Dominion
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Als Dominion wurden ab Anfang des 20. Jahrhunderts offiziell die sich selbst verwaltenden Kolonien des Britischen Reiches bezeichnet. Die begriffliche Neuschöpfung sollte den weißen Siedlungskolonien signalisieren, dass sie einen höheren Status im Empire hatten als die anderen Kolonien.
[Bearbeiten] Geschichte
Gemeinsam mit den Dominions bildete das Mutterland Großbritannien das British Commonwealth of Nations. 1926 wurde die sogenannte Balfour-Definition formuliert, die fünf Jahre später durch das Statut von Westminster völkerrechtlich verankert wurde. Die Dominions wurden dabei definiert als autonom (innen- und außenpolitisch), gleichberechtigt, in keiner Weise untergeordnet und dennoch verbunden durch eine common allegiance to the crown, das heißt als unabhängige Staaten, die aber alle den britischen König auch als ihr Staatsoberhaupt anerkannten.
Als freiwillige Verbindung verstand sich der Commonwealth in der Zwischenkriegszeit als Wirtschafts- und Verteidigungseinheit. Eine gemeinsame, zentral gesteuerte Verteidigungspolitik wurde durch individuelle Sicherheitsinteressen jedoch verhindert. Der erfolgreiche Zusammenhalt im Zweiten Weltkrieg ist nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass hier gemeinsame Interessen auf dem Spiel standen. Das Selbstverständnis der Dominions änderte sich spätestens nach 1945. So wurde die Charta der Vereinten Nationen 1948 von jedem Dominion selbst unterschrieben. Eine weitere - augenscheinlich kleine Änderung, die aber viel aussagt - ist die Namensänderung des Dominions Office (DO) in Commonwealth Relations Office (CRO) im Jahr 1947.
Im Zuge der Entkolonialisierung Südasiens deutete sich für das Commonwealth eine strukturelle Veränderung an. Mit Indien, Pakistan und Ceylon wurden drei ehemaligen asiatischen Kolonien der Dominion-Status zuerkannt. Das weiße Commonwealth wurde aufgebrochen; es entstand das New Commonwealth. Nach der Ausrufung der Republik in Indien 1950 wurde ermöglicht, dass auch solche Staaten Mitglied des Commonwealth werden konnten, welche die britische Krone nicht als ihr eigenes Staatsoberhaupt anerkennen. Seit den 1970er Jahren schließlich wird z. B. in Kanada, Australien und Neuseeland mit Bezug auf ihr Staatsoberhaupt nicht mehr von der britischen Königin, sondern offiziell von der Queen of Canada, Queen of Australia, Queen of New Zealand gesprochen, was das gewandelte Wesen des Commonwealth besiegelte.
[Bearbeiten] Liste der Dominions
Die weißen Dominions (ehemalige Siedlungskolonien) bis 1947: