Diamantbestattung
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Bei der Diamantbestattung handelt es sich um eine relativ junge Bestattungsart. Der Begriff „Diamantbestattung“ meint die Umwandlung von Teilen der menschlichen Kremationsasche in einen kultivierten Diamanten (synthetisch hergestellter Diamant). Der resultierende Diamant wird von den Hinterbliebenen als Urnenersatz oder in einem Schmuckstück eingebunden, als Erinnerung an ihren Verstorbenen genutzt.
[Bearbeiten] Verfahren
Die Diamantbestattung setzt eine Kremierung (Einäscherung) des Verstorbenen voraus. Kremationsasche besteht zu ca 30% aus Kohlenstoff. Der Kohlenstoff liegt sowohl elementar als auch in verschiedenen Kalium- und Calciumverbindungen vor. Mit unterschiedlichen Methoden wird der Kohlenstoff chemisch aus der Asche extrahiert. Dieses amorphe Kohlenstoffsubstrat wird gefällt und als Grundstoff für die Produktion genutzt. Die Überreste dieser Methoden können einer üblichen Bestattung zugeführt werden.
Zur eigentlichen Produktion der Diamanten werden unter hohem Druck und hohen Temperaturen - den natürlichen Entstehungsbedingungen von Diamanten - Einkristalle gezüchtet. Es gibt dabei Verfahren, die lediglich den aus der Kremationsasche gewonnenen Kohlenstoff verwenden, während bei anderen Verfahren weiterer Kohlenstoff aus anderen Quellen (etwa aus dem Bergbau) beigefügt wird.
Unter den Synthesebedingungen von etwa 50.000 bis 60.000 bar und einer Temperatur von von 1.500 bis 1.700 Grad Celsius wandelt sich der Kohlenstoff von hexagonalem Graphit in die kubische Diamantstruktur um. Bei Zugabe eines entsprechenden Katalysators findet die Umwandlung über einen Zeitraum von einigen Tagen bis mehrere Wochen statt. Diese synthetischen Diamanten besitzen sämtliche Eigenschaften anderer synthetischer Diamanten.
Im Anschluss an die Umwandlung besteht häufig die Möglichkeit, den entstandenen Rohdiamanten durch Schliff und Politur zu veredeln. Es besteht weiterhin auch die Möglichkeit, mit einem Laser, ähnlich der Glasinnengravur, eine Mikro-Beschriftung einzubrennen.
[Bearbeiten] Rechtliche Seite – Bestattungszwang
Derzeit ist es in manchen Ländern (z.B. Deutschland, Österreich) verboten, die Asche mit nach Hause zu nehmen, es besteht Bestattungszwang. Je nach Anbieter kann die Asche jedoch direkt an den Hersteller überstellt werden, dieser fertigt den Diamanten an und kann die Restasche zur Bestattung auch wieder zurückschicken. Der fertige Diamant kann (je nach Anbieter als eigenständiges Rechtsgut) nach Hause genommen werden. Dieses Vorgehen ist legal. Von Behördenseite wird der Bestattungszwang am entstandenen Diamanten jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich bewertet; ist dieser ein eigenständiges Rechtsgut, so muss er nicht bestattet werden. Die rechtliche Stellung des Diamanten hängt dabei kausal mit der rechtlichen Stellung des Herstellers zusammen. Hierzu existieren verschiedene Rechtsgutachten.
