Franz Kafka
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Franz Kafka (* 3. Juli 1883 in Prag, Österreich-Ungarn; † 3. Juni 1924 in Klosterneuburg, Österreich (Sanatorium Kierling); tschechisch František Kafka) war ein Jurist und Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanen zahlreiche Erzählungen sowie Briefwechsel mit Felice Bauer und Milena Jesenská.
Zum Teil wurden Kafkas Werke erst nach seinem Tod von Max Brod, einem Schriftstellerkollegen und engen Freund, veröffentlicht. Sie übten bleibenden Einfluss auf die Weltliteratur des 20. Jahrhunderts aus.
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[Bearbeiten] Leben
[Bearbeiten] Herkunft
Franz Kafkas Eltern Hermann Kafka (1852–1931) und Julie Kafka, geborene Löwy (1856–1934) entstammten jüdischen Familien. Der Vater kam aus dem Dorf Wossek im Kreis Pisek in Südböhmen, wo er in einfachsten Verhältnissen aufwuchs. Er musste schon im Kindesalter die Waren seines Vaters in umliegende Dörfer ausliefern. Später arbeitete er als reisender Vertreter, dann als selbstständiger Galanteriewarenhändler in Prag. Julie Kafka gehörte einer wohlhabenden Familie aus Podiebrad an, war gebildeter als ihr Mann und hatte Mitspracherecht in dessen Geschäft, in dem sie täglich bis zu zwölf Stunden arbeitete. Neben den Brüdern Georg und Heinrich, die bereits als Kleinkinder verstarben, hatte Kafka drei Schwestern, die später in Konzentrationslagern umkamen: Gabriele, genannt Elli (1889–1942), Valerie, genannt Valli (1890–1942) und Ottilie „Ottla“ Kafka (1892–1943). Da die Eltern tagsüber abwesend waren, wurden alle Geschwister im Wesentlichen von wechselndem Dienstpersonal aufgezogen. Kafka gehörte zu den zehn Prozent der Bevölkerung Prags, deren Muttersprache Deutsch war. Außerdem beherrschte er wie beide Eltern Tschechisch.
[Bearbeiten] Kindheit, Jugend und Ausbildung
Von 1889 bis 1893 besuchte Kafka die „Deutsche Knabenschule“ am Fleischmarkt in Prag. Dann wechselte er, nach Wahl seines Vaters zwischen Realschule und Gymnasium, an das humanistische Staatsgymnasium in der Prager Altstadt. An dieser Schule war die Unterrichtssprache Deutsch.
Bereits in seiner Jugend beschäftigte sich Kafka mit Literatur. Sein umfangreiches Frühwerk ist jedoch verschollen, vermutlich hat er es selbst vernichtet, ebenso die frühen Tagebücher.
Zu seinen frühesten Freunden in der Oberschulzeit gehörte Rudolf Illowý, der schon 1898 das Gymnasium verließ. Spätere Freundschaften schloss er u.a. mit Hugo Bergmann, Ewald Felix Příbram, in dessen Vaters Versicherung er später arbeiten sollte, Paul Kisch sowie Oskar Pollak, mit dem er bis in die Universitätszeit befreundet blieb.
Nachdem er sein Abitur im Jahre 1901 mit „Befriedigend“ bestand, wurde er von den Eltern mit einer Reise nach Norderney und Helgoland belohnt.
Kafka folgte weitestgehend den väterlichen Wünschen, was sein Studium betraf, welches er von 1901 bis 1906 an der Karl-Ferdinands-Universität zu Prag absolvierte. Er begann zunächst mit Chemie, wechselte aber nach kurzer Zeit in die juristische Richtung; dann versuchte er es, mehr seinen Neigungen entsprechend, etwa ein Semester mit Germanistik und Kunstgeschichte, erwog sogar die Fortsetzung in München – um dann im zweiten Anlauf doch beim Studium der Rechte zu bleiben. Programmgemäß schloss er es nach fünf Jahren mit der Promotion bei Alfred Weber ab, worauf verpflichtend ein jeweils einjähriges unbezahltes Rechtspraktikum am Zivil- und am Strafgericht folgte.
[Bearbeiten] Berufsleben
Nach einem kurzen Zwischenspiel bei der privaten Versicherungsgesellschaft „Assicurazioni Generali“ (Oktober 1907 bis Juli 1908) arbeitete Kafka von 1908 bis 1922 in der „Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen" (AUVA) in Prag. Seine Arbeit bezeichnete er selbst oft als bloßen „Brotberuf“.
Die Tätigkeit als Beamter in der halbstaatlichen Institution verlangte von ihm genaue Kenntnisse der industriellen Produktion und der großbetrieblichen Technik. Er arbeitete anfangs in der Unfallabteilung, wurde dann in die versicherungstechnische Abteilung versetzt. Dabei hatte er direkten Einblick in die katastrophalen, in hohem Grad gefährlichen Arbeitsbedingungen in der Industrie. Auf Kafka lassen sich einige Vorschläge zu Unfallverhütungsvorschriften zurückführen. Seine Erfahrungen führten auch zu einer partiellen Solidarisierung mit der Arbeiterschaft, auf Demonstrationen (denen er als Passant beiwohnte) trug er manchmal eine rote Nelke im Knopfloch.
Seit 1910 gehörte er als "Konzipist" zur Betriebsabteilung, nachdem er sich durch den Besuch von Vorlesungen über „Mechanische Technologie“ an der deutschen Technischen Hochschule in Prag darauf vorbereitet hatte.
Kafka arbeitete Bescheide aus und brachte sie auf den Weg, wenn es alle fünf Jahre galt, die Betriebe in Gefahrenklassen einzureihen. Von 1908 bis 1916 wurde er immer wieder zu kurzen Dienstreisen nach Nordböhmen geschickt, besonders häufig war er bei der Bezirkshauptmannschaft Reichenberg. Dort besichtigte Kafka Unternehmen, referierte vor Unternehmern und nahm Gerichtstermine wahr. Bevor er als Prosaautor in Erscheinung trat, hatte er schon als „Versicherungsschriftsteller“ Beiträge für die jährlich erscheinenden Rechenschaftsberichte der Anstalt verfasst. Kafka war sofort gefordert, arbeitete sich schnell ein und wurde als „vorzügliche Konzeptskraft” erkannt. In Anerkennung seiner Leistungen wurde der "Aushilfsbeamte" darum vier Mal befördert (1910 Konzipist, 1913 Vizesekretär, 1920 Sekretär, 1922 Obersekretär).
