Einhegung
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Einhegung ist die Umwandlung von der allgemeinen Nutzung offenstehenden Land (Allmende) und Ackerland in Weideland im ausgehenden Mittelalter.
Meist dienten Hecken der Umzäunung für das Vieh und als Schutz vor menschlichen wie tierischen Feinden. Gebräuchlich waren Knick- oder Wallhecken. Dabei werden dornige Sträucher wie etwa Weißdorn für solche Grenzhecken bevorzugt, während ausgesprochene Weichholzarten, z.B. Holunder, in der Hecke bekämpft werden, weil sie kurzlebiger sind und zu Lücken in der Hecke führen können.
Ursprünglich wurden Hecken daher meist mit nur einern einzigen, möglichst dornigen Gehölzart gepflanzt. Im Laufe der Jahrhunderte kamen aber durch natürliche Aussamung mehr und mehr andere Gehölze hinzu. In England hat man aufgrund der Datierungsmöglichkeit von Hecken mit Hilfe des Domesday Books herausgefunden, dass man aus der Menge verschiedener Gehölzarten auf eine Strecke von 10 Metern relativ genau auf das Alter einer Hecke schließen kann. Man rechnet mit durchschnittlich einer hinzukommenden Holzart pro Jahrhundert.
Die Markenteilung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts brachte weite Teile des Agrarlandes in Privatbesitz. Als Parzellengrenzen angelegt stellten Hecken die Besitzverhältnisse klar. Auch waren jetzt bessere Zuchtmöglichkeiten gegeben. Indem man nur noch ausgesuchte männliche Tiere zu den tragfähigen weiblichen Tieren hinzu ließ, ließen sich die nützlichen Eigenschaften stark beeinflussen. Dies war eine wesentliche Voraussetzung für die landwirtschaftliche Ertragssteigerung, die der Industriellen Revolution voranging.
In steinreichen Gebieten, so in Südeuropa, in Irland, in den englischen Cotswolds und in Nordengland sind Einhegungen aus Trockenmauern üblich.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/SW-G/materialien/weltwirt/S05_England_I_Folien.pdf Prof. Dr. Ulrich Pfister: England vom späten 17. zum frühen 19. Jh. Folie 6 (PDF)