Einsicht
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Die Einsicht bezeichnet beim Menschen im allgemeinen die Erfassung der allgemeinen, wesentlichen und notwendigen Eigenschaften und Beziehungen eines Objektbereiches.
Die Einsicht ist das Resultat eines analytisch-synthetischen Erkenntnisprozesses. Als ein speziell verhaltenspsychologischer Begriff wurde die "Einsicht" zuerst von Wolfgang Köhler (1887-1967) in die Denkpsychologie eingeführt und diente hier zur Kennzeichnung eines speziellen Verhaltenstyps in Problemlösungssituationen.
Wenn von der herkömmlichen gestalttheoretischen Interpretation abgesehen wird, so lässt sich ganz allgemein ein Problemlösungsverhalten immer dann als einsichtig bezeichnen, wenn dem eigentlichen Lösungsvollzug eine Phase der systeminternen und meist vorerfahrungsfreien Verhaltensorganisation auf Grund sensorischer Reizverarbeitung vorausgeht, als deren Resultat eine der Problemlösungssituation angepasste Lösung auftritt.
Im Rahmen der Primärtheorie sind Einsichten ein quasi automatischer Prozess der Eintritt, wenn frühe psychische Blockade durch ein Urerlebnis (also das fühlen von Urschmerzen) aufgelöst werden.
Als charakteristische beobachtbare Eigenschaften, als Kriterien einsichtigen Verhaltens gelten:
- das plötzliche Auftreten der Lösung
- die Geschlossenheit der Handlungssequenz während des Lösungsvollzugs
- die Substituierbarkeit der Mittel in struktur-analogen Situationen
- die Originalität der Lösung
- die unverzügliche Wiederholbarkeit der Lösung auch bei größter zeitlicher Distanz
Dies sind zugleich die Merkmale, die diesen Verhaltenstyp vom Versuch-Irrtum-Verhalten abgrenzen bzw. unterscheiden.