Auch wenn, unter sozialen Gesichtspunkten, die äußeren Bedingungen nicht ungünstig erscheinen mögen, so waren es doch die inneren Bedingungen, unter denen Kafka gelitten hat. „Über die Arbeit klage ich nicht so, wie über die Faulheit der sumpfigen Zeit“, schrieb schon der 24jährige Kafka in einem Brief. Der „Druck“ der Bürostunden, das Starren auf die Uhr, der „alle Wirkung“ zugeschrieben wird, die letzte Arbeitsminute als „Sprungbrett der Lustigkeit“ waren grundsätzliche Aspekte, unter denen Kafka seine Büroarbeit sah. In einem Brief an Milena Jesenská schrieb er: „Mein Dienst ist lächerlich und kläglich leicht…ich weiß nicht wofür ich das Geld bekomme“.
Negativ empfand er auch sein gefordertes Engagement in den elterlichen Geschäften (in jüdischen Familien erwartete man das von den Kindern auch im Erwachsenenalter), zu denen 1911 die Asbestfabrik des Schwagers hinzugekommen war, die allerdings ewig kränkelte und die Kafka mit noch größerem Nachdruck zu ignorieren versuchte, da er sich zu ihrem stillen Teilhaber und in einem unbedachten Moment sogar zu ihrem Fürsprecher hatte machen lassen.
Zu der „niederen” Arbeit, die Kafka also an mehreren Orten kennen lernte, gehörten natürlich auch die einfachen Arbeiter selbst. Es ist verbürgt, dass Kafka sich für sie menschlich interessierte und einsetzte; sein ruhiger, persönlicher Umgang hob sich wohltuend ab vom Chefgebaren seines Vaters. Noch näher konfrontiert mit den Sorgen und Leiden der einfachen Leute wurde er im Ersten Weltkrieg: zunächst, als Prag von Tausenden ostjüdischen Flüchtlingen überschwemmt wurde, dann im Rahmen der „Kriegerfürsorge”, bei der er sich um die Rehabilitation und berufliche Umschulung von Schwerverwundeten kümmern musste. Dazu war er von seiner Versicherungsanstalt verpflichtet worden; zuvor hatte ihn diese allerdings als „unersetzliche Fachkraft” reklamiert und damit (gegen Kafkas Intervention!) vor der Front geschützt, nachdem er 1915 erstmals als militärisch „voll verwendungsfähig” eingestuft worden war. Die Kehrseite dieser Wertschätzung erlebte Kafka dann zwei Jahre darauf, als er an Lungentuberkulose erkrankte und um Pensionierung bat: Die Anstalt sperrte sich und gab ihn erst nach fünf Jahren endgültig frei.
[Bearbeiten] Generationskonflikt, Vater - Sohn Beziehung
Kafka hatte in seiner Jugend kein besonders gutes Verhältnis zu seinem Vater, da dieser ihn als Jugendlicher und auch noch in Studienzeiten unterdrückte und ihn seine Mutter, wie es sich für einen damaligen Patriarchen gehörte, auch unterprivilegierte. Der junge Kafka fürchtete sich nicht unbedingt vor seinem Vater, aber er stand stets auf Distanz und in Hassliebe zu ihm. In seinem „Vaterbrief“ kommt Jahre später zum Ausdruck, dass er einfach Angst hatte, nicht das erreichen zu können, was ihm sein Vater vorgelebt und von ihm erwarten würde. Er schämte sich dafür, dass er die finanziellen Mittel der Familie nutzte und in seinen Augen dafür zu wenig Leistung erbrachte. In vielen Werken Kafkas wird der Vater, das Familienoberhaupt, als sehr mächtig und stark dargestellt und unterdrückt alles und jeden; so auch in „Die Verwandlung“, wo Gregor, der Protagonist und Sohn, ein riesiges Ungeziefer ist, und sich im Laufe der Handlung immer nutzloser vorkommt, bis zu seinem Ableben, das Erleichterung für die Familie darstellt. Doch auch im „Vaterbrief“, den er weder senden noch veröffentlichen wollte, schreibt er, dass der Vater immerzu Macht über ihn gehabt hat und eben diese Macht des Vaters lässt, psychologisch gesehen, seine eigene Kraft klein und unbedeutend wirken: „Im Schatten eines großen Mannes sieht man seinen Schatten nicht.“ (Zitat von Clemens Weinberger) Wahrscheinlich ließ Kafka diese Unterdrückung zu dem introvertierten und selbstkritischen, um nicht zu sagen „selbsthassenden“, Menschen werden, der er war. Das zeigt sich daran, dass er alle seine Werke testamentarisch verbrennen lassen wollte, was aber, zum Glück, nicht vollzogen wurde (hatte er auch das eventuell sogar vorausgesehen/erhofft?). Doch eben die harte Selbstkritik und die Hassliebe zum Vater veranlasste posthum, besonders aber nach 1945 sehr viele Leute, seine Werke zu interpretieren und genau der Generationskonflikt hält auch heute noch seine Werke so einzigartig wie aktuell.
[Bearbeiten] Freundschaften
Kafka hatte in Prag einen relativ engen, aber konstanten Kreis etwa gleichaltriger Freunde, der sich während der ersten Universitätsjahre konstituierte. Die wichtigste Person war ohne Zweifel Max Brod, der ebenfalls Jura studierte; wenig später gesellten sich der Philosoph Felix Weltsch und der Schriftsteller Oskar Baum dazu.
Brod erkannte die literarische Bedeutung Kafkas. Durch seine Vermittlung kam es auch zum Kontakt mit dem jungen Leipziger Rowohlt Verlag und zu Kafkas erster Buchpublikation (Betrachtung, 1912).
Unter den zeitweiligen Freundschaften Kafkas ist die zu Jizchak Löwy noch erwähnenswert, einem aus einer orthodox-chassidischen Warschauer Familie stammenden Schauspieler, der vor allem durch seine Entschiedenheit, mit der er seine künstlerischen Interessen auch gegenüber seinen Eltern durchsetzte, für Kafka zum bewunderten Vorbild wurde.
Nach Ansicht seines Biographen Stach ist festzustellen, dass Kafka „keinesfalls sozial isoliert war”, sondern „nur psychisch”. Wer Kafkas Werke kennt, mag ermessen, was in dem Wörtchen „nur“ verborgen liegt.
Die engste Beziehung in der Familie hatte Kafka zu seiner jüngsten Schwester Ottla. Sie war es auch, die Kafka 1917 zeitweise bei sich und ihrer Familie aufnahm, als er Erholung benötigte.
