Milchzucker
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Strukturformel | |
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![]() Laktose und ihre Bestandteile β-D-Galaktose und β-D-Glukose |
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Allgemeines | |
Name | Milchzucker |
Andere Namen | Lactose, Laktose |
Kategorie | Zweifachzucker, Kohlenhydrat |
Summenformel | C12H22O11 |
CAS-Nummer | 63-42-3 |
Als Milchzucker (auch Sandzucker, Laktose oder Lactose, abgeleitet aus dem lat. lac, lactis (Milch) und der Endung -ose (Zucker)) bezeichnet man den Zuckeranteil (1,5 bis 8 %) der Milch.
Milchzucker gehört zur Gruppe der Disaccharide (Zweifachzucker) und besteht aus den beiden Molekülen β-D-Galaktose und α/β-D-Glukose, die über eine β-1,4-glykosidische Bindung miteinander verbunden sind.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bedeutung
[Bearbeiten] Ernährungsphysiologie
Milchzucker (ein reduzierendes Disaccharid) spielt als Teil der Muttermilch bei der Ernährung von jungen Säugetieren eine wichtige Rolle. Um ihn verwerten zu können, muss der Milchzucker während der Verdauung zunächst in seine beiden Einfachzucker Galaktose und Glukose (reduzierende Monosaccharide) aufgespalten werden. Dies geschieht mit Hilfe des körpereigenen Enzyms Lactase, welches ab einem gewissen Alter allerdings nicht mehr gebildet wird. Kann der Milchzucker auf Grund dieses Mangels an Lactase nicht mehr verdaut (und somit auch nicht aufgenommen) werden, so spricht man von Milchzuckerunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz. Dies beschreibt jedoch keine Krankheit im eigentlichen Sinn, sondern ist bei allen Säugetieren der Normalfall. Nur bei Mitteleuropäern und einigen afrikanischen Völkern haben sich Mutationen durchgesetzt, wodurch es auch im Erwachsenenalter zu einer Produktion von Lactase kommt.[1]
Eigenschaften: Laktose ist optisch aktiv, kristallin, weniger wasserlöslich als andere Zucker, wie z. B. Maltose, und ist farblos.
Milchzucker
- liefert Energie
- unterstützt die Calcium-Resorption
- hemmt Fäulnisbakterien im Darm des Menschen
- begünstigt Bifidus-Bakterien (Bifidobacterium)
- wirkt abführend
[Bearbeiten] Lebensmitteltechnik
- Ausgangsprodukt zur Herstellung von Milchsäure
- Texturverändernd für Tiefkühlkost
- Hydrolyse ergibt einen Glucose/Galactose-Sirup
- Lebensmittelhersteller erzeugen mit Laktose einen "vollmundigen" Geschmack (Laktose wird daher sehr vielen Produkten hinzugefügt, siehe Laktoseintoleranz)
Mit Sandzucker wird auch eine Form des gewöhnlichen Grieszuckers bestimmter Korngröße bezeichnet.
[Bearbeiten] Chemische Eigenschaften
- die Laktose zeigt Mutarotation, weil an der Ausbildung der glycosidischen Bindung jeweils nur die OH-Gruppe des anomeren Kohlenstoffatoms eines Monosaccharids beteiligt ist. Da die OH-Gruppe des anderen anomeren Kohlenstoffatoms nicht durch eine glycosidische Bindung blockiert ist, können sich sowohl α als auch β und offenkettige Lactoseformen bilden. Aus diesem Grund zeigt die Lactose auch reduzierende Eigenschaften und lässt die Fehlingsche und die Silberspiegelprobe positiv ausfallen (Nachweis von Aldehyden).
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Biochemie des Menschen, Florian Horn e.a., 3. Auflage, Thieme Verlag 2005, ISBN 3131308834
[Bearbeiten] Weblinks
- Milchzucker: Vorkommen, Eigenschaften, Stoffwechsel und Diätetik - Informationen des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz.
- Biochemie des Milchzuckers
- Laktose: Weitere Informationen
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