Die Ästhetik des Widerstands
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Die Ästhetik des Widerstands ist ein Roman von Peter Weiss. Er besteht aus drei Teilen, die in den Jahren 1975, 1978 und 1981 im Suhrkamp Verlag erschienen sind.
Die Bücher stellen Weiss' Versuch dar, die historischen und gesellschaftlichen Erfahrungen und die ästhetischen und politischen Erkenntnisse der Zeit von 1917 bis 1945 zu vermitteln.
[Bearbeiten] Der Ich-Erzähler
Der Ich-Erzähler ist ein junger Proletarier, der sich im Klassenkampf gegen den Faschismus engagiert und gleichzeitig versucht, genug Bildung zu erlangen, um seine Lage und die Lage seiner Klasse richtig zu analysieren. So nimmt die Geschichte der Ausbildung des jungen Arbeiters zum Schriftsteller einen breiten Raum ein. Die Handlung beginnt 1937 in Berlin, kurz bevor der Erzähler nach Spanien aufbricht, um im Bürgerkrieg für die republikanische Seite zu kämpfen.
Aber obwohl der Erzähler im europäischen Widerstand gegen den Faschismus engagiert ist, bleibt er doch mehr ein Beobachter, der eher von außen kühl beschreibt.
[Bearbeiten] Die Rolle der Kunst
Sehr breiten Raum in dem Roman nimmt die Beschreibung von Kunstwerken der verschiedensten Epochen ein, etwa der Pergamonaltar im Berliner Pergamon-Museum, die Tempelanlagen von Angkor Wat, die Gemälde "Die Freiheit führt das Volk" von Eugène Delacroix und "Das Floß der Medusa" von Gericault oder Romane wie "Das Schloß" von Franz Kafka. Dabei geht es Weiss' Protagonisten nicht um ästhetischen Genuss, sondern um den Nutzen, den man aus diesen Kunstwerken in den aktuellen Klassenkämpfen ziehen kann. In den Giganten, die auf dem Pergamonaltar von den olympischen Göttern besiegt werden, erkennt er das Abbild der Proletarier, die sich gegen ihre Unterdrücker wehren.
[Bearbeiten] Literatur
- Alexander Stephan (Hrsg.): Die Ästhetik des Widerstands. Suhrkamp Verlag, Berlin 1983 (3. Aufl. 1990)