[Bearbeiten] Beziehungen
Im Mittelpunkt der Betrachtungen zu Kafkas Beziehungen zu Frauen stehen Kafkas Briefe an seine Verlobte Felice Bauer, eine Berliner Angestellte, die Kafka am 13. August 1912 in der Wohnung Max Brods kennengelernt hat.
Die Briefe haben im Wesentlichen Kafkas Ringen und seine Zweifel um die Richtigkeit der Verlobung und seiner Angst ums Schreiben zum Inhalt, die er in aller Offenheit und in all seinem sprachlichen Vermögen in seinen Briefen niederschrieb, weswegen sie auch in literarischer Hinsicht so reizvoll zu lesen sind. Nach rund 300 Briefen (zeitweise bis zu 3 täglich) sowie sechs weiteren, relativ kurzen Begegnungen kam es knapp 2 Jahre später, am 1. Juni 1914, zur offiziellen Verlobung in Berlin, und ganze 6 Wochen darauf zur Entlobung.
Das Urteil, dass Kafka der „Junggeselle der Weltliteratur” sei (Stach), hat er sich dann erst in den Folgejahren, schwer genug, „erkämpft”.
Es kam zu zwei weiteren Verlobungen, die wieder gelöst wurden: zunächst noch einmal mit Felice Bauer (1917), dann mit der Prager Sekretärin Julie Wohryzek (1919). Die erste führte – nach Kafkas Empfinden 'direkt – zu seinem „Blutsturz”, d.h. zum Ausbruch der Lungentuberkulose im August 1917; die zweite, nach Intervention seines Vaters gegen das Verlöbnis, zur Generalabrechnung mit ihm im Brief an den Vater, den er allerdings nie abschickte.
In seinem Verhältnis zu der selbstbewussten, freisinnigen Journalistin Milena Jesenská wiederholte Kafka dann 1920/21 das Muster der brieflichen Annäherung, der später wachsende Selbstzweifel und der Rückzug folgen. Erst in den letzten Monaten seines Lebens war ihm eine ausgefüllte Beziehung vergönnt, die zu der Kindergärtnerin Dora Diamant.
[Bearbeiten] „Das Urteil“
Der Zeitpunkt von Kafkas eigentlicher Geburt als Schriftsteller lässt sich auf die Stunde genau bestimmen. Sie erfolgte nur zwei Tage, nachdem er die Korrespondenz mit Felice Bauer eröffnet und damit erstmalig die Werbung um eine Frau begonnen hatte: In der Nacht vom 22. zum 23. September 1912 gelang es Kafka, die Erzählung Das Urteil in nur acht Stunden in einem Zuge zu Papier zu bringen. Im späteren Urteil der Literaturwissenschaft hat Kafka hier mit einem Schlag thematisch und stilistisch zu sich selbst gefunden. Kafka hingegen elektrisierte zunächst der noch nie so intensiv erlebte Akt des Schreibens („Nur so kann geschrieben werden, nur in einem solchen Zusammenhang, mit solcher vollständigen Öffnung des Leibes und der Seele”), sowie die unverminderte Wirkung der Geschichte auch nach wiederholtem (eigenem) Vorlesen – nicht nur auf die Zuhörer, sondern auch auf ihn selbst.
Das Urteil leitete Kafkas erste längere Kreativphase ein; die zweite folgte rund zwei Jahre später. Damit deutet sich zugleich ein Problem an, das auch mit seinem künstlerischen Durchbruch nicht behoben war, ja sogar noch schärfer hervortrat: zwischen den Phasen literarischer Fruchtbarkeit litt Kafka unter – zumeist längeren – Perioden der Dürre; in diesem Fall volle eineinhalb Jahre. Allein schon deshalb blieb für ihn eine Existenz als „bürgerlicher Schriftsteller”, der mit seinem Schaffen sich und dazu noch eine eigene Familie nähren kann, zeitlebens in unerreichbarer Ferne. Seine beruflichen Verpflichtungen können als Schreibhindernisse nicht unbedingt in Anschlag genommen sein, hatte Kafka seine kreativen Hochphasen oft gerade in Zeiten äußerer Verschlechterungen (etwa im zweiten Halbjahr von 1914 durch den Kriegsausbruch). Überdies wusste Kafka mit seiner Strategie des „Manöver-Lebens” - was hieß: vormittags Bürostunden, nachmittags Schlafen, nachts Schreiben - seinen Freiraum auch zu verteidigen.
Einer anderen gängigen These zufolge war Kafkas Leben und Schreiben nach der Entstehung des Urteil dadurch gekennzeichnet, dass er das Eine dem Anderen opferte, dass er also dem gewöhnlichen Leben entsagte, um es ganz dem Schreiben zu widmen. Für diese Stilisierung liefert er selbst in Tagebüchern und Briefen reichlich Material.
Wie quälend allerdings das Schreiben für ihn häufig war, gibt folgende Tagebuchaufzeichnung wieder: Kein Wort fast, das ich schreibe, passt zum anderen, ich höre, wie sich die Konsonanten blechern aneinanderreihen und die Vokale singen dazu wie Ausstellungsneger. Meine Zweifel stehen um jedes Wort im Kreis herum, ich sehe sie früher als das Wort, aber was denn! Ich sehe das Wort überhaupt nicht, das erfinde ich.
[Bearbeiten] Krankheit und Tod
Im Sommer 1917 erlitt Franz Kafka einen nächtlichen Blutsturz, es wurde eine Lungentuberkulose festgestellt. Die Symptome besserten sich zunächst wieder, doch im Herbst 1918 erkrankte er an der Spanischen Grippe, die eine mehrwöchige Lungenentzündung nach sich zog. Danach verschlechterte sich Kafkas Gesundheitszustand von Jahr zu Jahr, trotz zahlreicher langer Kuraufenthalte (u.a. Schelesen in Böhmen, Matliary/Slowakei, Meran). Während seines Aufenthalts in Berlin 1923/24 griff die Tuberkulose auch auf den Kehlkopf über, Kafka verlor allmählich die Fähigkeit zu sprechen und konnte nur noch unter Schmerzen Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen. Infolge der fortschreitenden Auszehrung konnten die Symptome nur noch gelindert werden, auch ein operativer Eingriff war wegen des schlechten Allgemeinzustands nicht mehr möglich. Franz Kafka starb am 3. Juni 1924 in einer Klinik in Klosterneuburg-Kierling. Als offizielle Todesursache wurde Herzversagen festgestellt.
