im elsässischen Buchsweiler keine bewaffneten Soldaten stationieren durfte. Die Stadt bekam eine Stadtmauer, ein Schloss, einen Exerzierplatz und die größte Exerzierhalle Europas nach jener im russischen Sankt Petersburg. Mit dem Tod des Landgrafen im Jahr 1790 wurde die Garnison aufgelöst und die kurze Blüte der Stadt war vorbei. 1793 schlugen Preußen und Braunschweig die französische Moselarmee in der Schlacht bei Pirmasens. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass Pirmasens von 1793–1815 zu Frankreich fiel. Danach kam die Stadt mit der übrigen Pfalz zu Bayern.

Pirmasens um 1910
Pirmasens um 1910

[Bearbeiten] Seit 1900

Die Encyclopædia Britannica aus dem Jahr 1911 vermerkt unter dem Stichwort Pirmasens:

Stadt in Deutschland, in der bayerischen Pfalz; 40 Meilen westlich von Speyer, 34.002 Einwohner (1905), an der Eisenbahnlinie von Biebermühle. Die einzig bemerkenswerten Gebäude sind das Rathaus und die evangelische Hauptkirche die ein schönes Denkmal von Ludwig IX (gest. 1790), Dem Landgrafen von Hessen Darmstadt enthält. Hauptindustrie ist die Produktion von Stiefeln und Schuhen, aber es werden auch Muskinstrumente, Leder und Maschinen hergestellt.

Encyclopædia Britannica

Gedenktafel für den 12. Februar 1924
Gedenktafel für den 12. Februar 1924

1923/24 versuchten pfälzischen Separatisten, in Pirmasens dauerhaft Fuß zu fassen, scheiterten aber am 12. Februar 1924: Es kam zur gewaltsamen Stürmung des Bezirksamts, des Sitzes der separatistischen Stadtregierung und zu mehreren Todesopfern auf beiden Seiten.

Am 9. November 1938 wurde die Synagoge während der sog. „Novemberpogrome“ erstört; heute erinnert eine Gedenktafel in der Synagogengasse an den Standort des Gebäudes. Nach einem ersten alliierten Bombenangriff am 9. August 1944 gab es zahlreiche Todesopfer unter der Bevölkerung. Am 15. März 1945 folgte eine weitere Bombardierung, die zur vollständigen Zerstörung der Innenstadt führte; eine Woche später, am 22. März 1945, marschierten amerikanische Truppen in das Stadtgebiet ein, wodurch der Zweite Weltkrieg für die Bevölkerung zu Ende war.

1946 wurde Pirmasens Teil des neu gegründeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurden 1969 die Dörfer Erlenbrunn, Fehrbach, Hengsberg, Niedersimten und Winzeln nach Pirmasens eingemeindet sowie 1972 Gersbach und Windsberg. Der Standort Pirmasens der FH Kaiserslautern wurde 1989 gegründet. 1997 schließlich verließen die US-Truppen fast vollständig den Standort Husterhöhe.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 2002 31. Dezember):

  • 1875 - 10.136
  • 1890 - 21.041
  • 1925 - 42.996
  • 1933 - 47.221
  • 1939 - 50.560
  • 1950 - 49.676
  • 1970 - 57.773
  • 1987 - 47.997
  • 2002 - 44.367
  • 2003 - 43.971
  • 2004 - 43.637
  • 2005 - 44.137
  • 2006 - 43.456
Datenquelle ab 1950: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Datenquelle ab 2005: Gemeindestatistik aus dem landeseinheitlichen System EWOISneu

Während die Bevölkerung in allen Kreisen des Bundeslandes zwischen 1950 und 2000 wuchs, war Pirmasens die einzige Stadt in der die Bevölkerungszahl zurückging. Grund für den Rückgang war der Niedergang der Schuhindustrie, nachdem viele Firmen ihre Standorte ins Ausland verlagert haben, sowie der Abzug des Militärs, der einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Region darstellte. Laut dem Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz wird die Bevölkerungszahl in den kommenden Jahrzehnten weiter abnehmen. Im schlimmsten Fall sinkt die Einwohnerzahl bis 2030 auf ca. 32.000, bis 2050 auf ca. 26.000.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Ergebnisse der Stadtratswahl vom 13. Juni 2004:

CDU 46,0 % (-1,8) – 21 Sitze (-1)
SPD 23,8 % (-11,4) – 11 Sitze (-5)
WGR 10,8 % +3,7) – 5 Sitze (+3)
REP 10,2 % (+7,3) – 5 Sitze (+5)
Grüne 4,3 % (+0,3) – 2 Sitze (=)
Andere 5,1 % (+2,0) – 0 Sitze (-1)

Der hohe Anteil der Stimmen für die rechtsradikalen Republikaner lässt sich in erster Linie durch die schlechte Wirtschaftslage in Verbindung mit einer hohen Arbeitslosigkeit erklären.

