Dreckschänke
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Dreckschänke war ein weit über die Grenzen des Erzgebirges bekanntes Gasthaus in Potůčky (Breitenbach) in Tschechien. Es liegt unmittelbar am Anton-Günther-Weg südlich von Johanngeorgenstadt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte des Gasthauses lässt sich bis in das Jahr 1835 zurückzuverfolgen, daher wurde 1935 das hundertjährige Bestehen durch eine große Feier, an der auch Anton Günther teilnahm, groß gefeiert. Letztgenannter Dichter und Sänger des Erzgebirges hat durch sein 1904 entstandenes Lied über die Dreckschänke dazu beigetragen, dass sich der Bekanntheitsgrad des Gasthauses schnell vergrößerte.
Das an der Poststraße von Johanngeorgenstadt nach Karlsbad gelegene Gasthaus trug zunächst lediglich den Namen des Besitzers aus der Familie Hahn, es hieß im Sprachgebrauch Hahns Gasthaus. Es wird spekuliert, dass sich aufgrund des Straßendrecks unmittelbar vor der Haustür des Gasthauses sich im Volksmund schon bald der Spitzname Dreckschänke einbürgerte, der im ausgehenden 19. Jahrhundert dann offiziell und werbewirksam als Bezeichnung übernommen wurde.
Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Breitenbach 1946 schloss die Dreckschänke ihre Pforten und wurde zeitweilig als Kinderferienlager genutzt. Nach der Eröffnung der Fussgängergrenzüberganges zwischen Johanngeorgenstadt und Breitenbach 1991 wurde die Dreckschänke als Sporthotel wiedereröffnet. Die verschiedenen Betreiber warben damit, dass die Dreckschänkke das älteste Hotel im Erzgebirgsraum sei. Nach anfänglichem großen Besucherzuspruch blieben die Gäste mehr und mehr aus, sodass das Hotel zu Beginn des 21. Jahrhunderts wieder geschlossen wurde. Das restaurierungsbedürftige Gebäude diente danach zeitweilig als Übernachtungsstätte für vietnamesische Händler des Breitenbacher Marktes. Am gegenüberliegenden Berghang, auf dem sich bis nach dem Zweiten Weltkrieg die Häuser der Streusiedlung Pechöfen befanden, wurde 2006/07 ein Abfahrshang für Skifahrer angelegt.
[Bearbeiten] Besitzer/Wirte
- bis 1884 Adalbert Hahn († 1884)
- 1884-1887 Franz Xaver Hahn († Juni 1887), Sohn des Vorhergehenden, Tischlermeister und Gastwirt
- 1887-1945 Sophie Weickert, Tochter des Vorhergehenden