[Bearbeiten] Zur Frage der Nationalität
Kafka lebte in einem Vielvölkerstaat, in dem sich die Zugehörigkeit nicht über Sprache definierte. Teile Österreichs waren mit Teilen der Schweiz und Deutschland in einem gemeinsamen Sprachraum vereint. Kafka selbst bezeichnete sich in vielen Briefen als Deutscher, worin aber kein Bekenntnis zur Staatsangehörigkeit, sondern zur Volkszugehörigkeit zu verstehen ist, wie sie auch in offiziellen Volkszählungen angegeben wurde.
[Bearbeiten] Schaffen
[Bearbeiten] Literarischer Einfluss
Nach Ansicht von Nabokov übte Flaubert den größten literarischen Einfluss auf Kafka aus, was er vor allem am Stil begründet. Wie Flaubert, so Nabokov, verabscheute Kafka wohlgefällige Prosa und benutze die Sprache als Werkzeug. „Gern entnahm er seine Begriffe dem Wortschatz der Juristen und Naturwissenschaftler und verlieh ihnen eine gewisse ironische Genauigkeit, ohne dabei seine persönlichen Empfindungen durchscheinen zu lassen, ein Verfahren, mit dem auch Flaubert eine einzigartige dichterische Wirkung erzielt hatte.“ (Nabokov, Die Kunst des Lesens, Fischer TB, S. 320)
[Bearbeiten] Rezeption
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Zu Lebzeiten war Kafka der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. Ob das anders gewesen wäre, wenn er mehr als die wenigen kürzeren Texte freigegeben hätte, gehört in den Bereich der Spekulation. Kafkas Skepsis gegenüber seinem Werk und seiner Dichterexistenz überhaupt ging so weit, dass er seinem engsten Freund und Nachlassverwalter Max Brod testamentarisch auftrug, seine unveröffentlichten Texte (darunter alle seine Romane) zu vernichten. In der zweiten an Brod gerichteten Verfügung vom 29. November 1922 schreibt Kafka: „Von allem, was ich geschrieben habe, gelten nur die Bücher: Urteil, Heizer, Verwandlung, Strafkolonie, Landarzt und die Erzählung: Hungerkünstler. (Die paar Exemplare der 'Betrachtung' mögen bleiben, ich will niemandem die Mühe des Einstampfens machen, aber neu gedruckt darf nichts daraus werden.) Wenn ich sage, daß jene 5 Bücher und die Erzählung gelten, so meine ich damit nicht, daß ich den Wunsch habe, sie mögen neu gedruckt und künftigen Zeiten überliefert werden, im Gegenteil, sollten sie ganz verloren gehn, entspricht dieses meinem eigentlichen Wunsch. Nur hindere ich, da sie schon einmal da sind, niemanden daran, sie zu erhalten, wenn er dazu Lust hat.“
Ob Brod wirklich gegen Kafkas „letzten“ Willen handelte, indem er dessen Werk dann doch publizierte, wird heute nicht mehr diskutiert: Allgemein besteht Einigkeit darüber, dass Brods Entscheidung richtig war. Einen nicht näher zu bestimmenden Teil seiner Texte hat Kafka allerdings noch zu Lebzeiten selbst vernichtet. Literaturkennern wie Walter Benjamin oder Kurt Tucholsky war Kafka bereits in den zwanziger Jahren ein Begriff. Weltweit bekannt wurde Kafkas Werk jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg, zunächst in den USA und Frankreich, in den fünfziger Jahren dann auch im deutschsprachigen Raum.
[Bearbeiten] Werke und Einordnung
Wie in einem Albtraum bewegen sich seine Protagonisten anonymen Mächten ausgeliefert durch ein Labyrinth undurchsichtiger Verhältnisse. Das Schloss wie auch die Gerichtsgebäude in Der Prozess bestehen aus einem weit verzweigten Gewirr unübersichtlicher Räume, und auch in „Der Verschollene“ (von Brod unter dem Titel Amerika veröffentlicht) sind die seltsam unverbundenen Schauplätze – ein Schiff, ein Hotel, das „Naturtheater von Oklahoma“, sowie die Wohnung des Onkels von Karl Roßmann, dem Helden – gigantisch und unüberschaubar.
Insbesondere bleiben aber auch die Beziehungen der handelnden Personen ungeklärt. Im Schloss erzeugt Kafka mit subtilen literarischen Mitteln Zweifel an der Stellung des Protagonisten K. als „Landvermesser“ und dem Inhalt dieses Begriffes selbst und schafft so Interpretationsspielraum. Nur bruchstückhaft erfährt K. und mit ihm der Leser im Laufe des Romans mehr über die Beamten des Schlosses und ihre Beziehung zu den Dorfbewohnern. Die allgegenwärtige Macht des Schlosses über das Dorf und seine Menschen wird dabei immer deutlicher. Trotz all seiner Bemühungen in dieser Welt heimisch zu werden und seine Situation zu klären, erhält K. keinen Zugang zu den maßgeblichen Stellen in der Schlossverwaltung, wie auch der Angeklagte Josef K. im Process niemals auch nur die Anklageschrift zu Gesicht bekommt.
Nur im Roman Amerika, der wie das Schloss als unvollendet gilt, bleibt die vage Hoffnung, dass Roßmann im fast grenzenlosen, paradiesischen „Naturtheater von Oklahoma“ dauerhaft Geborgenheit finden kann.
In fast allen Erzählungen Kafkas, z. B. Der Bau, Forschungen eines Hundes, Kleine Fabel ist das Scheitern und das vergebliche Streben der Figuren das beherrschende Thema, wobei das nicht immer ganz ernst sondern oft durchaus mit einer gewissen Ironie dargestellt wird.
Allerdings ist es der Stil Kafkas, der ihn von Expressionisten am meisten unterscheidet, und mit dem Kafka die unglaublichsten Sachverhalte aufs deutlichste und nüchternste beschreibt. Dies tritt vor allem in seinen Erzählungen zu Tage. Die kühle minutiöse Beschreibung der legitimierten Grausamkeit In der Strafkolonie oder die selbstverständliche Verwandlung von Mensch zum Tier und umgekehrt, wie in Die Verwandlung oder Ein Bericht für eine Akademie sind kennzeichnend. Dieser Stil ist dafür verantwortlich, dass Kafka hier nicht einfach ein Lebensgefühl nachgeformt hat, sondern eine eigene Welt mit eigenen Gesetzen geschaffen hat, deren Unvergleichlichkeit sich nicht zuletzt durch die Schaffung des Begriffs des „Kafkaesken“ bewahrheitet.
