Empathie
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Als Empathie (westlicher gräzisierter Fachterminus (Kunstwort) εμπάθεια als Übersetzung von deutsch „Mitfühlen“, „Einfühlung“[1]; falscher Freund im Griechischen mit den dortigen Bedeutungen „Vorurteil“, „Gehässigkeit“[2]; stattdessen dort Verwendung von συμπάθεια, „Sympathie“) bezeichnet man die Fähigkeit eines Menschen, sich kognitiv in einen anderen Menschen hineinzuversetzen, seine Gefühle zu teilen und sich damit über sein Verstehen und Handeln klar zu werden (Einfühlungsvermögen). Der Begriff wird im deutschen Sprachraum seit dem Ende der 1960er Jahre von Psychologen, Pädagogen, Seelsorgern, Psychotherapeuten und Soziologen verwendet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Perspektivenübernahme
Perspektivenübernahme ist eine Technik bzw. Fähigkeit aus der Sozialpsychologie, bei der man sich in die Rolle und Position eines anderen hineinversetzt und versucht, die Welt aus dessen Sicht zu sehen.
Außerdem wird darunter die Fähigkeit verstanden, auf andere Werthaltungen und Normen einzugehen, sie in die Person integrieren und neue soziale Rollen annehmen zu können (vgl. Tausch (Soziologie)).
Wesentlich dabei ist, dass der eigene Affektzustand dem Gefühlszustand einer anderen Person entspricht. Dies wird dadurch ausgelöst, dass man die Perspektive der anderen Person einnimmt - „in ihre Haut schlüpft“ - und so ihre emotionalen und anderen Reaktionen begreifen kann. Dies gelingt teilweise sogar in extremen Situationen. Beispielsweise wird in Anti-Aggressions-Therapien die Fähigkeit von (potenziellen) Gewalttätern gefordert, sich empathisch in ihre Opfer hineinzuversetzen.
Das Wissen zur Empathie kann ökonomisch in der Verkaufspsychologie und Bildung eines funktionierenden Teams genutzt werden.
[Bearbeiten] Hirnforschung
Neuere Untersuchungen lassen zwischen dem Nachahmungsverhalten, beispielsweise dem Gähnen, und der Fähigkeit zur Empathie einen Zusammenhang vermuten (siehe auch Spiegelneuron).
In der aktuellen Hirnforschung (siehe Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer) zeigt sich eine durch Hirnstrukturen beeinflusste Empathie gegenüber Personen in Abhängigkeit von deren fairen bzw. unfairen Verhaltens. Dabei konnte eine unterschiedliche Ausprägung bei Frauen und Männern festgestellt werden. Besagte Hirnstrukturen reagieren bei Männern deutlicher und stärker auf äußere Einflüsse von Fairness oder Unfairness. Die empfundene Empathie wird bei Fairness-Erfahrung in den betroffenen Hirnregionen derart verstärkt, dass Männer z. B. ein größeres bzw. verstärktes Mitgefühl empfinden. Im umgekehrten Falle, also bei Unfairness-Erfahrung, reagieren die Hirnregionen bei Männern mit einem deutlicheren Bestrafungsempfinden.
Dagegen ist dieser Effekt bei Frauen sowohl im positiven als auch im negativen Sinne viel schwächer ausgeprägt. So zeigte sich, dass die meist sozialere und besonnenere Einstellung von Frauen gegenüber ihrem Umfeld bereits in ihren Hirnstrukturen begründet ist. (Ob eine funktionell unterschiedliche Reaktion von Hirnstrukturen, die bei beiden Geschlechtern vorhanden sind, tatsächlich durch eine geschlechtsabhängig anatomisch-feingewebliche besondere Beschaffenheit dieser Hirnstrukturen bedingt oder durch andere Faktoren erst erworben oder antrainiert ist, ist durch diese Untersuchungen nicht geklärt - vergleiche z. B. frühkindliche Sehstörungen durch Reizdeprivation, wo ebenfalls kein anatomischer, sondern nur ein funktioneller Unterschied zu normal entwickelten, sehenden Kindern besteht.)
Auch im Tierreich wird die Fähigkeit zur Empathie als Evolutionsvorteil erforscht.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Emotionale Intelligenz
- Emotionale Kompetenz
- Soziale Kompetenz
- Interkulturelle Kompetenz
- Einfühlungstheorie
- Theory of Mind
[Bearbeiten] Literatur
- Becchio, Cristina und Bertone, Cesare (2004): Wittgenstein running: Neural mechanisms of collective intentionality and we-mode. In: Consciousness and Cognition 13 : 123-33.
- Ciaramicoli, Arthur P. und Ketcham, Katherine Der Empathiefaktor, dtv, ISBN 3-423-24245-0
- Lichtenberg, J., Bornstein, M. und Silver, D.: Empathy. 3 Bde. Hillsdale, N.J., 1984.
- Ornstein, P. und Ornstein, A.: Empathie und therapeutischer Dialog. 1985.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ http://dictionary.reference.com/search?q=empathy
- ↑ Dictionary bei www.in.gr http://www.in.gr/dictionary/lookup.asp?Word=%E5%EC%F0%DC%E8%E5%E9%E1