[Bearbeiten] Bürgermeister

  • Dr. Bernhard Matheis (CDU), Oberbürgermeister
  • Peter Scheidel (CDU), Bürgermeister
  • Michael Schieler (parteilos), hauptamtlicher Beigeordneter
  • Helga Knerr (FWG), ehrenamtliche Beigeordnete

[Bearbeiten] Partnerstädte

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

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[Bearbeiten] Museen

[Bearbeiten] Bauwerke

Altes Rathaus
Altes Rathaus
Wappenfeld im Giebel des „Alten Rathauses“
Wappenfeld im Giebel des
„Alten Rathauses“
  • Alter Friedhof mit Carolinen-Saal (ehemalige Leichenhalle, benannt nach Landgräfin Caroline)
  • ehemalige Königlich-Bayrische Kraftpost (Museum und Veranstaltungsort)
  • Unterer Schloßplatz mit altem Rathaus
  • Schuster-Brunnen
  • Neue Schloßtreppe mit kath. Pirminiuskirche
  • ehemalige landgräfliche Garnisonskirche (prot. Luther-Kirche)
  • Exerzierplatz mit neuem Rathaus
  • Neuffer am Park (ehemalige Schuhfabrik)
  • Post-Dreieck (Ansammlung renovierter Gründerzeitbauten)
  • Rheinberger-Komplex (ehemalige Schuhfabrik, die derzeit renoviert wird)
  • Festhalle (verschiedene Kultur-Veranstaltungen, aber keine regelmäßigen Aufführungen)

[Bearbeiten] Naturdenkmälerund Parks

  • Alter Friedhof
  • Neuffer-Park
  • Strecktalpark
  • Naherholungsgebiet "Eisweiher"

[Bearbeiten] Sport

  • FK 03 Pirmasens
  • TV 1863 Pirmasens
  • VfB Post Pirmasens
  • GW Pirmasens
  • SG Pirmasens
  • TC Rot-Weiß Pirmasens
  • Rot-Weiß Pirmasens
  • Blau-Weiß Pirmasens
  • ASV Pirmasens
  • TTC Pirmasens
  • TUS/DJK Pirmasens
  • SV 1907 Ruhbank
  • RC Pirmasens
  • TSV 1979 Pirmasens
  • 1. Boule Verein Pirmasens
  • MTV 1873 Pirmasens
  • TSG Pirmasens
  • FC Fehrbach
  • BF Fehrbach
  • Schachfreunde '95 Pirmasens-Ruhbank

[Bearbeiten] Bildung

Pirmasens besitzt als Mittelzentrum des Landkreis Südwestpfalz die drei Gymnasien Hugo-Ball-Gymnasium (ehemals Neusprachliches Gymnasium), Immanuel-Kant-Gymnasium (ehemals Altsprachliches Gymnasium) und Leibniz-Gymnasium (ehemals Naturwissenschaftliches Gymnasium), sowie als Bestandteil der Berufsbildenden Schule Pirmasens ein Technisches und ein Wirtschaftsgymnasium, die beide jedoch nur die Oberstufe anbieten. Weiterhin befinden sich in Pirmasens acht Grundschulen (davon drei in den eingemeindeten Vororten), drei Hauptschulen (Hauptschule Horeb, Husterhöh-Schule und Kirchberg-Hauptschule), eine DOS (Duale Oberschule) und eine Realschule. Das Bildungsangebot wird von der Förderschule Matzenberg und der Berufsbildenden Schule abgerundet.

Pirmasens beherbergt eine Abteilung der Fachhochschule Kaiserslautern, die auf dem Konversionsgebiet „Husterhöhe“ ausgebaut wird. Ein weiteres Angebot zur nachschulischen Bildung ist die Deutsche Schuhfachschule, die mittlerweile ein Bestandteil der Berufsbildenden Schule ist.

[Bearbeiten] Vereine

  • Aero-Club Pirmasens
  • 1. Carneval-Verein Pirmasens, CVP
  • Knubbe un Knode, Verein für alte Handarbeitstechniken
  • Oratorienchor Musikverein Pirmasens
  • Bezirkskantorei Pirmasens

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Landgrafen-Tage, zweites Wochenende im April
  • Open-Air-Highlights auf dem Exerzierplatz (wechselnde Musikveranstaltungen Oper, Musical, Rock, Pop, Hip Hop)
  • Schlabbeflicker-Fest, erstes Wochenende im August
  • Exe-Fest, zweites Wochenende im September
  • Festival Euroklassic (Festival der Städte Pirmasens, Bitche, Zweibrücken, Blieskastel und der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land)
  • Maimarkt, Ende April
  • Grenadiermarkt, im Herbst
  • Novembermarkt, letztes Wochenende im Oktober oder erstes Wochenende im November
  • Belzenickelmarkt, weihnachtlicher Markt in der Adventszeit

