Endneolithikum
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Endneolithikum bezeichnet die neolitische Zeitstufe am Übergang zur Bronzezeit der in Süd- und Mitteldeuschland von ca. 2800 bis 2200 v.Chr. erfolgte, während er in Norddeutschland später von statten ging. Das Endneolithikum in Deutschland und weiten Teilen Mitteleuropas ist gekennzeichnet durch weiträumig verbreitete Kulturen der Schnurkeramiker bzw. Glockenbecherleute, die die vorherigen Regionalkulturen ablösten. Beide Kulturen sind hauptsächlich durch ihre Einzelgräber in geschlechtsspezifischer Hockerlage, die teilweise mit Hügeln überdeckt waren, bekannt. Siedlungsfunde bzw. Hausbefunde fehlen weitgehend bzw. liegen nur aus nordalpinen Feuchtbodensiedlungen vor. Hier zeigt sich im Endneolithikum eine Siedlungsverdichtung, ähnliches deuten auch Pollenprofile an, die von einem ausgeweiteten Ackerbau ausgehen. Frühere Vermutungen einer viehtreibenden Nomadenkultur ließen sich nicht bestätigen. An Neuerungen setzten sich von Süden zunehmend Kupfergegenstände, meist als Schmuck (Blechröllchen, Spiralröllchen und Ringe) und Waffen (Dolche) durch. Ab ca. 2500 v.Chr. wurden die alpinen und mitteldeutschen Kupfervorkommen genutzt.
[Bearbeiten] Literatur:
- N. Bantelmann: Endneolithische Funde im rheinisch-westfälischen Raum 1982
- J.Lüning, Erneute Gedanken zur Benennung der neolithischen Perioden, In: Germania 74 (1996), 233 ff..
- J.Müller (Hg.), Vom Endneolithikum zur Frühbronzezeit: Muster sozialen Wandels ?, Bonn 2002.
- E.Probst, Dutschland in der Steinzeit, 397 - 403 und 407 - 411.