Dielenhaus
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Das Dielenhaus ist ein vor allem in den Städten des niederdeutschen Raumes verbreiteter Haustyp. Es ist sowohl in Fachwerk-, als auch in Massivbauweise anzutreffen. Hauptkennzeichen des Dielenhauses ist die große, oft über zwei Geschosse reichende hohe Diele, die wie beim Fachhallenhaus einen beträchtlichen Teil des Gebäudes einnimmt. Sie diente zugleich als Hauptaufenthalts- und Arbeitsraum. Das Dielenhaus hatte sich im Mittelalter vermutlich aus dem so genannten Einhaus entwickelt, das, wie der Name bereits andeutet, aus einem einzigen Raum bestand. Dielenhäuser wurden sowohl von wohlhabenden Kaufleuten, als auch von Handwerkern errichtet.
Die kleineren, oftmals in Fachwerk errichteten Dielenhäuser wurden aufgrund ihrer vordergründigen Ähnlichkeit mit dem bäuerlichen Fachhallenhaus häufig auch als Ackerbürgerhäuser bezeichnet. Diese Bezeichnung ist jedoch kaum zutreffend und durch neuere Forschungsergebnisse inzwischen relativiert worden. Ihre Bewohner lebten nämlich in der Regel nicht von der Landwirtschaft, sondern gingen verschiedenen, meist handwerklichen Berufen nach. Die Landwirtschaft wurde nur im Nebenerwerb betrieben. Das Vieh war nicht auf der Diele, sondern in gesonderten Ställen auf dem rückwärtigen Teil des Grundstückes untergebracht. Zahlreiche Beispiele für solche Fachwerk-Dielenhäuser finden sich heute noch in zahlreichen kleineren Städten Ostwestfalen-Lippes wie Wiedenbrück oder Blomberg (Lippe).
Ein typisches Beispiel für ein noch heute intaktes in Dielenhaus ist das Dielenhaus (Stralsund).