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Wirtschaftstrends

Pirmasens war seit dem 19. Jahrhundert das Zentrum der deutschen Schuhindustrie. Die mangelhafte Konkurrenzfähigkeit erschwerte den Unternehmen jedoch ab etwa 1970 in zunehmendem Maße die Massenproduktion. Ein Großteil der ansässigen Schuhfabriken wurden aufgegeben, andere konnten durch Auslagerung der Produktion ins Ausland sowie Spezialisierung auf Nischensegmente überleben. Etwa 15.000 Arbeitsplätze gingen verloren. Auch im Lederhandel, im Maschinenbau und in der Chemie gingen viele Arbeitsplätze verloren.

Mit dem Abzug des amerikanischen Militärs ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region weggebrochen. Einschließlich der Angehörigen verließen rund 10.000 Menschen die Stadt. Etwa 4.000 Arbeitplätze gingen mittelbar verloren. Die Arbeitslosenquote lag 2002 bei 14,9% - der höchste Wert in Rheinland-Pfalz.

Ein Hoffnungsträger ist die Konversion des ehemaligen Kasernengeländes für die Fachhochschule und für Unternehmensgründungen. Durch eine Verbesserung der Infrastruktur, z.B. durch den vierspurigen Ausbau der B 10 zwischen der A 8 und der A 65 in Landau soll der Standort an Attraktivität gewinnen.

Weiterhin soll das Messegelände Pirmasens in den Jahren 2007 und 2008 modernisert werden, so dass das Gelände nach Abschluss der Arbeiten über eine überdachte Fläche von 36.000 m² in 10 Hallen besteht, inkl. Kongressbereich mit fünf Konferenzräumen und Sitzungssaal.

[Bearbeiten] Verkehr

Die A 8 bindet die Stadt an das Saarland an, über die lediglich einspurig gebaute A 62 ist der Anschluss nach Kaiserslautern und Trier gewährleistet. Nach Osten hin bindet die B 10 die Südwestpfalz an die Rheinschiene an, wobei ein Ausbau zur vierspurigen Schnellstrasse das infrastrukturelle Defizit verbessern soll.

Über die 6,97 km lange Stichstrecke Pirmasens Nord – Pirmasens Hauptbahnhof wird die Stadt Pirmasens an das regionale Schienennetz angebunden. Vom Verteilerbahnhof Pirmasens-Nord führt in westliche Richtung die Queichtalbahn (Kursbuchstrecke 675) nach Landau, in östlicher Richtung die Schwarzbachtalbahn (Kursbuchstrecke 674) nach Saarbrücken und in nördlicher Richtung die Biebermühlbahn (Kursbuchstrecke 672) nach Kaiserslautern. Alle Verbindungen gehören zum Nahverkehr der DB, Fernverkehrszüge fahren auf den Strecken von und nach Pirmasens heute nicht mehr. Der ehemalige Güterbahnhof in Pirmasens wurde Ende der 1990er-Jahre aufgelassen und findet heute seine Nutzung als Diskothek.

Den Nahverkehr in Pirmasens bedienten von 1905 bis 1943 eine elektrische Straßenbahn und von 1941 bis 1967 Oberleitungsomnibusse.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Pirmasens war und ist immer noch von der Schuhindustrie geprägt. Das große Sterben der Schuhfabriken in den letzten dreißig Jahren hat deutliche Spuren hinterlassen, mit 'Peter Kaiser' ist in Pirmasens die älteste Schuhfabrik Deutschlands zu finden, gegründet 1838. Viele leer stehende Fabrikationsflächen wurden in den letzten Jahren sinnvoll umgewandelt, es entstanden etwa der 'Neuffer-Komplex', der Ärzte, Unternehmen und einen Radiosender beherbergt. Doch nicht nur die Schuhfertigung selbst, auch ihre Zulieferindustrie haben Pirmasens geprägt und prägen die Stadt immer noch.

Die chemische Industrie, die etwa Leisten und Sohlen produziert – beispielsweise die Firma 'Framas', die für Adidas und Nike sämtliche Leisten liefert – ist immer noch ein großer Arbeitgeber. In direkter Nachbarschaft finden sich auch die Chemiefirmen 'profine GmbH', unter dem Namen 'Kömmerling' lange größter Arbeitgeber der Stadt und 'Keck', die mit ihren Industriefarben unter anderem Adidas beliefern. Galt früher, dass jeder deutsche Fuß einmal Pirmasenser Schuhe trug, so hat heute fast jeder Fußballer schon einmal gegen einen mit Pirmasenser Farben hergestellten Ball getreten.

