Dirtjump
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Die Funsportart Dirtjump ist eine Variante des Radsports. Es bezeichnet das Springen über Erdhügel mit einem BMX oder einem Dirtbike (Mountainbike), Ziel eines Sprungs ist es, in der Luft einen Trick zu machen. Bestes Baumaterial für künstliche Hügel ist Lehm, da er fest und beständig ist und sich bestens formen lässt.
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[Bearbeiten] Hügelarten
Es gibt drei Arten von Dirts:den Double, Table und den Drop.
[Bearbeiten] Table
Der Table (engl.: Tisch) setzt sich aus Sprungschanze, Mittelstück und Landehang zusammen. Sie sind meistens zwischen 1m und 4m hoch und bis zu ca. 8m lang. Tables benötigen weit mehr Erde und sind deswegen weniger verbreitet als Doubles.
[Bearbeiten] Double
Der Double besteht aus einem Kicker (Absprunghügel) und einem Landehügel, welcher meist höher als der Kicker ist. Die Lücke zwischen Kicker und Landehügel ist bis zu 5-7m lang. Jedoch ist das Niveau der Profis schon so hoch, dass bei Wettbewerben die Lücke des Doubles 8-9m beträgt. Mehrere Doubles hintereinander werden als dirtline bezeichnet. Bei Wettbewerben werden 3 und mehr Doubles in einer Line hintereinander gereiht. Hierbei können durchaus mehrere Lines parallel liegen, wobei der Fahrer zwischen den Lines wechseln kann.
[Bearbeiten] Drop
Ein Sprung, der eine gerade Anfahrt hat, also keine Rampe, die einen aus dem Sprung heraus schießt. An der Kante dropt man dann in die Tiefe, in eine Landung, die zur Kante meißtens ein bis sechs Meter tiefer liegt. Bei dieser Rampenart ist der freie Fall der überwiegende Reiz.
[Bearbeiten] Dirtbike
Seit ein paar Jahren hält das Dirtjumpen auch bei den Mountainbikern Einzug und wird hier ebenfalls immer populärer. Die speziellen Dirtbikes weisen meist deutliche Parallelen zum BMX auf: Eingangrad, nur eine Bremse (hinten) und wenig Federweg. Es gibt zwar einen Sattel, der aber so tief steht, dass man von einer Sitzposition im herkömmlichen Sinne nicht reden kann, weil man die meiste Zeit im Stehen fährt. Die Rahmenkonstruktion, Felgen, Kurbeln sowie Vorbau und Lenker sind kompromisslos auf Stabilität ausgelegt. Gefahren wird meist mit breiten Reifen, welche die Landung dämpfen und durch das grobe Profil für eine bessere Haftung sorgen. Diese haben meist eine Dicke von ca. 2,1 bis 2,5 Zoll und einen Durchmesser von 24 oder 26 Zoll.
Die bekanntesten deutschen Dirtbiker, die den Sport populär gemacht haben, sind Niels-Peter Jensen (der auch eine eigene Firma namens NPJ besitzt), Joscha Forstreuter, Taulan Dernbach, Eddy Maczuga (ehemaliger BMX Weltmeister aus Hamm), Carlo Dieckmann, Lukas Willmers und Timo Pritzel, der bislang zusammen mit Carlo als einziger deutscher Fahrer in einer internationalen Videoproduktion zu sehen war (Timo: New World Disorder IV, VI, VII; Carlo: REUNION). Pritzel, Dieckmann und Forstreuter belegen regelmäßig vordere Plätze bei den sehr beliebten Slopestyle-Wettbewerben u. a. in Whistler und Saalbach-Hinterglemm. Diese Contests beinhalten neben Big Drops, Northshore- und Wallride-Elementen eben auch diverse Dirtjumps und Street.
[Bearbeiten] Geschichte
Trails, was der eigentlichen Beschreibung von Dirtjumps näher kommt, gibt es schon seit den Anfängen des BMX. Einer der ältesten Trails in Deutschland ist bzw. war in Frankfurt Gravenbruch zu finden. Diese Trails waren jedoch noch mehr einer BMX-Strecke nachempfunden. Die ersten richtigen Trails waren wahrscheinlich die K-Town Trails in Kornwestheim. Die heutigen ERA Trails, die bis zum 30. Oktober 2006 noch befahren werden konnten, standen immer vor der Gefahr einer Lagerhalle zu weichen. Dieses Bauvorhaben wurde auf dem Gelände heute aufgenommen.
