Dickmilch
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Dickmilch, Sauermilch oder Stockmilch ist ein aus Kuhmilch gewonnenes Molkereiprodukt. Es entsteht heute aus pasteurisierter, einst aus ungekochter Kuhmilch durch bakterielle Milchsäurebildung aus dem Milchzucker. Die Folge ist die Ausflockung des Caseins, was die Milch dann "dick" macht. Im Unterschied zu Joghurt werden bei der Herstellung von Dickmilch weniger hitzeverträgliche (mesophile) Streptokokken-Kulturen beigefügt (Streptococcus lactis, bzw. S. cremoris statt S. thermophilus). Der Milchansatz wird anschließend bei Temperaturen von ca. 25-28 °C über 15-20 Stunden dickgelegt.
Dickmilch dient als Getränk und insbesondere zur Zubereitung von Speisequark und Sauermilchkäse.
Mitte der 1970er-Jahre wurde die Dickmilch, mit Fruchtprodukten und Aromen ergänzt, durch Angebote des Discounters ALDI im deutschsprachigen Raum von einer breiteren Käuferschicht angenommen, verlor aber in den nächsten zwei Jahrzehnten deutlich an Boden gegenüber so genannten Trendprodukten wie z.B. dem Kefir, da die Dickmilch aufgrund ihres Namens und Fettgehalts (3,5-10 %) in einer Zeit des gesteigerten Körperbewusstseins bzw. Schlankheitswahns der 1980er und 1990er-Jahre mit negativen Assoziationen verbunden war.
Heute fristet die Dickmilch ohne Geschmackmittelzusätze als Nischenprodukt in den Kühlregalen der Einkaufsmärkte in Deutschland ein reines Schattendasein. In Österreich ist sie als Sauermilch (mit 3,5% Fett) in praktisch jedem Supermarkt erhältlich. Eine in Deutschland wenig bekannte, mildere Abart ist als Filmjölk oder Bi-ghurt oder Bio-ghurt bekannt.
Ein typisch norddeutsches Gericht ist Dickmilch mit Zucker und hineingebröseltem Schwarzbrot.
Siehe auch: Gallerte