[Bearbeiten] Interpretation
Dass die Deutungslust der Interpreten dann nach 1945 ganze Bibliotheken füllte und alle Rekorde schlug, liegt vielleicht daran, dass seine Texte offen und hermetisch zugleich sind, d. h. dass sie einerseits leicht und andererseits schwer zugänglich sind: leicht durch Sprache, Handlung, Bildhaftigkeit und relativ geringen Umfang; schwer dadurch, dass man die Tiefe zwar fühlt, aber kaum auszuloten und einzelne Schichten nur bruchstückhaft zu beschreiben vermag. Albert Camus meinte: „Es ist das Schicksal und vielleicht auch die Größe dieses Werks, dass es alle Möglichkeiten darbietet und keine bestätigt.“
Verschiedene Interpretationen von Kafkas Werk (abgesehen natürlich von der textimmanenten) weisen u. a. in folgende Richtungen: psychologisch (so wie man dies z. B. mit Hamlet, Faust oder Stiller tun kann), philosophisch (vor allem zur Schule des Existenzialismus), biographisch (z. B. durch Elias Canetti in „Der andere Prozess“), religiös (ein dominierender Aspekt der frühen Kafka-Rezeption, der heute eher als fragwürdig angesehen wird, u. a. von Milan Kundera) und soziologisch (d. h. den gesellschaftskritischen Gehalt untersuchend).
Ungeachtet der jeweiligen Interpretationen hat sich der Begriff des Kafkaesken eingebürgert, der die Merkmale der Welt Kafkas modellhaft in sich fasst, und der laut Kundera, „als der einzige gemeinsame Nenner von (sowohl literarischen als auch wirklichen) Situationen zu sehen ist, die durch kein anderes Wort zu charakterisieren sind und für die weder Politologie noch Soziologie noch Psychologie einen Schlüssel liefern.“
[Bearbeiten] Bedeutung und Wirkungsgeschichte
Unter den zeitgenössischen Schriftstellern bezieht sich vor allem Leslie Kaplan (Frankreich) in ihren Romanen und in Aussagen zu ihrer Arbeitsweise ständig auf Kafka, um die Entfremdung des Menschen, die mörderische Bürokratie, aber auch den Freiheits-Spielraum, den vor allem das Denken und Schreiben eröffnet, darzustellen.
Verbürgt ist der große Einfluss Kafkas auf Gabriel García Marquez. Insbesondere von Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ hat Marquez nach eigener Bekundung den Mut für die Ausgestaltung seines „magischen Realismus“ genommen: Gregor Samsas Erwachen als Käfer, so Marquez selbst, habe seinem „Leben einen neuen Weg gewiesen, schon mit der ersten Zeile, die heute eine der berühmtesten der Weltliteratur ist“. Kundera erinnert sich in seinem Buch „Verratene Vermächtnisse“, S.55) an eine noch präzisere Auskunft von Marquez zu dem Einfluss Kafkas auf ihn: „Kafka hat mir beigebracht, dass man anders schreiben kann.“ Kundera erläutert: „Anders: das hieß, indem man die Grenzen des Wahrscheinlichen überschreitet. Nicht (in der Art der Romantiker), um der wirklichen Welt zu entfliehen, sondern um sie besser zu verstehen."
Auch abseits künstlerischer Kriterien findet Kafka große Bewunderung. So ist für Canetti Kafka deswegen ein großer Dichter, da er "unser Jahrhundert am reinsten ausgedrückt hat".
[Bearbeiten] Werke
Die Jahreszahl in runden Klammern bezieht sich auf den Erstdruck und Jahreszahlen in eckigen Klammern geben das Entstehungsdatum an.
Bei kursiv gedruckten Titeln handelt es sich um Bücher, die gesammelte Prosatexte enthalten. Die in einer Sammlung enthaltenen Werke sind im Artikel zum Sammelband aufgeführt.
[Bearbeiten] Zu Lebzeiten veröffentlicht
- Ein Damenbrevier (1909)
- Gespräch mit dem Beter (1909)
- Gespräch mit dem Betrunkenen (1909)
- Die Aeroplane in Brescia (1909)
- Großer Lärm (1912)
- Betrachtung (Buch (1913) mit 18 Prosatexten u.a.: Der Ausflug ins Gebirge, Der plötzliche Spaziergang
- Das Urteil (1913)
- Der Heizer (1913; Erstes Kapitel des Romanfragmentes „Der Verschollene“)
- Die Verwandlung (1915)
- Vor dem Gesetz (1915); Bestandteil des Romanfragmentes Der Process
- Der Mord (1918; frühere Fassung von Ein Brudermord (1919))
- In der Strafkolonie (1919)
- Ein Landarzt (Erzählung (1919) und Titel eines Buches (1919) mit 14 Prosatexten) u.a.Elf Söhne, Ein Bericht für eine Akademie
- Ein Landarzt (1919) UB Bielefeld
- Der Kübelreiter (1921)
- Ein Hungerkünstler (Erzählung (1922) und Titel eines Buches (1924) mit vier Prosatexten, u.a.Josefine, die Sängerin oder das Volk der Mäuse
[Bearbeiten] Postum veröffentlicht (Auswahl)
- Beschreibung eines Kampfes [1904–1905]
- Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande [1907–1908]
- Der Dorfschullehrer [1914–1915] (Brods Titel: Der Riesenmaulwurf)
- Blumfeld, ein älterer Junggeselle [1915]
- Der Gruftwächter [1916–1917]
- Eine Kreuzung [1917]
- Der Jäger Gracchus [1917] (Titel von Brod)
- Beim Bau der Chinesischen Mauer [1917]
- Eine alltägliche Verwirrung [1917] (Titel von Brod)
- Brief an den Vater [1919]
- Heimkehr [1920] (Titel von Brod)
- Das Stadtwappen [1920] (Titel von Brod)
- Kleine Fabel [1920] (Titel von Brod)
- Forschungen eines Hundes [1922] (Titel von Brod)
- Das Ehepaar [1922]
- Der Bau [1923–1924] (Titel von Brod)
- Der Process (erschienen 1925, Niederschrift 1914/15; abweichend von Kafkas Schreibweise für das Romanfragment werden Der Prozess, Der Prozeß oder Der Proceß verwendet)
- Das Schloss (erschienen 1926, Niederschrift 1922; Romanfragment)
- Amerika (erschienen 1927, erste Entwürfe 1912; der Titel des Romanfragments geht auf Brod zurück, nach Kafka heißt es Der Verschollene)
- Die Brücke [1916/1917] (Titel von Max Brod)
[Bearbeiten] Werkausgaben
- Jürgen Born und andere (Hrsg.): Kritische Ausgabe. Schriften, Tagebücher, Briefe. Verlag S. Fischer: Frankfurt am Main, 1982 ff. (auch bezeichnet als: „Kritische Kafka-Ausgabe (KKA)“)
- Roland Reuß, Peter Staengle und andere (Hrsg.): Historisch-kritische Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte. Stroemfeld: Frankfurt am Main und Basel, 1995 ff. (auch bezeichnet als: „Franz Kafka-Ausgabe (FKA)“)
- Jost Schillemeit und andere (Hrsg.): Gesammelte Werke in Einzelbänden in der Fassung der Handschrift. Verlag S. Fischer: Frankfurt am Main, 1983 ff. (Textidentisch mit den Textbänden der Kritischen Ausgabe)
- Max Brod (Hrsg.): Gesammelte Werke. Frankfurt am Main 1950 ff. (auch bekannt als: „Brod-Ausgabe“)
[Bearbeiten] Briefe
[Bearbeiten] Hintergrund
Kafka schrieb intensiv und lange Zeit seines Lebens Briefe. Diese Briefe ermöglichen es, Einblicke in das Leben und Wesen des Schriftstellers zu erhalten. Kafkas Briefe belegen einen sehr sensiblen Menschen und vermitteln seine Angst vor dem eigenen Wesen, der ihn umgebenden Großstadt und der gesamten Welt. Manche sind der Ansicht, Kafkas Briefe ergänzen das literarische Werk nicht nur, sondern seien ein Teil von ihm, was naturgemäß immer wieder zur Fehlinterpretation seines literarischen Schaffens führt! Wichtig beim Lesen der Briefe ist auch der Umstand, dass die jeweiligen Antwortschreiben, bis auf ganz wenige Ausnahmen, nicht erhalten sind.
