Edition
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Unter Edition (lat. etwa für Heraus-geben) versteht man die Tätigkeit von Verlagen bei der Herausgabe von Büchern, Musik- und anderen Kunstwerken. Edieren bezeichnet das dazugehörige Verb. Außer der Organisation des Druckes solcher Werke gehören auch andere Aktivitäten zu einer erfolgreichen Edition:
- Der Kontakt zum edierten Schriftsteller bzw. Künstler und die Suche nach anderen Autoren oder Künstlern, die zum Verlagsprofil passen.
- Das Lektorat (die Bearbeitung von Schriftwerken durch einen Lektor).
- Die Organisation des Vertriebs und teilweise (z. B. bei großen Mengen oder für Ausstellungen und Kongresse) auch des Verkaufs.
Die Bezeichnung Edition führen auch manche Verlage im Namen.
Auch für ungewöhnlich ausgestattete Ausgaben oder spezielle Auflagen von Werken wird manchmal die Bezeichnung „Edition“ gewählt, insbesondere bei der Vervielfältigung anspruchsvoller Musik- und Kunstwerke.
Im philologisch-wissenschaftlichen Sinne ist eine Edition der Versuch, den Urtext bzw. den vom ursprünglichen Autor beabsichtigten Text durch den kritischen Vergleich von Drucken und Handschriften sowie gegebenenfalls von Materialien, die der Autor hinterlassen hat, wiederherzustellen (Textkritik) (deshalb auch kritische Edition). In der Regel umfasst eine wissenschaftliche Edition darüber hinaus Nachweise von Quellen, die der Autor benutzt hat. Darüber hinaus wird häufig ein Sachkommentar zu dem jeweiligen Werk beigegeben.
In der Geschichtswissenschaft werden durch Editionen archivalische Quellen erschlossen und diese damit einem größeren Kreis von Forschern zugänglich gemacht. Je nach vorliegendem Material unterscheidet man Urkunden-, Akten- oder Briefeditionen. Häufig werden aber auch Texte unterschiedlicher Quellengattungen zu einem Thema in einer Edition vereint. Die Quellentexte können als Volltext, in Auszügen oder als Regest publiziert werden.
Bei der Wiedergabe von Texten kann man sich an Editionsrichtlinien orientieren, etwa den Empfehlungen zur Edition frühneuzeitlicher Texte von 1980.