Nach langen Jahren des Niedergangs ist die Park & Bellheimer AG (hervorgegangen aus der 'Parkbrauerei Pirmasens & Zweibrücken AG') seit ihrer Übernahme durch die Mannheimer Eichbaum-Brauereien derzeit in ihrem Bestand nicht mehr gefährdet.

Die Umnutzung alter Industrie- und Militärflächen ist für Pirmasens ein großes Problem, aber auch eine große Chance, da so junge Unternehmen sich kostengünstig ansiedeln können. Etwa die Firma 'Convar', weltweit bekannter Spezialist für Datenrettung, die schon Datenträger aus den Trümmern des World Trade Centers wiederherstellte.

[Bearbeiten] Medien

Pirmasens hat als einzige pfälzische Stadt neben Zweibrücken zwei Tageszeitungen. Die „Pirmasenser Zeitung“, unter dem Namen „Pirmasenser Wochenblatt“ schon 1832 erschienen und „Die Rheinpfalz“ mit ihrem Lokalteil '"Pirmasenser Rundschau"'. Beide Zeitungen gehören zur Medien-Union. Außerdem erscheint in Pirmasens das Pirmasenser Stadtmagazin „PSechs“.

Im Neuffer-Komplex hat Rockland Radio seinen Sitz, das Programm wird zu großen Teilen auch vor Ort produziert.

[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen

Viele Sport- und Freizeitanlagen werten die Attraktivität von Pirmasens auf. Der "Pirmasenser Luft- und Badepark (Plub)" ist das städtische Schwimmbad von Pirmasens. Das dazu gehörende Freibad wurde zur Saison 2006 nach einer Renovierung neu eröffnet und hatte allein im Juli 2006 über 35.000 Besucher.

Auch sehr neu ist das städtische Stadion "Husterhöhe", welches vom Fußballverein FK Pirmasens genutzt wird.

Erwähnenswert ist zudem die Sport- und Freizeitanlage "Eisweiher", welche um den gleichnamigen See herum angelegt ist und in dem alljährlich ein Spiel- und Sportfest für Kinder stattfindet. Im sog. "Strecktalpark" gibt es auch einen Weiher und eine Anlage für Skater. Dieser Park ist auch Veranstaltungsort für das seit 2005 etablierte "MoGugge-Event", welcher die zentrale Aktion des Freizeitportals der Stadt Pirmasens MoGugge.de darstellt. Der "Strecktalpark" ist ein vorbildliches Beispiel für Renaturierung und Nutzung von ehemalig industriell genutzten Flächen.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Sonstiges

Pirmasens ist …

  • der einzige internationale Messestandort in Rheinland-Pfalz
  • das weltgrößte Schuhhandelszentrum
  • Sitz der ältesten Schuhfabrik Europas (Peter Kaiser, gegründet 1838)
  • ähnlich wie Rom auf sieben Hügeln erbaut
  • gleichzeitig die Stadt mit der höchsten Anzahl von Privatinsolvenzen in Deutschland (Vergleichszeitraum: Januar bis September 2006)
  • der Sitz des US-Senders „Pirmasens-Husterhöhe“, der 1969 die Signale von Apollo 11 nach Houston/Texas übertrug
  • kein Weinbauort, aber Geburtsort der ersten Weinkönigin gekürte im Jahre 1931 Ruth Bachroth aber nicht zu verwechseln mit der ersten pfälzische Weinkönigin von 1932: Cilly Seitz, auch aus Pirmasens

[Bearbeiten] Literatur

  • Emil Guth, Lemberg, Dorf und Burg im Wandel der Zeit, Selbstverlag Ortsgemeinde Lemberg 1984
  • Oskar Schäfer, Pirmasenser Chronik, Verlag Adolf Deil, Pirmasens 1927
  • Julius B. Lehnung, Geliebtes Pirmasens, 12 Bände, Pirmasens (Komet), 1978 ff.
  • Gerhard Gräber, Matthias Spindler: Revolverrepublik am Rhein. Die Pfalz und ihre Separatisten. Band 1: November 1918 - November 1923. Pfälzische Verlags-Anstalt, Landau/Pfalz 1992, ISBN 3-87629-164-X
  • Gerhard Gräber, Matthias Spindler: Die Pfalzbefreier: Volkes Zorn und Staatsgewalt im bewaffneten Kampf gegen den pfälzischen Separatismus 1923/24. Pro Message, Ludwigshafen/Rhein 2005, ISBN 3-934845-24-X (u. a. über die Ermordung von Franz Josef Heinz und den Sturm auf das Pirmasenser Bezirksamt 1924)
  • Oskar Kröher, Mein Pirmasens, Selbstverlag 1994
  • Heiner Kröher, Hoyner-Ziyäuner-Geschichten, Adolf Deil-Verlag, 1989
  • Heinrich Kröher, Vun de Freiheit un de Lyoner, PVA Landau 1991

[Bearbeiten] Weblinks

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Commons: Pirmasens – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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