[Bearbeiten] Ausgaben der Briefe
- Bestandteil von: Kritische Ausgabe. Schriften, Tagebücher, Briefe. Verlag S. Fischer, 1982 ff.
- Briefe, Band 1 (1900–1912). Herausgegeben von Hans-Gerd Koch. Text, Kommentar und Apparat in einem Band. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 1999, ISBN 3-10-038157-2.
- Briefe, Band 2 (1913 bis März 1914). Herausgegeben von Hans-Gerd Koch. Text, Kommentar und Apparat in einem Band. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 2001.
- Briefe, Band 3 (1914–1917). Herausgegeben von Hans-Gerd Koch. Text, Kommentar und Apparat in einem Band. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 2005.
- Andere Ausgaben:
- Malcolm Pasley (Hrsg.): Franz Kafka, Max Brod – Eine Freundschaft. Briefwechsel. S. Fischer Verlag, 1989, ISBN 3-10-008306-7
- Martin und Cermak (Hrsg.): Franz Kafka – Briefe an die Eltern aus den Jahren 1922–1924. Fischer Taschenbuchverlag, 1993, ISBN 3-596-11323-7
- Born und Heller (Hrsg.): Franz Kafka – Briefe an Felice und andere Korrespondenz aus der Verlobungszeit. Fischer Taschenbuchverlag, ISBN 3-596-21697-4
- Born und Müller (Hrsg.): Franz Kafka – Briefe an Milena. Fischer Taschenbuchverlag, 1991, ISBN 3-596-25307-1
- Binder und Wagenbach (Hrsg.): Franz Kafka – Briefe an Ottla und die Familie. S. Fischer Verlag, ISBN 3-10-038115-7
[Bearbeiten] Tagebücher
Kafka schrieb nachweislich von 1909 bis 1923 ein Tagebuch. Frühere Tagebücher sind verschollen.
[Bearbeiten] Hintergrund
Die als Tagebücher bezeichneten Hefte Kafkas enthalten nur zum Teil tagebuchartige Notizen. Sie beinhalten auch literarische Skizzen und Texte, daher ist die Bezeichnung Tagebücher einseitig.
[Bearbeiten] Ausgaben der Tagebücher
- Bestandteil von: Gesammelte Werke in Einzelbänden in der Fassung der Handschrift. Verlag S. Fischer, 1983
- Hans-Gerd Koch (Hrsg.): Tagebücher Band 1: 1909–1912 in der Fassung der Handschrift. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994
- Hans-Gerd Koch (Hrsg.): Tagebücher Band 2: 1912–1914 in der Fassung der Handschrift. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994
- Hans-Gerd Koch (Hrsg.): Tagebücher Band 3: 1914–1923 in der Fassung der Handschrift. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994
- Hans-Gerd Koch (Hrsg.): Reisetagebücher in der Fassung der Handschrift. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994
- Bestandteil von: Historisch-kritische Ausgabe. Stroemfeld Verlag, 1995
- Roland Reuß, Peter Staengle und andere (Hrsg.): Oxforder Oktavhefte 1 & 2. Stroemfeld, Frankfurt am Main und Basel 2004(Entstehungszeitraum der Oktavhefte: Ende 1916 bis Anfang 1917)
- Roland Reuß, Peter Staengle und andere (Hrsg.): Oxforder Ouarthefte 1 & 2. Stroemfeld, Frankfurt am Main und Basel 2001 (Zeitraum der Ouarthefte: 1910–1912)
[Bearbeiten] Amtliche Schriften
[Bearbeiten] Hintergrund
Franz Kafka war in der Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen tätig und verfasste dort Aufsätze, Gutachten, Rundschreiben und anderes. Siehe oben den Abschnitt „Berufliche Tätigkeit“.
[Bearbeiten] Ausgaben der amtlichen Schriften
- Hermsdorf, Klaus. Hochlöblicher Verwaltungsausschuß. Amtliche Schriften. Luchterhand, 1991, ISBN 3-630-61971-1
- Klaus Hermsdorf/Benno Wagner (Hrsg.). Franz Kafka. Amtliche Schriften. S. Fischer, Frankfurt a. M. 2004, ISBN 3-10-038183-1 (Bestandteil der Kritischen Kafka-Ausgabe)
[Bearbeiten] Sekundärliteratur
[Bearbeiten] Biographien
- Peter A. Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. München: Beck 2005, ISBN 3-406-53441-4
- Thomas Anz: Franz Kafka. München: Beck 1989, ISBN 3-406-33162-9 (2. Auflage erschien 1992)
- Hartmut Binder: Kafka-Handbuch in zwei Bänden. Band 1: Der Mensch und seine Zeit. Stuttgart: Kröner 1979. ISBN 3-520-81701-2.