Die bekanntesten Trails überhaupt dürften während der 90er die Sheep Hills in Huntington Beach gewesen sein. Huntington Beach im Orange County galt lange als Mekka der Dirtszene. An der Ostküste hingegen, entwickelte sich die Trailsszene im Staat Pennsylvania, um die Stadt Bethlehem herum. Prominente Lokalfahrer in den Sheep Hills waren oder sind Barspinner Ryan, Josh Stricker, Foster Bros und Shawn Buttler. Im Posh von Bethlehem war der bekannteste Fahrer Chris Bennett. Erst in den 80er Jahren und dann in den 90er Jahren wurden daraus richtige Trails. Die ersten wohl bekannten waren die Sheep Hills Trails in Huntington Beach, CA. Trailsfahren hat sich in Amerika in den 90er Jahren vor allem an der Westküste und dann an der Ostküste entwickelt. Den meisten Einfluss hatte wohl Orange County, CA (Sheep Hills) und Bethlehem, PA (Posh).
Trails fahren wurde von Fahrern wie Shawn Butler und Chris Bennett geprägt. Während der 90er waren auch viele BMX Racer noch bei Dirt Jump Wettbewerben mit dabei, da ihnen das springen von großen Erdhügeln vertraut war, allem voran Brian Foster hat sich einen Namen gemacht, der auch bald das „Lager“ gewechselt hat.
Heute wird Trails fahren von wenigen Fahrern außchließlich betrieben. Jeder hat zwar seine Disziplin, aber man findet Fahrer wie Chris Doyle mittlerweile genauso im Skatepark als auch auf der Minirampe.
In Deutschland wurde das Trails fahren Mitte der 90er erst populär. 1994 wurden die ersten Trails in Kornwestheim auf dem ERA Gelände gebaut (k-town trails). Davor gab es „wilde“ BMX Strecken wie z.B. in Gravenbruch bei Frankfurt, die schnell zu „ordentlichen“ Trails erweitert wurden.
Maßgebend waren die Trails von Markus Hampl in Diedorf und Augsburg. Eine große Rolle haben auch Trails in Bochum (Mike Emde) und Solingen (Dirk Becker) gespielt. Heute finden sich eine Reihe von Trails in ganz Deutschland und sie sind nicht mehr BMX spezifisch. Mehr und mehr Trails werden auch von MTB-lern gebaut.
Mittlerweile hat sich der Style vom MTB Sport auch dem des BMX angenähert, so dass das gleiche Set and Trails von beiden Gruppen befahren werden kann, ein gutes Beispiel hierfür sind die Trails in Fürth.
Das erste Dokument Deutscher Trailsleidenschaft ist das BMX Video FAHRVERGNÜGEN von twentyinchsoulin dem ein Roadtrip von 1999 dokumentiert wird. Unter anderem sind Fahrer wie Sören Jakobs, Timo Pritzel, Markus Hampl, Sascha Meyenborg, Oli Aschenbrenner, Mike Emde und andere zu sehen.
[Bearbeiten] Tricks
- Airwalk: das Bike in der Luft horizontal stellen und mit den Beinen laufen
- Rubinger: In der Luft wird weiter in die Pedale getreten.
