Doboj
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Karte | ||
---|---|---|---|
|
|||
Basisdaten | |||
Staat: | Bosnien-Herzegowina | ||
Entität: | Republika Srpska | ||
Gemeinde: | Doboj | ||
Koordinaten: | Koordinaten: 44° 44' N, 18° 5' O44° 44' N, 18° 5' O | ||
Höhe: | 146 m ü. A. | ||
Fläche: | 813,9 km² | ||
Einwohner: | 70.453 (2004) | ||
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl: | 74000 | ||
Telefonvorwahl: | (+387) 053 | ||
Bürgermeister: | Obren Petrović (SDS) | ||
Webpräsenz: |
Doboj (kyrillisch: Добој) ist eine Stadt in der Republika Srpska in Bosnien und Herzegowina mit 95.658 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Doboj war vor dem Bosnienkrieg (1992-1995) mehrheitlich von Bosniaken (41.3%) bewohnt, gefolgt von Serben (39.8%) und Kroaten (13.3%). Seit dem Kriegsbeginn im Jahr 1992 bis 1995 war die Stadt mehrheitlich von den orthodoxen Serben bewohnt. Ab 2000 kehrten viele Menschen in ihre Häuser zurück, sodass die Bevölkerung nicht mehr nur aus Serben besteht. Mittlerweile leben die Menschen gut mit- und nebeneinander. Es gibt kaum Konflikte mehr zwischen den verschiedenen Völkern. In der Nähe des Busbahnhofs wurde ein großes Schwimmbad gebaut. Dort finden öfter auch Konzerte statt. Ein paar Meter weiter vom Schwimmbad befinden sich Fußballplätze der Sloga Doboj. Zurzeit spielt der Verein in der zweiten bosnischen Liga. Seit Herbst 2005 wurde in Doboj ein modernes Shoppingcenter " BmD Centar " eröffnet. Unweit des Shoppingcenters wird eine neue orthodoxe Kirche gebaut, die größer als die bisherige in der Altstadt sein wird. Im Zentrum der Stadt wurde ein altes Kaufhaus zu einem weiteren Shoppingcenter umstrukturiert. Im Erdgeschoss des Shoppingcenters befindet sich ein modern eingerichteter Supermarkt der größten Einzelhandelskette, mit dem Firmensitz in Banja Luka (Hauptstadt der Republika Srpska), "Tropic". Gleich neben diesem Shoppingcenter werden weitere Wohn-und Gewerbeobjekte gebaut. Doboj entwikelt sich langsam aber sicher zu einer modernen, europäischen Stadt. Zugleich wurde der Fernbahnhof in Doboj renoviert und modernisiert.
Doboj liegt an der Grenze der Republika Srpska (eng. Republic of Srpska) und ist nach wie vor mehrheitlich von Serben bevölkert. Allerdings leben auch eine gewisse Anzahl Bosniaken und Kroaten in der Stadt.
Durch die geographische Lage zur Föderation waren große Teile Dobojs während des Krieges stark umkämpft, weswegen die Umgebung nach wie vor weit mehr vermint ist als das restliche Bosnien.
Die Arbeitslosigkeit in Doboj wurde im Oktober 2005 mit 43% berechnet, der monatliche Warenkorb betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 425 Konvertible Mark. Das Durchschnittseinkommen liegt indes bei lediglich 500 KM. Ein Polizeibeamter verdient ca. 450 KM, ein Lehrer etwas weniger. Die Korruption ist weit verbreitet. Im März 2006 wurde die Arbeitslosigkeit mit 30% berechnet. Man sollte nicht vergessen , dass in Doboj, wie in restlichen Teilen der Republik, die Quote von " Schwarzarbeitern" sehr hoch ist. Experten schätzen, dass wenn man die Anzahl der Schwarzarbeiter mit der Zahl der Arbeiter addiert, so würde die Arbeitslosigkeit knapp 21% betragen. Im März 2005 lag das Durchschnittseinkommen bei 520 KM und der Wert des monatlichen Warenkorbs betrug 460 KM. Die Steigung des monatlichen Warenkorbs ist mit der Einführung der Mehrwertsteuer (PDV) zu begründen. Die Mehrwertsteuer wurde am 1. Januar 2006 mit einem Prozensatz von 17% eingeführt.
Doboj als Teil der RS mit der "Hauptstadt" Banja Luka ( Republika Srpska) stellte sich vehement gegen eine Polizeireform, die die geographischen Grenzen überwinden sollte. Die Serben sehen darin den Anfang vom Ende ihres Staates "Republika Srpska". Dies war auch ein Grund des Scheiterns der ersten EU weiten Polizeimission (EUPM), welche ursprünglich am 31. Dezember 2005 auslaufen sollte. Eine Verlängerung ist derzeit bis Ende 2007 durchgesetzt. Derzeit ist noch eine "field office" der EUPM in Doboj besetzt. Es soll zum April 2006 schließen, die Betreuung des Gebietes erfolgt dann durch Banja Luka. Militärisch ist die EU durch ein Camp der Portugiesen vertreten (Camp Doboj). Die Polen zogen im September 2005 ab und übergaben ihr Camp an die bosnischen Streitkräfte.
[Bearbeiten] Kohle-Bergwerk in Stanari von EFT
In einem kleinen Dorf, namens Stanari, nicht weit von Doboj ist das Kohle-Bergwerk "Rudnik", dieses Kohle-Bergwerk ist im Besitz des britischen Investmentfondsgesellschaft EFT. Durch den Kauf des Kohle-Bergwerkes der englischen Firma wurden viele Arbeitplätze gesichert.
[Bearbeiten] Geographie
Die auf 146 m über dem Meeresspiegel liegende Stadt Doboj befindet sich im Norden Bosniens, am Fluss Bosna.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Oberhalb von Doboj liegt die Festung Doboj aus dem 13. Jahrhundert mit einem Aussichtspunkt auf die Stadt und das Bosnatal. Zwei Moscheen wurden im Stadtgebiet wieder aufgebaut, sowie die kleine katholische Kirche. Die orthodoxe Kirche unweit der Festung hat den Krieg unbeschadet überstanden und eine zweite befindet sich im Bau. Des Weiteren kann man bei Doboj ein römisches Lager/Castell besichtigen.