- Hartmut Binder: Kafka in Paris. Historische Spaziergänge mit alten Photographien. München: Herbig 1999.
- Harmut Binder: Mit Kafka in den Süden. Eine historische Bilderreise. Prag: Vitalis Verlag 2006, ISBN 3-89919-058-0
- Max Brod: Franz Kafka. Eine Biographie. Frankfurt/M.:S. Fischer Verlag 1962.
- R. Hermes, W. John, H.-G. Koch, A. Widera: Franz Kafka. Eine Chronik. Berlin: Wagenbach 1999, ISBN 3-8031-2338-0
- Gershon Shaked (S¯aq¯ed, G¯ersôn) : Die Macht der Identität. Essays über jüdische Schriftsteller Hg. Leo Baeck Inst. Übers. Ulrike Berger. Jüdischer Verlag (Athenäum), Königstein 1986 ISBN 3761003889 unv. Neuaufl. 1992 (über Franz Kafka, Stefan Zweig, Joseph Roth, Jakob Wassermann, Bernard Malamud, Saul Bellow, Philip Roth, Allen Lelchuk)
- Reiner Stach: Kafka. Die Jahre der Entscheidungen. Frankfurt am Main: S. Fischer 2002, ISBN 3-596-16187-8
- Joachim Unseld: Franz Kafka. Ein Schriftstellerleben. Die Geschichte seiner Veröffentlichungen, München/Wien: Hanser 1982 ISBN 3-446-13554-5 und Frankfurt/M.: S. Fischer 1984, ISBN 3-596-26493-6 (Fischer Taschenbuch)
- Klaus Wagenbach: Franz Kafka. Eine Biographie seiner Jugend. Bern: Francke Verlag 1958.
- Klaus Wagenbach: Franz Kafka. (rororo Monographie) Reinbek: Rowohlt 1964. (Eine überarbeitete Neuausgabe erschien 2002, ISBN 3-499-50649-1)
- Klaus Wagenbach: Franz Kafka. Bilder aus seinem Leben. Berlin Wagenbach 1983. ISBN 3-8031-3509-5
- Klaus Wagenbach: Franz Kafka. Bildern aus seinem Leben. 2., erw. u. veränd. Aufl., Berlin Wagenbach 1994, ISBN 978-3-8031-3547-6
[Bearbeiten] Interpretationen
- Ulf Abraham: Der verhörte Held. Verhöre, Urteile und die Rede von Recht und Schuld im Werk Kafkas. München: Finck Verlag 1985. ISBN 3-7705-2308-3
- Hartmut Binder: Kafka-Handbuch in zwei Bänden. Band 2: Das Werk und seine Wirkung. Stuttgart: Kröner 1979. ISBN 3-520-81801-9.
- Claude David (Hrsg.): Franz Kafka. Themen und Probleme. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1980. ISBN 3-525-33433-8
- Herbert Kraft: Mondheimat. Kafka. Pfullingen: Neske 1983. ISBN 3-7885-0244-4 (Interpretation zahlreicher Kafka-Texte aus der Sicht historisch-kritischer Literaturwissenschaft)
- Gerhard Rieck: Kafka konkret - das Trauma ein Leben. Wiederholungsmotive im Werk als Grundlage einer psychologischen Deutung. Würzburg: Königshausen & Neumann 1999. ISBN 3-8260-1623-8
- W. Schmidt-Dengler (Hrsg.): Was bleibt von Franz Kafka? Positionsbestimmung. Wien : Braumüller 1985. ISBN 3-7003-0537-0.
- Wendelin Schmidt-Dengler, Norbert Winkler (Hrsg): Die Vielfalt in Kafkas Leben und Werk Prag: Vitalis-Verlag 2005. ISBN 3-89919-066-1, ISBN 80-7253-162-X
- Peter Beicken: Franz Kafka. Der Process, Oldenbourg Interpretationen, München 1999. ISBN 3-486-01470-6
- Christian Eschweiler, Franz Kafka und sein Roman-Fragment Der Prozess - neu geordnet | ergänzt | erläutert Verlag Landpresse 2005 ISBN 3-935221-46-0
- (Bernd Neumann) "Franz Kafka Aporien der Assimilation" Wilhelm Fink Verlag 2007 ISBN 978-3-7705-4376-2
[Bearbeiten] Anderes
- Theodor W. Adorno Aufzeichnungen zu Kafka. In: GS Bd. 10.1. S. 254 ff
- Walter Benjamin Franz Kafka. Zur zehnten Wiederkehr seines Todestages. in: GS Bd. 2.2. S. 209 ff
- Niels Bokhove u. Marijke van Dorst, Einmal ein großer Zeichner–Franz Kafka als Bildender Künstler. Vitalis Verlag, Prag 2006, ISBN 3-89919-094-7
- Albert Camus Die Hoffnung und das Absurde im Werk von Franz Kafka. Rauch Verlag, Düsseldorf 1956
- Elias Canetti Der andere Prozeß. Kafkas Briefe an Felice. Hanser, München 1968
- Gilles Deleuze, Felix Guattari Kafka, Für eine kleine Literatur. Frankfurt: Suhrkamp, 1976
- Ludwig Dietz Franz Kafka; Die Veröffentlichungen zu seinen Lebzeiten [1908–1924]; Eine textkritische und kommentierte Bibliographie. Heidelberg: Lothar Stiehm Verlag, 1982
- Gerhard Dünnhaupt „The Secondary Literature to Franz Kafka's Hungerkünstler“, in: Modern Austrian Literature 11 (1978)
- Manfred Engel, Dieter Lamping (Hrsg.) Franz Kafka und die Weltliteratur. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006, ISBN 3-525-208448
- Janko Ferk Recht ist ein 'Prozeß'. Über Kafkas Rechtsphilosophie. Wien: Manz, 1999.
- Janko Ferk Kafka und andere verdammt gute Schriftsteller. Hermagoras, Klagenfurt-Wien 2005.