- One-Hand: Eine Hand vom Lenker entfernen
- No-Hand: Beide Hände vom Lenker entfernen
- (No Hand) Suicide: Beide Hände hinterm Rücken zusammenklatschen
- One-Foot: Entfernen eines Fußes von den Pedalen zu einem gestreckten Bein
- No-Foot: Entfernen beider Füße von den Pedalen zu zwei gestreckten Beinen
- 360: 360° Drehung
- Wallride: Entlangfahren an einem vertikalen Objekt
- Look-Back: im Sprung nach hinten gucken und den Oberkörper verdrehen
- X-Up: Lenker um 180° drehen, durch die Drehung der Arme entsteht das namensgebende "X"
- One Handed X-Up: Kombination aus X-Up und One Hand
- One Footed X-Up: Kombination aus X-Up und One Foot
- Bar-Spin: Freihändige Rotation des Lenkers um die eigene Achse
- Busdriver: Hier wird die Lenkerrotation mit der Hand geführ
- Truckdriver: Kombination aus 360° Drehung und Barspin
- Crankflip: 360°-Rotation der Kurbelarme durch Antippen eines Pedals mit dem Fuß
- Whip: Versetzen/Verdrehen des Hinterbaus (Stylen) während eines Sprungs
- Tabletop: Rahmen "flachlegen", also Verdrehen des Rahmens in der Längsachse
- Tabletop One-Foot:Kombination aus Tabletop und One Foot
- Tabletop One-Hand:Kombination aus Tabletop und One Hand
- Can-Can: Ein Bein über das Oberrohr auf die andere Seite bewegen
- No-Foot Can-Can: (siehe Can-Can) auch anderen Fuß von Pedal entfernen
- Nac-Nac: wie One-Footer, nur dabei den Fuß über das Hinterrad auf die andere Seite bewegen
- Heel-Clicker: Die Hacken vor dem Lenker zusammenhauen
- Superman: waagerecht gestreckter Körper in der Luft
- Seatgrab: Eine Hand am Sattel
- Superman Seatgrab: Kombination aus beidem
- Toboggan: zurückgelehnt, seatgrabed und Lenker um 90° gedreht
- Frontflip: Vorwärtssalto
- Backflip: Rückwärtssalto
- Backflip One Foot X-Up: Kombi aus allem drei
- Flair, lokal auch Flare: Backflip + 180° Drehung
- Nothing: Arme und Beine werden zu beiden Seiten weggestreckt
- No-foot Onehand: Beide Füße und eine Hand werden weggestreckt
- Indian Air: Überkreuzen der Beine in einem Sprung
- E.T.: In der Luft den Hinterreifen mit dem Hintern berühren
- Transfer: Von einem Kicker in einen anderen Landehügel springen
- Tailwhip: Hinterbau des Rades um den Lenker rotieren lassen
- Candy Bar: Einen Fuß über den Lenker nach vorn strecken
- Flipwhip: Kombi aus Beiden
- Barrel Roll: 360° Drehung in der Längsachse
- Superman Tailwhip: Tailwhip während eines Supermans
- "fakie": rückwärts gelandet (z.B. Backflip fakie)
- Can-Can Tailwhip: Can-Can während einesTailwhips
- Wheelie: Fahren auf dem Hinterrad
- Manual (auch surfen genannt): Fahren auf dem Hinterrad, jedoch ohne Trampeln der Pedalen
- Atarutschta: Man fährt mit einem Manual auf den Absprung zu, in der Luft stellt man sich mit einem Fuss auf den Sattel und man landet mit einem Nose Manual.
[Bearbeiten] Strecken
Einige der bekanntesten Trails in Deutschland:
- Gera (Cherry Hills)
- Pinneberg
- Rangsdorf
- Würzburg (Höchberg, Hexenbruch, Steinbruch)
- Würzburg (Höchberg, Lengseetrails)
- Bremen, Grohn Dirt/race Bahn (FunPark, Kattenturm)
- Braunschweig (Wild Trails,Prinzenpark, an der Bahn)
- München (Bombenkrater München)
- München ("Fit Plus Trails")
- Freiburg (Dirtpark Freiburg)
- Schwedt (EASTEND Dirtpark)
- Berlin (Attila Trails, Mellow Park,Crossstrecke Frohnau, "U-bhf Wuhletal U5 neben Friedhof")
- Regensburg (Dirtpark Regensburg)
- Nürnberg (Zabo Trails)
- Fürth (Kavierlein Trails)
- Dortmund-Hombruch
- Remscheid (Flugfeld Remscheid)
- Arnsdorf, Dresden (Am Gewerbegebiet)
- Weinstadt Großheppach
- Wolfach, Schwarzwald
- Wilthen, (Dirtbase)
- Bikepark Winterberg
- Abflughalle Grevenbroich
- Emmelshausen, "Scheid"
- Boppard
- Kornwestheim, "ERA Trails"
- Markgröningen, "Dirt Reich"
- Korber Höhe, Waiblingen
- Sieben Hügel, Kloster Oesede bei Osnabrück
- Eleven Trails, Berchtesgaden
- Oldenburg, (PS-trails)
- Bremen, (AWO-Funpark)
- Chemnitz, (Hartwald)
- Bautzen, (Whiteline)
- Klein Nordende (Flora Ring)
- Ludwigsfelde (Ant-Trails)
- Hamm (Stiff Clay Trails)
- Rüti GL (Schweiz)
- Büchenbach (Deutschland)
- Schwalmstadt-Treysa (Deutschland)
- Morsum (Sylt)
- Willingen Freeride Strecke (Deutschland)
- Willingen Worldcup Downhillstrecke (Deutschland)
- Memmingen Dirtstrecke (Dirtfield)
- Memmingen-Eisenburg Downhillstrecke (Deathpark)