Doliche
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Doliche, Dolike oder Dolikhe ist der Name der ältesten Siedlung in der Provinz Gaziantep im Südosten der Türkei am oberen Euphrat. Der Ort liegt etwa zehn Kilometer von der Stadt Gaziantep entfernt bei dem Dorf Dülük. Der Name ist als Dilok bei den Kurden noch heute verbreitet. In armenischen Quellen taucht der Namen als Tlup oder Anthapt, dem ursprünglichen Namen Antep oder Ayintab (von arabisch ayn tab „gute Quelle“) auf.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der antike Ort war eine bedeutende Kultstätte des syrischen Baal. Ältere vorderasiatische Wurzeln weisen auf die Gestalt des nord-mesopotamischen Wettergottes Hadad, babylonisch Adad, der auf einem Stier stehend mit Doppelaxt und Blitzbündel dargestellt wurde.
Nach der Eroberung der Stadt Doliche und der Eingliederung in die Provinz Syria im letzten Drittel des 1. Jahrhunderts n. Chr. durch die Römer wurde der Kult auf Jupiter übertragen und verbreitete sich als Soldatengott Jupiter Dolichenus im gesamten Römischen Reich.
Nach der Zerstörung des Hauptheiligtums in Doliche durch den Sassanidenkönig Schapur I. Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. ging der Kult unter.
[Bearbeiten] Ausgrabungen
Auf dem am Rande des Dorfes gelegenen Dülük Baba Tepesi konnte das Zentralheiligtum des Jupiter Dolichenus archäologisch nachgewiesen werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Anke Schütte-Maischatz, Engelbert Winter: Doliche - Eine kommagenische Stadt und ihre Götter: Mithras und Iupiter Dolichenus. Bonn 2004. (Asia-Minor-Studien, 52) ISBN 3-7749-3240-9
- M.Blömer, Engelbert Winter: Iupiter Dolichenus – Der Gott auf dem Stier. Ein orientalischer Kult und seine Ursprünge. In: Antike Welt (2005) H. 4 S. 79–85.
- M. Blömer, Engelbert Winter: Doliche und das Heiligtum des Iupiter Dolichenus auf dem Dülük Baba Tepesi. 1. Vorbericht (2001-2003). In: Istanbuler Mitteilungen 55 (2005)
[Bearbeiten] Weblinks
Siehe auch Doliche (Insel)