- Marianne Gruber Ins Schloss. Haymon Verlag, 2004, ISBN 3-85218-447-9. (Kafkas Romanfragment Das Schloss wird weitererzählt)
- Heinrich Eduard Jacob Kafka oder die Wahrhaftigkeit. In: Der Feuerreiter. Zeitschrift für Dichtung, Kritik und Graphik. II. Jg. Heft 2, August/September 1924, hrsg. von Heinrich Eduard Jacob; S. 61–66
- Heinrich Eduard Jacob Truth for Truth's Sake. In: The Kafka Problem. Hrsg. Angel Flores, New York 1956
- Leslie Kaplan Kafka, Kafka (frz.), dt. udT. Kafka in: Die Werkzeuge, Kap. 2: Mit Schriftstellern, Berlin: Vorwerk 8 (2006) ISBN 3930916770
- Milan Kundera Irgendwo, dahinter. In: Die Kunst des Romans. Hanser, München 1987
- Liebrand, Claudia F.K. (Forschungsgeschichte) Darmstadt: WBG 2006 (Reihe: Studium)
- David Zane Mairowitz & Robert Crumb "Kafka kurz und bündig" Zweitausendeinsverlag ISBN 3-86150-117-1
- Marek Nekula Franz Kafkas Sprachen. "...in einem Stockwerk des innern babylonischen Turmes...". Tübingen: Max Niemeyer Verlag 2003
- Tadeusz Różewicz Falle Verlag Kiepenheuer Bühnenvertrieb
- Klaus R. Scherpe, Elisabeth Wagner (Hgg) Kontinent Kafka. Mosse-Lectures an der Humboldt-Universität zu Berlin Mit 8 Grafiken von Ergin Inan. Berlin: Vorwerk 8, April 2006, ISBN 3930916797
- Roger Thiel Anarchitektur. Lektüren zur Architektur-Kritik bei F.K. Berlin: Vorwerk 8, 2006 ISBN 3930916819
- Johannes Urzidil: Da geht Kafka. Zürich u. Stuttgart, Artemis 1965; erweiterte Ausgabe: München, dtv 1966. (= dtv. 390.)
- Klaus Wagenbach (Hrsg.) Kafkas Prag. Ein Reiselesebuch. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 1993, ISBN 978-3-8031-1141-8* Benno Wagner Die Majuskel-Schrift unseres Erden-Daseins. Kafkas Kulturversicherung. In: Hofmannsthal-Jahrbuch Nr. 12. 2004, S. 327–363
- Hanns Zischler „Kafka geht ins Kino“, Reinbek: Rowohlt, 1996
- Als Kafka mir entgegenkam...Erinnerungen an Franz Kafka. Hrsg. von Hans-Gerd Koch. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 2005, ISBN 978-3-8031-2528-6
[Bearbeiten] Verfilmungen
- 1962 – Der Prozeß (Le procès) – Regie: Orson Welles
- 1968 – Das Schloß – Regie: Rudolf Noelte
- 1977 – Die Verwandlung (The metamorphosis of Mr. Samsa)
- 1983 – Klassenverhältnisse (Rapports de classes) – Regie: Jean-Marie Straub, Danièle Huillet – Vorlage: Romanfragment „Der Verschollene“
- 1992 – Der Prozeß (The trial) – Regie: David Jones – Drehbuch: Harold Pinter
- 1993 – Franz Kafka's It's a Wonderful Life – Regie: Peter Capaldi – Drehbuch: Peter Capaldi
- 1997 – Das Schloß – Regie: Michael Haneke
- 2001 – K.af.ka fragment – Regie: Christian Frosch - 85min. Darsteller: Lars Rudolph (K.), Ursula Ofner (F.) - Vorlage: "Briefe an Felice"
- 2003 – Entschlüsse – Regie: Mirko Tzotschew - Experimentalkurzfilm - 4min
- 2004 – Heimkehr – Regie: Mirko Tzotschew - Kurzfilm - 8min
- 2006 – Grosser Lärm – Regie: Mirko Tzotschew - Experimentalkurzfilm - 10min
- 2006 – Pferdekopf – Regie: Mirko Tzotschew - Experimentalkurzfilm - 4min - Vorlage: "Wunsch, Indianer zu werden"
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Varia
- In dem Kurzfilm „Franz Kafka's It's a Wonderful Life“ , der 1995 in der Kategorie Best Shortfilm/Live Action den Oscar gewann, sitzt Franz Kafka, dargestellt von Richard E. Grant, gerade an dem ersten Satz seines Romans Die Verwandlung und verzweifelt an der Tatsache, daß ihm nicht die passende Verwandlungsform für seine Hauptfigur Gregor Samsa einfällt.
- Wege des Franz K. – Schauplätze aus Leben und Werk F.K.s in Fotografien von Jan Jindra, Düsseldorf Herbst 2006 (siehe Weblinks) danach Nov./Dez. 06 in Dresden
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Franz Kafka – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wikisource: Franz Kafka – Quellentexte |
- Literatur von und über Franz Kafka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
[Bearbeiten] Biographische Informationen
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Biographieeintrag zu Franz Kafka bei LeMO (Deutsches Historisches Museum und Haus der Geschichte)
- Xlibris ausführlich, mit Kommentaren und Inhaltsangaben zu den wichtigsten Werken
- Eintrag über Franz Kafka im Österreich-Lexikon von aeiou
[Bearbeiten] Texte von Kafka
- DigBib.Org: Texte im PDF/HTML-Format u. a. Amerika, Der Prozess
- Literaturnetz
- Projekt Gutenberg
- Werner Haas Viele Briefe an Familie und Freunde, Tagebücher sind auch dabei
[Bearbeiten] Verschiedenes
- „The Kafka Project“ mehrsprachig
- Franz Kafka Museum, Prag
- Kafka-Seminar an der Uni Bonn
- kostenlose Kafka-Hörbücher bei Vorleser.net
- Web-Site zu Franz Kafka betreut von Gerhard Rieck (u.a. mit Kurzbiographie und Übersichten zur Primär- und Sekundärliteratur)
- Das Album des Herrn K. Bilder von Gerard Bertrand
- „Essay über Franz Kafka – Versuch, Strategien aus Kafkas Literatur auf Architektur zu übertragen“ (Diplomarbeit im Fachbereich Architektur von Ralf Kammerer, 1999)
- franzkafka.de Leben, Familie, Werk, originelle Fundstücke, kommentierte aktuelle Literatur und Neuigkeiten (S. Fischer Verlag)
- Vom Baum des Lebens essen Franz Kafka und sein Judentum
- Artikel von Janko Ferk im "Spectrum" der "Presse" über die Frage „Wie wird man Kafka?“
- Webseiten der Ausstellung „Franz Kafka als Reisender“
- [1] Karin Leich, Diss. Marburg 2003, Herrschaft und Sexualität in F.K.s Romanen Der Proceß und Das Schloß
Personendaten | |
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NAME | Kafka, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 3. Juli 1883 |
GEBURTSORT | Prag, Österreich-Ungarn, heute Tschechien |
STERBEDATUM | 3. Juni 1924 |
STERBEORT | Kierling bei Wien (Heute ein Stadtteil von Klosterneuburg) |