Enabling Grids for E-sciencE
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[Bearbeiten] Das EGEE Projekt
EGEE (Enabling Grids for E-Science) ist ein im 6. Rahmenprogramm der Europäischen Union durch das Diktorat-F: Emerging Technologies and Infrastructures finanziertes Projekt. Es verbindet mehr als 70 Institutionen in 27 Europäischen Ländern zur Schaffung einer Produktions-Grid-Infrastruktur für den Europäischen Forschungsraum.
Wissenschaftlern aus der Industrie sowie der Forschung und Lehre wird der Zugriff auf große Rechen- und Speicherkapazitäten - unabhängig vom geographischen Einsatzort -angeboten. Aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich Grid-Technologien werden erfolgreich für die Entwicklung einer Dienstleistungs-Grid-Infrastruktur verwendet, welche 24 Stunden am Tag zur Verfügung gestellt wird. Mit Fördermitteln von über 30 Millionen Euro ist das EGEE-Projekt eines der größten seiner Art. Das EGEE-Projekt konzentriert sich außerdem darauf, eine Vielzahl neuer Benutzer zu gewinnen.
Auf folgenden Bereichen liegt das Hauptaugenmerk des Projekts:
- Aufbau eines konsistenten, robusten und sicheren Grid-Netzes, welches zusätzliche Rechenleistung anzieht
- Entwicklung einer Middleware gLite, speziell für den Einsatz in verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen
- Pflege und kontinuierliche Verbesserung der Middleware, um zuverlässige Dienste für die Benutzer zu liefern
- Gewinnung neuer Benutzer aus der Industrie/Wirtschaft und dem universitären Bereich
- Bereitstellung von benötigten Schulungen und Betreuung auf hohem Niveau.
[Bearbeiten] Hintergrund
EGEE begann im April 2004 unter dem Namen Enabling Grids for E-science in Europe und änderte bereits kurz darauf seinen Namen in Enabling Grids for E-sciencE, nachdem auch Partner aus den USA und Südost-Asien zum Projekt gestoßen waren.
Ausgangspunkt für EGEE war das bereits existierende LHC Computing Grid (LCG). Ziel von LCG ist die Schaffung von Ressourcen für die zu erwartenden Datenmengen des im Bau befindlichen Large Hadron Collider (englisch) (LHC) am Genfer CERN. LCG verbindet Hochenergiephysik-Rechenknoten weltweit, um die vom LHC produzierte Datenmenge von prognostizierten 15 Petabyte pro Jahr bewältigen zu können. Von LCG ausgehend startete EGEE, um weitere Ressourcen aus aller Welt und vor allem auch weitere Benutzergruppen und Anwendungen zum größten multidisziplinären Produktionsgrid zusammenzufügen.
[Bearbeiten] Middleware
EGEE begann seine Arbeit auf Basis der LCG-2 Middleware des LCG Projekts. Diese wiederum basierte auf den Entwicklungen des EGEE-Vorgängerprojekts DataGrid. Parallel dazu wurde mit der Entwicklung von gLite begonnen und dazu unterschiedliche Sourcen genutzt. gLite ist eine leichtgewichtigen Middleware, die sämtliche Grid-Basisdienste bietet.
Im Februar 2006 ist gLite bei Version 1.5 angekommen und besteht mittlerweile aus nicht weniger als 220 Software-Paketen, die zu 34 logischen Installationsmodulen gruppiert sind.
Die gLite-Middleware wird auch von einer Reihe Gruppen außerhalb von EGEE verwendet, wie etwa dem EU geförderten Projekt DILLIGENT. Auch die französische Raumfahrtorganisation CNES plant zukünftig den Einsatz von gLite.
[Bearbeiten] Infrastruktur
EGEE betreibt mittlerweile mehr als 170 Rechenzentren aus Forschungseinrichtungen, Universitäten, Firmen oder anderen interessierten Teilnehmern. Waren diese ursprünglich nur in Europa zu finden, so gibt es mittlerweile auch Knoten in den USA und Südostasien. Die Gridknoten in EGEE stellen mittlerweile um die 18.000 CPUs zur Verfügung, einer Zahl die 2006/07 mit dem Start des LHC und der Aufnahme weiterer Applikationen und Disziplinen nochmals beachtlich steigen wird.
[Bearbeiten] Was bringt die Zukunft
EGEE endet als Projekt im März 2006. Am 1. April startet das EU-Folgeprojekt EGEE II.
EGEE II führt die Ergebnisse von EGEE weiter. EGEE war als erste Zweijahresphase eines Vierjahresprogramms geplant, um eine Grid-Infrastruktur in Produktionsqualität für die europäische Forschungslandschaft und darüber hinaus anzubieten. Wissenschaftler in Hochschulen und Industrie profitieren bereits jetzt von der EGEE e-Infrastruktur, die viele Anwendungen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen gleichzeitig rund um die Uhr unterstützt. Sie ermöglicht die Nutzung eines gemeinsamen Ressourcenpools unabhängig von der geografischen Lage mit Zugang zu bedeutenden Speicher-, Rechner- und Netzwerkeinrichtungen. Das EGEE II Projekt wird diese Infrastruktur signifikant erweitern und konsolidieren. Es bindet nationale, regionale und thematische Grid-Inititativen ein und arbeitet mit anderen Grids auf der ganzen Welt zusammen. Die aus der weltweiten Infrastruktur resultierende hohe Kapazität übersteigt bei weitem die Kapazitäten von lokalen Clustern und individuellen Zentren. So entsteht ein einziges Tool für gemeinschafltiche rechnerintensive Wissenschaft („e-Science“). EGEE II wird das Portfolio der unterstützten Anwendungen um die Fusionsforschung und andere Disziplinen erweitern.