Endmoräne
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Endmoräne (im alpinen Raum auch Stirnmoräne) ist eine wallartige Aufschüttung von Gesteinsmaterial am Rande eines Gletschers. Eine Endmoräne kennzeichnet die Linie des weitesten Gletschervorstoßes. Sie ist Bestandteil der Glazialen Serie. Da Endmoränen entlang eines Eisrandes meist nicht lückenlos abgelagert werden bzw. durch jüngere Prozesse (z.B. Abtragung durch Schmelzwasser) wieder abgetragen werden können, benutzt man auch den neutralen Begriff Eisrandlage.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entstehung
Endmoränen entstehen, wenn sich am Rande eines Gletschers Abschmelzen und Eisnachschub die Waage halten. Der Eisrand bleibt dann über längere Zeit stabil. Das Eis selbst bewegt sich aber nach wie vor.
Da der Eisrand nicht schnurgerade verläuft sondern in einzelne Loben (Gletscherzungen) zerfällt, haben auch Endmoränen ein solchen lobenartigen Verlauf. Die Berührungsstelle zwischen zwei Loben nennt man auch Endmoränengabel. Dort befinden sich meist besonders kräftig ausgeprägte Endmoränen und große Gletschertore, von denen aus die Sander geschüttet wurden.
[Bearbeiten] Satzendmoränen
Aus dem Gletscher ausschmelzendes Material lagert sich am Eisrand ab und baut nach und nach die Endmoräne als Satzendmoräne auf. Durch das austretende Schmelzwasser wird Feinmaterial meist weggespült, so dass die Ablagerungen von Satzendmoränen für gewöhnlich grob sind (Kies, Steine, Findlinge). Zwischengeschaltet findet sich aber auch feineres Material (Sand) oder Geschiebemergel. Sehr grobes Endmoränenmaterial bezeichnet man als Blockpackung. Im Stirnbereich einer Gletscherzunge abgelagertes Material bildet normalerweise Satzendmoränen.
[Bearbeiten] Stauchendmoränen und Stauchmoränen
Stauchendmoränen, die sich oft durch sehr hohe Reliefenergie auszeichnen, entstehen, wenn durch den Druck eines vorstoßenden Gletschers älteres Material, das vor der Gletscherfront abgelagert wurde, unter horizontalen und vertikalen Druck gerät und dabei gestaucht und aufgeworfen wird. Je nach der Beschaffenheit des älteren Materials bestehen Stauchendmoränen aus verschiedensten Sedimenten. Meist handelt es sich um ältere glaziale Ablagerungen wie Sand, Eisstauseesedimente oder ältere Geschiebemergel.
Die Stauchung des Untergrundes ist allerdings nicht an den Eisrand und damit an eine Endmoräne gebunden. Auch unterhalb eines aktiven Gletschers, innerhalb der späteren Grundmoränenlandschaft, kann durch den ausgeübten Druck Material intensiv gestört werden. In der Fachsprache hat sich daher der neutralere Begriff Stauchmoräne durchgesetzt.
[Bearbeiten] Beispiele
Ein gut erreichbares Beispiel für eine Endmoränenlandschaft der Weichseleiszeit befindet sich um die Ortschaft Chorin (Brandenburg), etwa 50 km nordöstlich von Berlin gelegen. Eine saaleeiszeitliche Endmoräne ist beispielsweise der niedersächsische Göhrde-Drawehn-Höhenzug (= Osthannoversche Endmoräne) zwischen der Lüneburger Heide und dem Wendland. In Süddeutschland findet man gut ausgebildete Endmoränen bei Otterfing südlich von München.