Einteilungswesen
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Als Einteilungswesen (schwed. indelningsverket bezeichnet man eine historische Struktur der schwedischen Armee, vor allem in den Jahren 1682 bis 1901.
Nach einigen äldre indelningsverket („älteres Einteilungswesen“) genannten Vorläufern wurde das yngre indelningsverket („jüngeres Einteilungswesen“) von Karl XI. im Jahr 1682 begründet. Mit der Bezeichnung Einteilungswesen wird meistens nur das jüngere, 1682 begründete System gemeint.
Grundlage war ein Vertrag zwischen dem König und den schwedischen Provinzen (landskapen), wonach jede Provinz sich verpflichtete, ein Regiment von 1.200 Soldaten aufzustellen und zu unterhalten. Dies geschah dadurch, dass sich jeweils zwei bis fünf Bauern zu einer Rotte zusammenschlossen. Diese Bauern unterhielten jeweils einen Soldaten. Der Soldat bekam einen kleinen Hof (torp), ein Schwein pro Jahr und Saatgut. Als Gegenleistung wurde den zu einer Rotte zusammengeschlossenen Bauern Steuerfreiheit gewährt. Wenn der Soldat zum Dienst gerufen wurde, erhielt er außerdem einen festen Sold. Seit 1875 bezogen Offiziere und Unteroffiziere eine feste Besoldung und waren daher nicht mehr auf Einkünfte aus dem Hof angewiesen.
Auf diese Weise wurde der weitaus größte Teil des stehenden Heeres organisiert, nämlich 19 von 26 Regimentern der Infanterie und 5 von 8 Regimentern der Kavallerie. Die auf Grund des Einteilungswesens aufgebrachten Soldaten wurden indelta (Eingeteilte) genannt. Die Mannschaften wurden geworben und blieben, solange sie rüstig genug für den Dienst waren. Bei einer Mobilmachung konnten die auf Grund des Einteilungswesens aufgebrachten Regimenter durch Einstellung von Milizmannschaften auf die doppelte Stärke gebracht werden.
Ein ähnliches System galt auch für die Marine.
Der Vorteil dieses Systems war, dass es den Staat bis auf die Gewährung von Steuerfreiheit kaum etwas kostete und dass es eine schnell zu mobilisierende Armee zur Verfügung stellte. Außerdem kannten sich die Soldaten, hielten zusammen und fühlten sich der Heimat verbunden, anders als in den Söldnerheeren, die damals von anderen Staaten unterhalten wurden. Desertion kam daher kaum vor. Während des Großen Nordischen Krieges stellte das System zum ersten Mal seine Effektivität unter Beweis.
Während des 19. Jahrhunderts wurde das System immer mehr in Frage gestellt, zum einen wegen der hohen Belastung für die Bauern, zum anderen wegen der Fortschritte im Militärwesen. Aber erst im Jahr 1901 wurde das Einteilungswesen aufgehoben und durch eine Wehrpflichtigenarmee ersetzt.
